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Mannheimer Kinderärzte setzen auf ECMO-Therapie

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Verfahren übernimmt vorübergehend die Lungenfunktion / Dreijähriges Mädchen aus Schweden in die Universitätsmedizin geflogen / Eltern: “Fühlten uns sofort in besten Händen”
Ihre fünfhundertste ECMO-Behandlung seit der Entwicklung dieser bahnbrechenden Medizintechnologie hat die Mannheimer Universitäts-Kinderklinik jetzt durchgeführt – bei dieser Therapie ersetzt ein Gerät vorübergehend die Funktion der Lunge. Am vergangenen Mittwoch [12. August] konnte die dreijährige Olivia S. gemeinsam mit ihren Eltern die Heimreise nach Schweden antreten, nachdem sie sich von einer schweren Lungenerkrankung weitgehend erholt hat. Nicht genug, dass Olivias Eltern im Mai mit der Diagnose Leukämie konfrontiert worden waren: Im Lauf einer Chemotherapie bekam das Mädchen aufgrund seines geschwächten Immunsystems eine schwere Lungenentzündung. Am Dienstag, dem 28. Juli, musste dann alles ganz schnell gehen: Frühmorgens die Verlegung vom Krankenhaus der Heimatstadt Linköping an das Stockholmer Karolinska Universitätsklinik. Die beiden dort vorhandenen speziellen Behandlungseinheiten wurden jedoch anderweitig benötigt. Die europaweite Suche nach einer Therapiemöglichkeit führte einmal mehr in Mannheim zum Erfolg. Noch am selben Tag brachte ein Krankentransport-Flugzeug Olivia nach Mannheim, wo sie an den darauf folgenden Tagen erfolgreich behandelt wurde. “Wir wussten bis dahin nicht einmal so genau, was ECMO ist,” erzählen Olivias Eltern Fredrik und Maria S., “aber wir waren mit allem einverstanden, was Olivia helfen würde.” Schließlich kam zur Sorge um den bedrohlichen Gesundheitszustand der Tochter noch die Ungewissheit über die Behandlung in einer weit entfernten Klinik im Ausland. “Doch hier in Mannheim waren wir sehr gut aufgehoben, wir fühlten uns sofort in besten Händen.” Ärzte und Schwestern der Kinderklinik hätten ihnen schnell das Gefühl vermittelt, in guten Händen zu sein. “Das ist ein richtig tolles Team hier,” loben die beiden Klinikdirektor Professor Dr. Horst Schroten, die Oberärzte Dr. Thomas Schaible, Dr. Süha Demirakca, Dr. Frederik Loersch und Dr. Steffen Hiem, Stationsleitung Monika Schindler sowie deren Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Die Abkürzung ECMO steht für extrakorporale Membranoxygenierung; dabei handelt es sich – vereinfacht ausgedrückt – um eine künstliche Lunge. Die Wirkungsweise beruht darauf, dass sauerstoffarmes, kohlendioxidreiches Blut aus dem Körper des Patienten in die ECMO-Maschine gepumpt wird. Es wird vom Kohlendioxid befreit und mit Sauerstoff angereichert – Aufgaben, die sonst die Lunge übernimmt. Anschließend wird das “frische” Blut in den Körper zurückgeleitet. Das Organ wird durch diese Therapie in seiner Funktion überbrückt, damit es keinerlei Belastung ausgesetzt ist und sich erholen kann. Bei Olivia war dieser Erholungsprozess des Atemorgans am 9. August so weit fortgeschritten, dass die Ärzte die ECMO-Behandlung beenden konnten – sehr zur Erleichterung der Eltern und des Kindes, das die Entscheidung der Ärzte mit einem zuversichtlichen “Daumen-hoch”-Signal kommentierte.
Den Rückflug nach Schweden begleitete Professor Palle Palmer von der Karolinska-Klinik. Doch auch die Mannheimer ECMO-Spezialisten sind häufig auf dem Luftweg im Einsatz, ausgestattet mit einer Spezialtrage. Ihr gemeinsames Projekt mit der DRF-Luftrettung trägt den Namen “KITS” (“Kinder Intensiv Transport Service”). Schnell und schonend werden die Kinder deutschlandweit aus Kliniken abgeholt und in ein ECMO-Zentrum mit freiem Bett geflogen. Der Service nutzt insbesondere kleineren Krankenhäusern, bei denen die Kinder in Erstbehandlung sind. Denn sie erhalten auf diese Weise Unterstützung bei der Organisation der Transporte, insbesondere wenn sie nicht über die notwendige Ausrüstung und über erfahrenes Personal verfügen.  Im Kinderzentrum des Mannheimer Universitätsklinikums werden pro Jahr etwa 40 Kinder mit der extrakorporalen Membranoxygenierung behandelt. Neben dem Lungenversagen aufgrund von Entzündungen werden auch Neugeborene mit einem angeborenen Zwerchfellbruch behandelt. Bei diesen Babys haben sich Darmschlingen in den Brustkorb geschoben und die Entwicklung der Lungen beeinträchtigt. Dieses Verfahren ist maßgeblich am Mannheimer Universitätsklinikum entwickelt und 1987 hier erstmals erfolgreich eingesetzt worden. Seither sind 500 junge Patienten hierher gebracht worden – aus ganz Deutschland, und immer wieder, wie im Fall der dreijährigen Olivia, sogar aus dem Ausland.

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