• /// METROPOLREGION RHEIN-NECKAR NEWS

Mosbach – Chinaschilf statt Heizöl aus der Ferne

Mosbach /Metropolregion Rhein-Neckar / Schefflenz. Roland Feil aus Schefflenz, Landwirt mit Leib und Seele und Betreiber eines land- und forstwirtschaftlichen
 

Bild:Bis auf fast vier Meter ist „Miscanthus giganteus“ hoch geschossen und macht damit seinem Namen alle Ehre, wovon sich unter anderen Reinhold Körber (vierter von links), Alois Gerig MdB, Roland Feil, Theo Schadt vom Kreisbauernverband, Bürgermeister Houck, Minister Peter Hauk sowie – rechts vom Schild – Landrat Dr. Achim Brötel, Kreisrätin Erika Baschin und Sebastian Damm, der Geschäftsführer der HOT GmbH, bei einer Feldbegehung in Schefflenz überzeugten.

Lohnunternehmens, hat vor vier Jahren „eine Nische gesucht“. Gemeinsam mit seinem Onkel Reinhold Körber, dem Seniorchef der Firma Körber-Wärmetechnik, stieß er auf „Miscanthus giganteus“, auch als Chinaschilf bekannt. Feil pflanzte dieses bambusähnliche Gewächs auf insgesamt drei Hektar normale Ackerfläche – und gerade mal vier Jahre und zwei Ernten später präsentiert der umtriebige Landwirt einen bis zu vier Meter hohen Prachtbestand dieser Energiepflanze. Landwirtschaftsminister Peter Hauk zeigte sich jedenfalls ebenso beeindruckt wie Alois Gerig MdB, Landrat Dr. Achim Brötel, Bürgermeister Rainer Houck und alle anderen Gäste.

Wie ein Mini-Urwald ragt das Feld inmitten der Schefflenzer Gemarkung heraus. Noch tragen die langen Stangen Blätter; bald fallen diese aber zu Boden, halten den Untergrund dadurch praktisch unkrautfrei und dienen als natürlicher Dünger. Im Winter trocknen die Stängel aus, im Februar oder März werden sie mit einem ganz normalen Maishäcksler geerntet. Um in gehäckselter Form – oder auch pelletiert – ohne weitere Trocknung in der Heizungsanlage von Reinhold bzw. Peter Körber ein ganzes Firmengebäude mit 100 kW zu beheizen. Von Feils Hof bis zur Firma beträgt die Entfernung gerade mal drei Kilometer. „Wenn ich mir überlege, von wo das Heizöl beigebracht wird, dann ist das schon eine tolle Sache“, freut sich Körber, der betont, dass alle Abgasnormen problemlos eingehalten werden und sich auch die Feinstaubbelastung, vor allem nach einer Pelletierung der Häcksel, absolut im zulässigen Rahmen hält. Der größte Pluspunkt gegenüber fossilen Brennstoffen aber ist die Kohlendioxid-Bilanz. Die Pflanzen geben bei der Verbrennung nur soviel Kohlendioxid ab, wie sie beim Wachsen aufgenommen haben und schonen damit die Umwelt.
Im günstigsten Fall kann der Ertrag von einem Hektar Miscanthus – rund 20 Tonnen Trockenmasse – 7000 Liter Heizöl ersetzen. Feil nimmt Teil an einem landesweiten Versuchsprogramm, das die Bedürfnisse und optimalen Wachstumsbedingungen dieser aus Japan stammenden Pflanze erforscht. „Natürlich haben wir am Anfang auch Lehrgeld bezahlt“, räumt der Landwirt ein. Miscanthus gedeiht am besten auf Lehmböden mit guter Wasserführung, braucht nach den ersten Jahren kaum Pflege und Dünger. Nach der Ernte treiben aus dem unterirdischen Spross neue Triebe aus, die das Gras bis zum Ende des Jahres wieder bis auf vier Meter anwachsen lassen – eine neue Ernte steht an. Dieser Kreislauf wiederholt sich bis zu 20 Jahre.
Feil, der Mais für die Biogasanlage in Großeicholzheim produziert, Energiehölzer wie die schnellwachsenden Pappeln und Robinien gepflanzt und außerdem überall kleine naturbelassene Biotope – insgesamt 1,6 Hektar – angelegt hat, hat einen Grundsatz: Zwei Drittel seiner Flächen sind für die Nahrungsmittelproduktion reserviert, ein Drittel für Energierohstoffe. Alois Gerig bestätigt: „Es gibt bei uns in Deutschland keine echte Konkurrenz zwischen Nahrungsmittelanbau und nachwachsenden Rohstoffen. Wir können beides.“ Das sieht auch der Minister so. Und Landrat Dr. Achim Brötel freut sich über das private Engagement des Schefflenzers: „Der Anbau von Miscanthus, Robinien und Pappeln passt ganz hervorragend in das Konzept unserer Bioenergie-Region HOT. Schließlich bauen wir unter der Regie der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWN) auch selber auf rund 25 Hektar Fläche Robinien und Pappeln an, allerdings vor allem auf Grenzertragsstandorten. Das kann und das soll mehr werden, vor allem auch im privaten Bereich.“ Dass der Markt sich diesbezüglich noch entwickeln müsse, war später Thema in der Feil´schen Maschinenhalle, in der es vor allem auch um bezahlbare Erntetechniken ging. Da waren dann sowohl der Minister als auch der Geschäftsführer der HOT GmbH, Sebastian Damm, gefragt: „Hier müssen Netzwerke entstehen, damit wir miteinander sinnvolle Lösungen auf die Beine stellen können und nicht jeder sein eigenes Süppchen kocht.“
Wer Interesse daran hat, nachwachsende Rohstoffe auf eigenen Feldern anzubauen, kann sich unter der Telefonnummer 06281/906600 (AWN, Silvia Börschel) unverbindlich und ausführlich auch über Fördermöglichkeiten informieren. Weitere Infos gibt es auch auf der Internet-Seite von Roland Feil (www.feil-lohnunternehmen.de), der selbst ebenfalls für Fragen zur Verfügung steht.  
 
 

DIESE MELDUNG BITTE TEILEN UND WEITERLEITEN! DANKE!

  • PREMIUMPARTNER
    Pfalzbau Ludwigshafen


    PREMIUMPARTNER
    Kuthan Immobilien


    PREMIUMPARTNER
    HAUCK KG Ludwigshafen

    PREMIUMPARTNER
    Edeka Scholz


    PREMIUMPARTNER
    VR Bank Rhein-Neckar

    PREMIUMPARTNER
    Hier können Sie werben!


    PREMIUMPARTNER



///MRN-News.de