Heidelberg / Rhein-Neckar – Die Stadt Heidelberg stellt allen Studentinnen und Studenten, die für das Sommersemester 2011 ihren Erstwohnsitz in Heidelberg anmelden, einmalig ein Semesterticket kostenlos zur Verfügung. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 2. Dezember 2010 beschlossen. Das Angebot gilt nicht nur für Erstsemester.
Jeder Hauptwohnsitz bringt Geld
Mit dem Angebot für Studierende soll erreicht werden, dass die Zahl der Ummeldungen auf Hauptwohnsitze steigt. Denn durch den kommunalen Finanzausgleich erhält jede Kommune einen finanziellen Ausgleich für jeden gemeldeten Hauptwohnsitz, um ihre kommunalen Aufgaben zu erfüllen. Bewohner/-innen, die sich zeitlich überwiegend in Heidelberg aufhalten, aber nur mit Nebenwohnsitz gemeldet sind, nutzen ebenfalls die kommunale Infrastruktur. Die Kommune erhält jedoch keinen Finanzausgleich.
In den Beratungen zum Doppelhaushalt 2011/2012 wird zur Diskussion stehen, ob die einmalige Aktion in den folgenden Semestern fortgeführt werden soll.
Kosten-Nutzen-Vergleich
Durch die Aktion kommt auf die Stadt ein geschätzter finanzieller Gesamtaufwand von maximal 310.000 Euro zu, der sich wie folgt zusammensetzt:
• Zum einen sind darin maximal 130.000 Euro enthalten, bei denen die durchschnittliche Zahl von Neuimmatrikulationen im Sommersemester zugrunde gelegt ist sowie die Annahme, dass sich diese mit Hauptwohnsitz in Heidelberg anmelden.
• Zum anderen sind in der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen derzeit 1.970 Menschen mit Nebenwohnsitz in Heidelberg gemeldet. Würden sich die Studierenden unter ihnen zum Sommersemester mit Hauptwohnsitz anmelden, würde dies für die Stadt eine zusätzliche einmalige Belastung von maximal 180.000 Euro bedeuten.
Dem geschätzten finanziellen Gesamtaufwand von maximal 310.000 Euro im Jahr 2011 stünden Einnahmen aus dem kommunalen Finanzausgleich in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro gegenüber, die aber erst im Jahr 2012 fließen werden.