Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Mit „Respekt: Ehe für alle! Das Leben ist bunt!“ kommt von Donnerstag, 18. Januar, bis Sonntag, 4. Februar 2018, eine Veranstaltungsreihe ins Gloria-Kino, die sich filmisch mit verschiedenen Lebensformen und Lebenswegentscheidungen auseinandersetzt. Die Stadt Heidelberg unterstützt die Veranstaltungsreihe vor dem Hintergrund ihres Engagements gegen Diskriminierung, Vorurteile und Ausgrenzung. Bürgermeister Wolfgang Erichson und Danijel Cubelic, der städtische Beauftragte für die Chancengleichheit von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, transsexuellen, transgender, intersexuellen und queeren Menschen (LSBTTIQ), werden jeweils eine Filmdiskussion leiten.
Durch die Verabschiedung des Gesetzes zur „Ehe für alle“ hat der Bundestag am 30. Juni 2017 neue Diskussionen in Kirche und Gesellschaft angestoßen, die teils sehr emotional geführt wurden. Das Bildungszentrum Heidelberg, die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle der Katholischen Stadtkirche und die Citypastoral der Jesuitenkirche haben sich in Kooperation mit den Gloria-Filmtheaterbetrieben dieses Themas angenommen und möchten – angeregt durch fünf thematisch ausgewählte Filme – das Gespräch darüber suchen. Der Respekt gegenüber allen Lebensformen und Lebenswegentscheidungen bildet die Grundlage der Gespräche im Anschluss an die jeweiligen Filmvorführungen im Gloria-Kino, Hauptstraße 146, 69117 Heidelberg. Reservierungen sind möglich beim Gloria-Kino unter Telefon 06221 25319.
Die Veranstaltungen der Filmreihe im Einzelnen:
– Donnerstag, 18. Januar 2018, 18 Uhr: Eröffnungsveranstaltung im Gloria-Kino, Film „Milk“. Filmgespräch mit Bürgermeister Wolfgang Erichson. Das Drama widmet sich dem ersten offen schwul lebenden Stadtrat in den USA, Harvey Milk, der mit Courage und Leidenschaft für die Gleichberechtigung von Homosexuellen und gegen ein Klima der Angst und Bigotterie kämpfte.
– Montag, 22. Januar 2018, 18 Uhr, Gloria-Kino, Film „La mala educacion – Schlechte Erziehung“. Filmgespräch mit Hermann Bunse, Pastoralreferent Citypastoral Heidelberg. Der Erfolgsregisseur Enrique Goded erhält nach vielen Jahren überraschenden Besuch von seinem Jugendfreund Ignacio, der seine Erinnerungen an die gemeinsame Zeit auf der Klosterschule aufgeschrieben hat. Mit Enthusiasmus stürzt sich Goded auf die eigene Vergangenheit, doch bei seinen Recherchen reißen längst vergessen geglaubte Wunden auf.
– Donnerstag, 25. Januar 2018, 18 Uhr, Gloria-Kino, Film „The danish girl”. Filmgespräch mit Klemens Ketelhut, akademischer Mitarbeiter an der Heidelberg School of Education (HSE). Mutig verkörpert Eddie Redmayne in dem subtilen Melodram die Transgender-Ikone und intersexuelle Malerin Lili Elbe. Die feinfühlige Tragödie ist ins sanfte Licht eleganter Jugendstil-Dekors gehüllt. Stilvoll wird die Geburt der Identität aus der Selbstdarstellung gefeiert. Das Plädoyer für bedingungslose Liebe und Toleranz funktioniert jedoch vor allem durch die aufopferungsvolle Liebe der von Alice Vikander großartig dargestellten Ehefrau.
– Montag, 29. Januar 2018, 18 Uhr, Gloria-Kino, Film „A single man”. Filmgespräch mit Danijel Cubelic, LSBTTIQ-Beauftragter der Stadt Heidelberg. Film über einen homosexuellen College-Professor, der seinen langjährigen Partner durch einen Unfall verliert. Das Werk hat drei „Golden Globe“-Nominierungen (Colin Firth und Julianne Moore für ihre Darsteller-Leistungen, Abel Korzeniowski für die Filmmusik) auf sich vereinen können.
– Donnerstag, 1. Februar 2018, 18 Uhr, Gloria-Kino, Film „Carol“. Filmgespräch mit Corinna Assmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Englische Literaturwissenschaft. Cate Blanchett verliebt sich in dieser Verfilmung des autobiografischen Patricia-Highsmith-Romans im New York der 50er Jahre als elegante Titelheldin in eine hübsche Verkäuferin. Ihr Gatte reagiert cholerisch auf die Rivalin und sinnt auf perfide Rache. Ein Drama um eine damals verbotene Liebe.
– Sonntag, 4. Februar 2018, 11 Uhr, Abschlussveranstaltung, Gottesdienst in der Jesuitenkirche. Predigt von Prof. Dr. Eberhard Schockenhoff. Anschließend Matinée im Gloria-Kino mit dem Dokumentarfilm „Positive Gefühle“. Filmgespräch mit Kalle und Dieter Riegler. Das dokumentarische Portrait erzählt von Dieter und Kalle, die sich 1983 durch eine Anzeige kennenlernen. Kalles Aidserkrankung und Dieters Erblindung schweißen die beiden zusammen und lassen erkennen, dass sie für immer füreinander da sein wollen. Sie leben in Heidelberg und sind seit 2010 verpartnert. Die Art, wie sie miteinander, mit ihren Erkrankungen und ihrer Situation umgehen, schenkt ihren Mitmenschen unendlich viel Wärme, Anerkennung und Freude.