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Mannheim – Bürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb im Dialog mit Pflegeeltern und Interessierten

Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar. Jedes Jahr widmet sich Familienbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb mit dem Elterndialog – einem eigens dafür entwickelten Dialogformat – den Fragen und Anliegen von Mannheimer Eltern. Bei der siebten Veranstaltung ihrer Art stand das Themenfeld „Pflegeeltern“ für alle dort Aktiven und weitere Interessierte im Mittelpunkt. „Der Dialog zwischen den Eltern und der Spitze der Stadtverwaltung ist ein wichtiges Instrument der Bürgerteilhabe, fördert den Austausch, und schafft Verständnis. Der Dialog mit Ihnen als Eltern und somit als Experten für Ihr Kind ist mir sehr wichtig“, betonte Freundlieb. Neben einem Impulsvortrag über die Entwicklung von Pflegekindern, bestand für die Gäste Gelegenheit, sich mit der Bürgermeisterin und mit Dr. Peter Schäfer,kommissarischer Leiter des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie – Jugendamt, sowie weiteren Fachkräften des Jugendamts auszutauschen.

„Pflegeeltern leisten eine unschätzbar bedeutsame Aufgabe, indem sie Kinder in ihre Familien aufnehmen, die nicht bei ihren leiblichen Eltern leben können. Sie sorgen für sie und geben ihnen ein Zuhause – dies häufig bis ins Erwachsenenalter hinein. Sie unterstützen die Kinder unter anderem dabei, ihren besonderen Lebensweg zwischen Herkunfts- und Pflegefamilie als Teil ihrer Identität und ihres Selbstbildes zu integrieren“, erläutert Freundlieb. Eine Studie der Universität Siegen, die 15 ehemalige Pflegekinder bis etwa zum 30. Lebensjahr begleitet hat, gab Einblicke in den aktuellen Stand der Entwicklungsforschung. Dr. Schäfer fasste die wichtigsten Ergebnisse hieraus zusammen:

-Ein gutes, von Vertrauen und Verlässlichkeit geprägtes Familienleben wird vom Pflegekind als Familienbild übernommen und gibt Stabilität, Kindheit, Sicherheit. -Das Aufwachsen in einer Pflegefamilie hilft dem Pflegekind langfristig und wirkt sich auf sein ganzes Leben aus – wahrscheinlich auch noch auf die nächste Generation, denn auch ehemalige Pflegekinder werden Eltern.
-Angemessene, an den Möglichkeiten des Kindes orientierte Anforderungen werden von diesem gewünscht – wenn auch nicht immer im selben Moment – und führen zur Ausweitung von Chancen im späteren Leben.

Viele Pflegekinder hätten Beziehungsbrüche, psychische Belastungen der Eltern und konfliktbelastete Elternhäuser in ihren Herkunftsfamilien erlebt und seien so, insbesondere auch in ihrer schulischen Entwicklung, beeinträchtigt. Gerade im Rückblick betonten die Pflegekinder aber, dass im Alltag oft frustrierende Auseinandersetzungen um schulische Leistungen ein wichtiges Element gewesen sei, das ihnen im späteren beruflichen Alltag geholfen habe und forderten, dass die Eltern in ihrem Engagement nicht nachlassen sollten. Dieses sei im Nachhinein betrachtet als „gewünschte Zumutung“ empfunden worden. Gleichzeitig hoben die Befragten hervor, dass ihnen die Pflegefamilien große Chancen eröffnet hätten und sie das dortige Familienbild und Wertesystem für ihr späteres Leben übernommen hätten.

In der anschließenden Diskussion wurde die Frage erörtert, wie das Bündnis der Pflegeeltern und des Jugendamts gestärkt werden kann, damit Pflegekinder und die Pflegeeltern die bestmögliche Unterstützung erhalten. Eine Familie, die Bereitschaftspflegeeltern sind und schon 15 Pflegekinder betreut haben, monierten die zu lange Aufenthaltsdauer eines Kindes in der Bereitschaftspflege, die eigentlich nur übergangsweise vorgesehen ist. Bürgermeisterin Freundlieb betonte, dass dies häufig an lang andauernden Rechtsverfahren und den rechtlichen Möglichkeiten der leiblichen Eltern liege, die aber in einem Rechtsstaat, der ein hohes Gut darstelle, nicht beschnitten werden dürften. Andererseits gebe es eine zunehmende Zahl an Kindern, die nicht mehr in ihren Herkunftsfamilien leben könnten und in einer Pflegefamilie unterbracht werden müssen. Insofern sei es auch nicht immer einfach, schnell eine Langzeitpflegefamilie für das betreffende Kind zu finden.

Andere Familien beschrieben, dass sie sehr viel Unterstützung seitens des Jugendamtes erhalten hätten, insbesondere durch Beratungen und Supervisionen. Die Frage, ob und wie viel Kontakt zur Herkunftsfamilie einem Kind unter dem Gesichtspunkt der Bindung ermöglicht werden sollte, wurde ebenso diskutiert, wie der Umgang mit zum Teil schwer traumatisierten Kindern und das Thema Adoptionen, die Eltern vor vergleichbare Herausforderungen stellen können wie sie Pflegefamilien erleben. Der Verein Apfel – Adoptiv- und Pflegefamilien Mannheim e.V.“ (http: //w w w. apfel-mannheim. de/) hat daher beide Gruppen im Blick. Mitglieder des Vereins lobten die enge Zusammenarbeit mit dem Jugendamt sowie das gegenseitige Lernen aus den gemachten Erfahrungen. Derzeit gibt es in Mannheim 204 Pflegefamilien mit 229 Pflegekindern. Es besteht immer Bedarf an Pflegepersonen, sowohl in Vollzeitpflege, Bereitschaftspflege als auch in Kurzzeitpflege. Weitere Informationen bietet der Pflegekinderdienst der Stadt:https://w w w. mannheim. de/de/service-bieten/kinder-jugend-familie-und-senioren/familie/adoptionenpflegekinder

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