Worms / Metropolregion Rhein-Neckar – Schauspieler halten Nibelungen die Treue – Viele Überraschungen bei den Nibelungen-Festspielen 2010: Dieter Wedel inszeniert rund um den Stauferherrscher Friedrich II. „Teufel, Gott und Kaiser“
Die Nibelungen-Festspiele 2010 mit vielen Überraschungen: Vom 16. Juli bis 1. August werden die Festspiele einen neuen Spielplan präsentieren, mit hochkarätigen neuen Namen. „Ich freue mich darüber, dass zahlreiche Stars den Festspielen ihre Solidarität bekundet haben und uns besonders im nächsten Jahr die Treue halten“, erklärt Festspiel-Intendant Dieter Wedel. Er führt zurzeit Gespräche mit prominenten Schauspielern. Im nächsten Jahr werden die Nibelungen-Festspiele in anderer Form veranstaltet, da wegen der angespannten wirtschaftlichen Lage 2010 die Hauptinszenierung vor dem Dom nicht stattfinden kann. Die Festspiel-Verantwortlichen haben beschlossen, über den Wormser Spielort 2010 im Januar zu entscheiden, da wirtschaftliche, logistische und technische Gesichtspunkte noch detaillierter geprüft werden müssen.
„Außergewöhnliche Rahmenbedingungen erfordern besondere Ideen, und daran mangelt es auch in Krisenzeiten nicht“, erklärt der Wormser Oberbürgermeister Michael Kissel nach der Sitzung des Gesellschafterausschusses. Das Gremium hat einstimmig dem von Dieter Wedel und dem künstlerischen Büro der Nibelungenfestspiele gGmbH vorgelegten Konzept zugestimmt.
Als Schirmherren tragen die Ministerpräsidenten der drei Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen im nächsten Jahr die große Ausstellung „Die Staufer und Italien“ in den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen mit und haben das Jahr 2010 daher zum Stauferjahr in der Region ausgerufen. Nicht nur das Nibelungenlied, sondern auch andere deutsche Mythen des Mittelalters stehen in enger Verbindung mit der Stauferstadt Worms.
Daher wird die Figur „Friedrich II.“ den Mittelpunkt des Programms der Nibelungen-Festspiele bilden. Kulturkoordinator Volker Gallé lieferte diesen thematischen Impuls, der vom Festspiel-Intendant gerne aufgegriffen wurde. Rund um die Person des Stauferkaisers wird Dieter Wedel „Teufel, Gott und Kaiser“ inszenieren. An sechs Abenden finden sechs völlig unterschiedliche, einmalige und nicht wiederholbare Theateraufführungen statt. Die 400 Zuschauer bestimmen selbst den Verlauf der Geschichte. Das Ensemble hat eine Vielzahl von Geschichten von und über Friedrich II. vorbereitet. Die Darstellungsformen sind vielfältig: es gibt Lesungen, Szenen, Improvisationen, Lieder, Tänze und Streitgespräche. Dieter Wedel selbst wird als Regisseur die Vorstellungen leiten und seine Darsteller nach den Wünschen der Zuschauer jeden Abend neu herausfordern. Der Untertitel heißt demnach auch explizit: „Kein Theaterstück mit Dieter Wedel“.
„Die Zuschauerzahl ist bewusst auf 400 Zuschauer pro Theaterabend begrenzt, um die Exklusivität der Veranstaltung hervorzuheben. Der Vorverkauf beginnt im Frühjahr“, erklären die Geschäftsführer der Nibelungen-Festspiele Sascha Kaiser und Ulrich Mieland.
Doch es gibt noch mehr Programm bei den Nibelungen-Festspielen 2010: Ein weiterer Themenschwerpunkt wird „Jud Süß“ sein. In Vorbereitung auf die geplante Uraufführung von „Jud Süß“ im Jahr 2011 werden sich die Theaterbegegnungen im nächsten Jahr mit Joseph Süß Oppenheimer beschäftigen und auch über die neuesten Forschungsergebnisse zur historischen Figur diskutieren. Darüber hinaus werden noch ein Kindertheatertag und ein Theatertag mit dem Thema „Nibelungen für alle“ veranstaltet.
Die Nibelungen-Festspiele 2010 – anders, aber wie gewohnt spektakulär und sehenswert!
Ab 2011 werden die Nibelungen-Festspiele im jährlichen Wechsel zwischen einer Indoor-Veranstaltung im Theater und einer Open-Air-Veranstaltung 2012 vor dem Wormser Kaiserdom stattfinden. So hat es der Stadtrat beschlossen. Oberbürgermeister Michael Kissel: „Es hat mich besonders gefreut, wie viel Zustimmung zu den Festspielen mich nach der notwendigen Entscheidung erreicht hat, sei es aus der Bürgerschaft, aus den Reihen der Sponsoren oder in den Gesprächen mit dem Land.“