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Viernheim – Faire Bananen beim Citylauf

Viernheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Citylauf am Samstag: Weltladen versorgt Läufer mit Bananen aus fairem Handel – Bananen aus fairem Handel will der Weltladen in der Rathausstraße, der in diesem Jahr sein 1jähriges Jubiläum feiern konnte, sponsern: am kommenden Samstag beim Brundtland-Citylauf.

Nach Mitteilung von Robert Toth werden die Läufer am Getränkestand im Zielbereich mit Bananen aus fairem Handel verköstigt: gesund, gerecht und lecker! Das passt gut zu Viernheim, die sich seit kurzem mit dem Titel Fairtrade-Stadt schmücken darf.

Hintergrund

Ob Kaffee, Tee oder Bananen: in der Regel werden diese “Kolonialwaren” auf großen Plantagen angebaut, in Monokulturen und unter Einsatz hochgiftiger Pestizide. Jedes Jahr lassen sich die Bundesbürger pro Kopf etwa 17 kg Bananen schmecken. Dass der intensive Bananen-Anbau für den Export in den Anbauländern massive ökologische Schäden verursacht, ist nur wenigen bewusst. Wenn auch die chemischen Rückstände die Verbraucher kaum bedrohen, so schädigen sie doch ganz massiv Mensch und Natur in den Anbauländern des Südens. Die in Europa angebotenen Bananen kommen vor allem aus Ländern Lateinamerikas, wo die Früchte meist auf riesigen Plantagen angebaut werden. Die Bananenarbeiter erhalten für ihre schwere Arbeit oft weniger als den gesetzlichen Mindestlohn ihres Landes. Sie sind in der Regel lediglich in Kurzzeitverträgen oder als Tagelöhner angestellt. Gewerkschaftliche Organisierung ist vielfach verboten und wird mit Entlassungen bestraft.
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Eine Alternative sind Bananen aus fairem Handel. Durch den Verkauf schaffen sie bessere Lebensbedingungen für die Bananenbauern.
Im Fairen Handel erhalten die Plantagenarbeiter feste Arbeitsverträge, Löhne, die auch für medizinische Versorgung und die Schulbildung ihrer Kinder reichen sowie das Recht auf Selbstorganisation. Bananen aus Fairem Handel sind beim Einkauf am TransFair-Siegel oder am Zeichen von BanaFair zu erkennen. Die Fairen Bananen sind sämtlich nach den Richtlinien des ökologischen Anbaus erzeugt.

Zunehmend stellen Kleinbauern in Lateinamerika und der Karibik auf biologischen Anbau um. Z.B. UROCAL in Ecuador:
25 Basisorganisationen, darunter Dorfkooperativen, Frauenkomitees und eine Kreditgenossenschaft mit insgesamt über tausend Mitgliedern gehören heute zu UROCAL. Die Bananen-Bauern von UROCAL gehören zu den ca. 5000 Kleinbauern im Lande, die etwa 60% der gesamten Bananenproduktion Ecuadors liefern. 20-25% wird von mittleren Plantagenbesitzern, der Rest von den großen Transnationalen Konzernen und der einheimischen Familiendynastie Noboa angebaut. Ecuador hat weltweit einen Exportanteil von 34%. Die Arbeitsbedingungen auf den Großplantagen sind schlecht, es gibt kaum gewerkschaftliche Organisierung. Für die Beschäftigten bleibt ein Hungerlohn, während sich das Land seiner niedrigen Produktionskosten rühmt. Seit der Einführung des Dollars Anfang 2000 hat sich der Warenkorb einer Familie um 92% verteuert und die Armut in weiten Teilen der Bevölkerung hat weiter zugenommen.

Seit mehr als drei Jahren kooperiert die Fair-Trade-Organisation BanaFair mit UROCAL. Ein Teil der BanaFair-Bananen wird von 14 Familien in dem kleinen Ort Las Palmas angebaut. Außer einer Schule, einer Kirche und einem Kiosk gibt es dort keinerlei Infrastruktur. Die Ausstattung der Familien mit elektrischen Strom, Trinkwasser und WC ist sehr unterschiedlich und nicht immer vorhanden. Der Handel mit BanaFair bedeutet oft die einzige stabile Einnahme zur Versorgung ihrer Familien. Vor dem Hintergrund der ökonomischen Krise in Ecuador und den schlechten Preisen der konventionellen Aufkäufer bietet der Faire Handel eine reale Entwicklungsperspektive. Auch der Dachverband UROCAL erhält einen Teil des Mehrpreises für Gemeinschaftsaufgaben. In Las Palmas wird ein kleines Gesundheitsprogramm finanziert. Zum Programm gehören außerdem: die Einrichtung einer kleinen Apotheke, Schulungen über Hygiene, Gesundheitsvorsorge und Ernährung, Sofortmaßnahmen zur Verbesserung der Trinkwasserqualität und die Einrichtung eines kommunalen Gemüsegartens. Zudem kann ein zweiter Lehrer an der Dorfschule bezahlt werden.

Ungerechtigkeiten im Welthandel sind an der Tagesordnung: gerade Kleinbauern sehen sich oft für sie undurchsichtigen Strukturen gegenüber und sind dem

Preisdruck des Weltmarktes gnadenlos ausgeliefert. Für ihre Produkte erhalten sie häufig weniger Geld als sie für den Anbau aufbringen müssen. Wovon sollen sie leben und die Zukunft ihrer Kinder bezahlen? Hier setzt der Faire Handel an: durch bessere Preise ermöglicht er benachteiligten KleinproduzentInnen in den Ländern des Südens, ihre Arbeits- und Lebensbedingungen zu verbessern. Fairer Handel steht für partnerschaftliche und verlässliche Handelsbeziehungen, fördert die soziale Gerechtigkeit und den schonenden Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen. Ein wichtiges Merkmal ist die langfristige Zusammenarbeit, ein anderes der bessere Preis.

In Ecuador etwa gibt es für Bananen ein staatliches Mindestpreissystem, das den Bauern knapp 2,90 Dollar pro Karton garantieren soll. Doch häufig halten sich die Exportfirmen nicht daran, zahlen 1 Dollar oder weniger. Die UROCAL-Bauern dagegen erhalten von BanaFair 5 Dollar für ihre Bio-Banane und der Genossenschaftsverband UROCAL selbst noch einmal 2 Dollar für Gemeinschaftsaufgaben, Sozial- und Umweltprogramme. Insgesamt ist dies für die ProduzentInnen im Jahresdurchschnitt das Doppelte bis Dreifache des üblichen Marktpreises. Es ist auch deutlich mehr, als andere Firmen für Bio-Bananen bezahlen. Zudem wird beim Verkauf jeder Kiste BanaFair-Bananen ein Projektbeitrag von 1,80 Euro erhoben. Dieser dient zur Förderung von sozialen, politischen, ökologischen und ökonomischen Projekten von Partnerorganisationen in anderen bananenproduzierenden Ländern.

 

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