Heidelberg – Erstausgabe der formschau, Designfest Heidelberg Mannheim ein Riesenerfolg

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Die regionale Designwirtschaft hat sich mit einem Auftakt nach Maß ins Bewusstsein gerückt. An zwei Tagen und in fünf Stationen wurde Design gezeigt, Design erarbeitet, Design diskutiert und Design ausgezeichnet. Insgesamt ca. 1000 Besucher konnten sich einen Eindruck von der Qualität, des Leistungsspektrums und der Tiefenschärfe der regionalen Designlandschaft verschaffen.
Die Initiative der beiden Beauftragten für Kultur- und Kreativwirtschaft der Städte Mannheim und Heidelberg, Sebastian Dresel und Frank Zumbruch, stieß schon am Freitag anlässlich eines brancheninternen Fachforums in der Heidelberger Hebelhalle auf großes Interesse. Impulsvorträge und Panel-Debatten u.a. über Urheberrechtsfragen, Vergütung, Nachhaltigkeit und den Qualitätsbegriff im Design wurden von vielen Teilnehmern explizit als „Aufbruchssignal“ gewertet. Über 80 junge wie auch längst etablierte und bekannte Designerinnen und Designer aus der Region beteiligten sich rege an den intensiven Diskussionen und besprachen zukünftige Strategien, die Stärke des hiesigen Designs auch national sehr viel deutlicher zu machen.
Auch die Verleihung des 3. IMD-Awards (Instutut für Marke und Design, Mannheim) am Abend an die Mannheimer Shooting-Stars der Agentur „Deutsche & Japaner“ durch Prof. Axel Kolaschnik war ein voller Erfolg. Prof. Dr. Claus Heinrich, Vorstand der sovanta AG und ehemaliges SAP-Vorstandmitglied würdigte in einem regen Bühnengespräch mit Prof. Kolaschnik insbesondere die große Bedeutung von Design in technologischen Entwicklungsprozessen und die Wichtigkeit interdisziplinären Arbeitens und Entwickelns. Als Vorsitzender des Wissenschaftsrates der Metropolregion Rhein-Neckar war es ihm jedoch auch ein Anliegen, die enge Zusammenarbeit der beiden Kommunen Heidelberg und Mannheim als wichtigen und richtigen Schritt hervorzuheben.
Im Zentrum des Samstag-Abends und der formschau insgesamt stand, eingebettet in Meiers Lange Nacht der Museen, mit der Ausstellung „ausgezeichnetes Design“ eine beeindruckende Leistungsschau des regionalen Designverständnisses. Die Ausstellung war nicht nur dem ausgezeichneten Design gewidmet, sondern zeichnete auch selbst aus. Und zwar mit dem eigens geschaffenen formschau-Jury-Preis. Dieser ging an drei Aussteller: zum einen an den Fahrraddesigner Rafael Hoffleit – dessen radikale Formsprache und dessen Bekenntnis zu einer rein regionalen Produktionskette bei gleichzeitig kompromissloser Qualitätsorientierung die Jury überzeugte. Zum zweiten das Mannheimer Modelabel „freigaenger“, dessen Schöpferin Verena Kunze einhellig als riesiges Talent eingestuft wurde. Ihr Mut zum Experiment und ihre überbordende Kreativität ließen die Jury von „poetischen“ Entwürfen schwärmen. Schließlich wurde auch „KontextKommunikation“ für das enorm Magazin ausgezeichnet. Nachhaltigkeit und Verantwortung in Design und Wirtschaft gleichermaßen, hoher Anspruch an Gestaltung und Inhalt – all das zeichnet die mutige Entscheidung aus, ein anspruchsvolles Print-Magazin zu produzieren. Allen Entwürfen ist ihre Konzept-Orientierung und eine authentische Haltung gemein.
In den der HebelHalle gegenüberliegenden Breidenbach-Studios waren Workshops zu Fotografie und Bildbearbeitung, Illustration und Schriftgestaltung ausgebucht, im illuminierten Hotel Metropol informierte die Architektenkammer mit Entwürfen und auch die Bespielung des Kapuzinerhäuschens in Mannheim – in Kooperation mit dem Verein für Jetztkultur und dem Stadtmarketing Mannheim – erfreuten sich regen und vor allem interessierten Andranges.
Die formschau, da zeigen sich die Kreativwirtschafts-Beauftragten überzeugt, hat nicht nur einen Impuls gesetzt, den es auszubauen gilt, sondern auch einen Maßstab gesetzt, der manch einen Vergleich nicht zu scheuen brauch. Die Rückmeldungen der Aussteller und vieler Besucherinnen und Besucher darf man ohne Übertreibung als begeistert bezeichnen.