Mannheim – Stadt präsentiert sich auf Popkomm

Erfolgreich, international und kreativ: Mannheim präsentiert sich auf der Popkomm
Starker Auftritt der Mannheimer Band Polo – Bürgermeister rechnet mit bis zu 3.000 neuen Kreativ- Arbeitsplätzen – Sinnliche Stadt mit Hörenswürdigkeiten
Neue Entwicklungen hat die Musikstadt Mannheim heute auf der Berliner Popkomm präsentiert. Bei einer Diskussionsveranstaltung des Stadtmarketings zum international erfolgreichen Musik- und Kreativwirtschafts-Standort betonte Bürgermeister Michael Grötsch, wie sehr die Musik in der Quadratestadt spielt. Tragende Säulen des „Mannheimer Modells“ seien der Musikpark Mannheim, die Popakademie Baden-Württemberg sowie der städtische Beauftragte für Musik und Popkultur. Allein die Mannheimer Musikwirtschaft beschäftige 3.650 Menschen und erwirtschafte einen Umsatz von 85 Millionen Euro.
Perspektivisch erwartet der Bürgermeister nach Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe insgesamt 2.500 bis 3.000 neue Arbeitsplätze in der Mannheimer Kreativwirtschaft.
Musikpark-Geschäftsführer Christian Sommer unterstrich dessen Bedeutung als erstes deutsches Existenzgründungszentrum für Musik, das sich als einziges
in kommunaler Trägerschaft befindet. Dort werden Gründer systematisch gefördert. Zwölf Tonstudios, darunter das modernste digitale Europas, 6.000 Quadratmeter
Fläche und eine erfolgreiche Event-Gastronomie bieten ein optimales Umfeld. Mit Erfolg: Der Musikpark ist mit 60 Unternehmen voll belegt, die Nachfrage übersteigt
das Angebot, nun sollen neue Flächen entwickelt werden. Gerade erst habe sich Wien dafür entschieden, in alten Gasometern eine vergleichbare Einrichtung
nach dem Vorbild des Musikparks zu schaffen. Mit dem Mafinex-Technologiezentrum, das Sommer ebenfalls leitet, würden Schnittstellen zwischen Musikwirtschaft
und Informationstechnologie geschaffen. Im Rahmen des landesweiten Clusterprogramms Kreativwirtschaft
sei Mannheim gerade dabei, als ersten Schritt drei neue Stellen für das vom Musikpark getragene Cluster- Management Musikwirtschaft zu besetzen.
Wechselseitig befruchtend ist die Zusammenarbeit mit der Popakademie. Deren künstlerischer Leiter und Geschäftsführer,Professor Udo Dahmen, betonte die Pionierrolle
der Mannheimer Akademie. Diese decke das gesamte Spektrum von Popmusik, Produktion und Management ab. Innerhalb von nur sieben Jahren sei es
gelungen, 75 Prozent der Absolventen in der Musikbranche unterzubringen. Für die neuen MasterstudiengängePopuläre Musik sowie Music & Creative Industries
werde die Popakademie um zwei neue Etagen aufgestockt. Ferner gebe es einen Band-Pool, viele internationale Projekte und 40 Seminare pro Jahr. In Columbia
College in Chicago/USA werde nach Mannheimer Vorbild ausgebildet, auch verfüge die Popakademie über eine Partner-Hochschule im chinesischen
Chengdu, sagte Dahmen.
Michael Rückert, Spross einer musikalischen Großfamilie, kam erst vor drei Jahren nach Mannheim. Gerade erst hat seine Britpop-Band Polo den MySpace Contest
gewonnen und wurde zum Auftritt auf der Popkomm eingeladen. Polo hat sich an der Popakademie Baden- Württemberg gefunden. Sein Zwillingsbruder Matthias
begleitet Sänger Michael an der Gitarre. Bassist DavidLaPlant und Drummer Raffael Lewczuk vervollständigen die mit Promo und CD erfolgreiche Band. Polo bestehe
aus vier Absolventen der Popakademie, freute sich Rückert am dort erreichten Profi-Level. Die inspirierende Mannheimer Szene, systematische Förderung,
Auftrittsmöglichkeiten sowie vielfältige Kontakte und Netzwerke hätten zum Erfolg der Band beigetragen.
Sebastian Dresel, Beauftragter für Popkultur, hat sein Büro ebenfalls im Musikpark. Überhaupt hat sich der Stadtteil Jungbusch, ein ehemaliges Arbeiter- und Rotlichtviertel,
zum Zentrum der Mannheimer Kreativwirtschaft entwickelt. „Popkulturförderung ist weit facettenreicher als nur Jugendförderung“, betonte Dresel. Er organisiert Plattformen für Musiker, Konzertreihen und stellt Kontakte her. Im kommenden Jahr wird bereits das vierte Jetztmusikfestival unterstützt. Viel Zeit widmet Dresel dem Koordinieren mit städtischen Stellen, dem Besorgen von Genehmigungen sowie Baurechts- Fragen, um Kreativen in Mannheim optimale Bedingungen zu bieten.
Johann W. Wagner, Geschäftsführer des Mannheimer Stadtmarketings, betonte die Unterstützung des Standortfaktors Musik: Diese stehe für Lebenslust und Lebensfreude.
Er verwies auf die Tradition, die Mannheimer Schule und Wolfgang Amadeus Mozart in der Quadratestadt. Heute trage Popmusik maßgeblich zum modernen Image Mannheims bei. „Als sinnliche Stadt mit Hörenswürdigkeiten“ möchte Wagner Mannheim präsentieren und Touristen gewinnen.