Hockenheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Der Frankfurter Autor Pete Smith stellt am Donnerstag, 9. Februar, 20 Uhr, sein neues Buch „Das Mädchen aus dem Bethmannpark“ in der Stadtbibliothek Hockenheim vor. Das Werk handelt wie sein Erstling „Endspiel“ von der Bedeutung der Erinnerung. Nachdem das Debüt die Frankfurter Auschwitz-Prozesse in den Mittelpunkt stellte, taucht der Autor mit „Das Mädchen vom Bethmannpark“ in die Welt von Amnesie-Patienten ein. Dabei erzählt er vom Schicksal der Menschen, die ihre Identität verloren haben.
Zum Inhalt des Buches: Im Bethmannpark wird eine junge Frau bewusstlos aufgefunden. Als sie erwacht, kann sie sich an nichts mehr erinnern. Die Polizei müht sich redlich die Identität zu ermitteln, doch scheint sie niemand zu vermissen. Zeitgleich versucht Ergotherapeut Jakob in der Rehaklinik Kirschwald, seinen Patienten auf ungewöhnliche Weise neuen Lebensmut zu spenden, ohne dabei auf sich selbst zu achten. Zusehends zerbricht er an den Schicksalen, denen er täglich begegnet. Die Fremde aus dem Park entdeckt die Welt dagegen neu. Jakob ist von dieser Frau auf Anhieb fasziniert, da sie ihn an die erste Liebe seines Lebens erinnert. Und als sich ihre Wege kreuzen, gerät das Leben völlig aus den Fugen…
In „Das Mädchen aus dem Bethmannpark“ wechselt Pete Smith zwischen den Perspektiven der Protagonisten. Damit verknüpft er die beiden Schicksale auch unabhängig von der Handlungsebene eng miteinander. Mit sprachlichem Feingefühl und hintergründigem Humor behandelt er ein schwieriges Thema und bringt seinen Lesern so durch Liebe zum Detail das Schicksal der Identitätslosigkeit ein kleines Stückchen näher.
Pete Smith wurde 1960 als Sohn einer Spanierin und eines Engländers in Soest geboren. Nach dem Studium der Germanistik, Philosophie und Publizistik an der Universität Münster (Abschluss 1987) arbeitete er zunächst als Kulturredakteur. Anschließend ließ er sich als freier Schriftsteller in Frankfurt/Main nieder. 2012 erhielt er den Robert-Gernhardt-Preis. „Erinnern und Vergessen verhalten sich zueinander wie Tag und Nacht. Sie nehmen wir nur wahr, weil es sie gibt. Wir brauchen diese Dualitäten“, meint der Autor zu dem für ihn wichtigen Thema „Erinnern“. Smith weiter: „Erst das Vergessen trennt das Bedeutsame vom Belanglosen und ermöglicht uns, das Zukunftsweisende zu erkennen und sich von überholten Gewissheiten zu lösen. Vergessen stiftet Sinn.“
Der Eintritt zur Lesung „Das Mädchen aus dem Bethmannpark“ mit Pete Smith kostet fünf Euro. Karten sind ab sofort in der Stadtbibliothek Hockenheim (Telefon 06205 21-665 oder -666, E-Mail stadtbibliothek@hockenheim.de) oder in der Buchhandlung Gansler, Rathausstraße 3 (Telefon 06205 7300) erhältlich.