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Ludwigshafen – Konjunkturbericht der IHK Pfalz zu Jahresbeginn: Lage uneinheitlich – Deutliche Unterschiede in den einzelnen Wirtschaftszweigen

Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Die aktuelle Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz lieferte dieses Mal keine einheitliche wirtschaftliche Tendenz. Urteil und Einschätzungen in den einzelnen Wirtschaftszweigen unterscheiden sich deutlich voneinander. In Industrie und Dienstleistungssektor scheint die sich im Herbst 2012 abzeichnende Abkühlung gestoppt – der Handel schätzt allerdings sowohl aktuelles Geschäftsklima als auch die wirtschaftlichen Perspektiven ungünstiger ein als bei der letzten Umfrage. Allen Wirtschaftszweigen gemein ist eine gewisse Zurückhaltung und Vorsicht bei den Investitions- und Beschäftigungsplanungen – Gründe dafür sind vor allem der starke Anstieg der Energie- und die hohe Volatilität der Rohstoffpreise. Als Risiko betrachten die Unternehmen auch eine mögliche abflauende Inlandsnachfrage. Vom Auslandsgeschäft werden dagegen wieder verstärkt Impulse erwartet.

Industrie
Das aktuelle Geschäftsklima in der Industrie bewerten die Unternehmen ähnlich wie im Herbst 2012. Unverändert melden knapp 60% der Befragten eine zufriedenstellende geschäftliche Situation. Fast 30% bezeichnen die Lage als gut. Vor allem in der Investitionsgüterbranche sind die Auftragsbücher gut gefüllt. Bei der geschäftlichen Perspektive rechnen ebenfalls rund 60% mit einer konstanten Entwicklung in den nächsten zwölf Monaten. Zugleich gehen aber wieder deutlich mehr Unternehmen von einem wirtschaftlichen Aufwärtstrend (von 16% auf 27%) aus. Nur noch 14% (Herbst: 22%) sind pessimistisch gestimmt. Als größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung sehen die Industrieunternehmen auch weiterhin die hohen Energie- und Rohstoffpreise (69%; Mehrfachnennungen möglich), danach folgt die Befürchtung, dass die Binnennachfrage nachlassen könnte (59%). Die Entwicklung der Arbeitskosten sehen 40% der Betriebe als Risiko, vor allem im Zuge der anstehenden Tarifverhandlungen. Knapp ein Viertel (23%) der Unternehmen hat Probleme, Fachpersonal zu finden. 31% der Betriebe sorgen sich um den Auslandsabsatz. Beim Export erwarten sechs von zehn Herstellern (Herbst: 56%) einen gleichbleibenden Trend für die nächsten zwölf Monate und 30% (21%) gehen von einer steigenden Auslandsnachfrage aus. Diese Entwicklung zeichnet sich in allen Industriezweigen ab. Bei ihren Investitionsplanungen sind die Hersteller zunehmend zurückhaltend. Nur noch 15% (Herbst: 22%) planen eine Aufstockung des Etats, 27% der Befragten (Herbst 25%) wollen ihre Ausgaben reduzieren. Hauptmotiv der geplanten Investitionen bleibt die Ersatzbeschaffung. Dies melden 69% der Hersteller (Mehrfachnennungen). Danach folgen Maßnahmen zur Rationalisierung (44%). Den Personalstand halten wollen zwei Drittel der befragten Industrieunternehmen. Gleichzeitig denken mehr Unternehmen über eine Personalreduzierung (21%) als über eine Aufstockung (13%) nach.

Handel
Die Lage im Handel wird zu Jahresbeginn 2013 schwächer beurteilt als im Herbst. Zwar schätzen sechs von zehn Unternehmen im Handel ihre geschäftliche Situation weiterhin als befriedigend ein. Aber: Nur noch 20% (Herbst 25%) der befragten Händler melden ein gutes Geschäftsklima und 20% (Herbst: 15%) klagen über einen schwachen Geschäftsverlauf. Einzel- und Großhandel schätzen die Situation ähnlich ein und der Kfz-Handel bleibt vergleichsweise schwach. Die Erwartungen für die nächsten zwölf Monate haben sich im Handel kaum verändert. Knapp zwei Drittel der Befragten (Herbst: 58%) gehen von einer konstanten Entwicklung aus, nur noch 15% (22%) rechnen mit einer Aufhellung. Als Hauptrisikofaktoren sieht der Handel die Entwicklung der Binnenkonjunktur (74%; Mehrfachnennungen), an zweiter Stelle stehen die Energie- und Rohstoffkosten (56%; Mehrfachnennungen). Danach folgt die Sorge um steigende Arbeitskosten (46%). Die Investitionsbereitschaft im Handel sinkt: Konstante 17% der Händler wollen verstärkt investieren, 30% (Herbst: 27%) wollen ihre Investitionsausgaben senken. Investiert wird hauptsächlich zur Ersatzbeschaffung (71%; Mehrfachnennungen). Drei Viertel der Unternehmen wollen ihren Personalstand halten, 11% ziehen eine Aufstockung und 13% eine Reduzierung ihres Personals in Betracht.

Dienstleistungen
Im Dienstleistungssektor wird das derzeitige Geschäftsklima positiver beurteilt als in den übrigen Geschäftszweigen. So sprechen 39% der Betriebe von einem guten Geschäftsverlauf (Herbst: 44%). Nur 7% der Befragten (12%) haben Grund zur Klage. Allerdings fällt die Einschätzung in den einzelnen Sparten unterschiedlich aus: Im Kreditgewerbe und in der Immobilienwirtschaft sind die Unternehmen überaus zufrieden; im Transportgewerbe und bei den unternehmensorientierten Dienstleistern verläuft die Geschäftstätigkeit auf einem befriedigenden Niveau. Nur noch ein Viertel der Dienstleister (Herbst 46%) rechnet mit einer deutlichen Abschwächung der wirtschaftlichen Entwicklung, 57% (Herbst: 41%) gehen von einem konstanten Trend aus. Die größten Risiken sehen die Befragten weiterhin in einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen (52%; Mehrfachnennungen), in einer nachlassenden Binnenkonjunktur und den künftigen Energiepreisen (jeweils 40%). Auch sorgen sich viele Unternehmen um den Fachkräftemangel (36%). Nur noch jeder fünfte Betrieb will seinen Investitionshaushalt ausweiten (Herbst: 29%), 28% (22%) werden das Budget senken. Auch hier liegt das Hauptmotiv in der Ersatzbeschaffung (69%; Mehrfachnennungen). Das Beschäftigungsniveau halten will die Mehrheit der Unternehmen (65%). Im Vergleich zu den anderen Wirtschaftszweigen geben recht viele Betriebe an, möglicherweise um eine Reduzierung ihrer Belegschaft nicht herum zu kommen (27%).

Der Konjunkturbericht der IHK Pfalz beruht auf der regelmäßigen Befragung von rund 1.700 Unternehmen, überwiegend Handelsregister-Firmen aus den Wirtschaftssektoren Industrie, Handel und Dienstleistungen. Sie repräsentieren rund 70 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Pfalz. Die Ergebnisse sind nach Beschäftigtengrößenklassen gewichtet. Die Konjunkturberichte der IHK Pfalz finden Sie im Internet unter www.pfalz.ihk24.de, Dokument-Nummer 417.

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