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Sinsheim – Darmkrebs-Vorsorge kein Tabu mehr!

Sinsheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Experten des Sinsheimer Aktionstages weisen auf effektive Vorsorgemöglichkeiten und bessere Heilungschancen hin – Dass die Medizin in Bezug auf die Vorsorge und Behandlung von Darmkrebs in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht hat, wurde beim Aktionstag Darmkrebsvorsorge an der GRN-Klinik Sinsheim [am vergangenen Samstag, 24. März] deutlich. Auf diese Krankheit spezialisierte Ärzte der Klinik sowie der benachbarten gastroenterologischen Gemeinschaftspraxis Siedl & Willareth stellten gemeinsam mit Experten aus Heidelberg aktuelle Präventions- und Therapiemöglichkeiten vor. Zahlreiche Besucher waren nicht nur gekommen, um die Vorträge anzuhören, sondern auch, um selbst Fragen zu stellen – und nicht zuletzt, um sich in den Endoskopie-Räumen der Klinik einen Eindruck davon zu verschaffen, wie eine Darmspiegelung in der Praxis vonstatten geht. Im Namen der Organisatoren des Aktionstages zogen Dr. Thomas Simon, stellvertretender chirurgischer Chefarzt der GRN-Klinik, und Dr. Wolfgang Willareth, Co- Inhaber der Sinsheimer gastroenterologischen Praxis, ein positives Fazit: „Die Besucherinnen und Besucher haben großes Interesse an den angebotenen Vorträgen gezeigt und sehr gezielte Fragen, beispielsweise zu Ernährung, Vorsorgemöglichkeiten und OP-Methoden, gestellt. Wir haben darüber hinaus den Eindruck, dass es uns gelungen ist, das Thema Darmkrebs wieder ein Stück zu enttabuisieren und deutlich zu machen, dass die Angebote zur Prävention und sogar die Heilungschancen heute besser denn je sind.“
Nach der Begrüßung und den einführenden Worten von Professor Dr. Markus Büchler, Chefarzt der Chirurgie an der GRN-Klinik Sinsheim und am Universitätsklinikum Heidelberg, hatte zunächst der erste Gast aus Heidelberg das Wort: Professor Dr. Cornelia Ulrich vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen sprach über das Thema Ernährung und Bewegung bei Darmkrebs. Sport ist gesund, auch für Krebskranke, so lautete ihre Botschaft für diesen Teil ihres Vortrags; selbstverständlich müssten die Aktivitäten auf den jeweiligen Gesundheitszustand des Patienten abgestimmt sein. In punkto Ernährung stellen sich die Forschungsergebnisse weniger eindeutig dar. Umstritten ist offensichtlich in der Medizin die Frage, ob sich Alkohol in geringen Mengen positiv auf den Gesundheitszustand des Menschen auswirkt – fällt die Antwort von Herzspezialisten beispielsweise eher zugunsten des „Viertele Roten“ am Abend aus, kann Professor Ulrich für die Krebsprävention keinen Vorteil erkennen.
Im Anschluss berichteten Dr. Joachim Siedl und Dr. Wolfgang Willareth aus ihrer gastroenterologischen Praxis. Siedl erklärte den Zuhörern die unterschiedlichen Stufen der Darmkrebs-Prävention: vom Stuhltest, der ab dem Alter von 50 Jahren von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt wird, bis zur Darmspiegelung (Koloskopie), die in der Regel ab 55 angeboten wird. Wer erblich vorbelastet ist, sollte sich bereits in jüngeren Jahren einer Vorsorge-Koloskopie unterziehen. Von der Gesundheitspolitik in nächster Zeit geplante Neuerungen sind persönliche Einladungen zur Darmkrebs-Vorsorge, die Versicherte von ihrer Krankenkasse oder dem Arbeitgeber erhalten; außerdem wird darüber nachgedacht, Männer bereits ab 50 in das Programm mit einzubeziehen, da diese früher Darmkrebs-gefährdet sind als Frauen. Willareth ergänzte die Ausführungen seines Kollegen mit den Ergebnissen einer Umfrage der Praxis unter Patienten und Hausärzten (Durchschnittsnoten: 1,3 bzw. 1.4), durch die unter anderem deutlich wurde, dass die Vorsorge-Koloskopie heute mit Hilfe moderner Abführmethoden vor und durch Beruhigungsmittel während der Untersuchung wesentlich komfortabler ist als noch vor fünf Jahren.
Dr. Stephan Klug, leitender Oberarzt der Inneren Medizin an der GRN-Klinik, informierte über das Thema der Nachsorge in Fällen, in denen bereits einmal Darmkrebs oder eine Vorstufe dazu gefunden wurde. Er wies darauf hin, dass danach der Abstand zur nächsten Vorsorge-Untersuchung kürzer sein sollte als nach einer Koloskopie ohne Befund, die nur alle zehn Jahre wiederholt wird. Wie häufig die Kontrolle stattfinden muss, sei jedoch abhängig von Anzahl, Größe und Art der Tumoren oder deren Vorstufen, der Polypen. Individualität war auch das Stichwort für Dr. Andreas Karcher von der Onkologischen Gemeinschaftspraxis Karcher & Fuxius, Heidelberg: Jeder Darmkrebspatient erhalte einen speziell auf ihn zugeschnittenen Therapieplan, je nachdem, wie der Krebs lokalisiert und wie weit er bereits fortgeschritten war. Wichtig sei es dabei, eng mit den behandelnden Gastroenterologen und Chirurgen zusammenzuarbeiten, damit jeder von ihnen mit seinem Fachwissen zum jeweiligen Fall beitragen kann. Diese enge Zusammenarbeit habe beispielsweise dazu geführt, dass selbst Patienten mit Lebermetastasen heute in bestimmten Fällen geheilt werden könnten.

Die positive Einschätzung der interdisziplinären Kooperation teilt der GRN-Chirurg Dr. Thomas Simon mit seinem internistischen Kollegen aus Heidelberg: „Auch wenn wir etwa 70 Prozent der Darmkrebserkrankungen heute durch chirurgische Eingriffe heilen können, so sind wir doch auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Team angewiesen – zum Wohl unserer Patienten.“ Simon wies darüber hinaus darauf hin, dass mittlerweile minimal-invasive Operationsmethoden, die sich bislang überwiegend bei gutartigen Darmerkrankungen bewährt hatten, immer häufiger auch bei Tumorleiden des Darms angewendet werden. Oberstes Gebot bei Darmkrebs sei allerdings, den Krebs restlos zu entfernen; sollten daran Zweifel bestehen, sei daher ein konventioneller Bauchschnitt der Schlüsselloch-Chirurgie vorzuziehen.

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