Neckar-Odenwald-Kreis / Mosbach / Metropolregion Rhein-Neckar – führen umfassendes Therapiekonzept ein.
Foto: Ute Steinbrück, Gesundheits- und Krankenpflegeschule Mosbach, und Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Harald Genzwürker erörtern als Mitglieder des „Arbeitskreises Schmerzmanagement“ das neue, abgestufte Behandlungskonzept der Neckar-Odenwald-Kliniken. Foto: privat.
Lange wurden Schmerzen als unvermeidbare Begleiterscheinung zahlreicher Krankheiten und Behandlungen verstanden. Diese für Patienten oft schwer erträgliche Haltung gehört nicht zum Selbstverständnis der Neckar-Odenwald-Kliniken. Ein berufsgruppenübergreifender Arbeitskreis „Schmerzmanagement“, der sich im Mai 2009 aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Mosbach, der Pflege und des Ärztlichen Dienstes bildete, hat für die Kliniken ein neues Konzept zur Therapie von Schmerzen ausgearbeitet, um diesen wichtigen Aspekt der Behandlung weiter zu stärken. Nach entsprechenden internen Schulungsmaßnahmen wird dieses Konzept nun ab Oktober 2009 an den Krankenhausstandorten Buchen und Mosbach in allen Stationen seine Anwendung finden. Es zielt in umfassender Weise auf ein stärkeres Wohlbefinden der Patienten. Zum einen soll die Minderung von Schmerzen das subjektive Empfinden der Patienten verbessern, zum anderen nimmt die Minderung von Schmerzen in vielen Fällen einen positiven Einfluss auf den Verlauf von Krankheiten und Genesungsprozessen.
Mit der Einführung des Schmerzmanagements an den beiden Krankenhausstandorten der Neckar-Odenwald-Kliniken verbinden sich drei Aufgabenbereiche: die Ausbildung und Sensibilisierung des Personals, eine entsprechende Information der Patienten sowie die Einführung eines abgestuften Therapieschemas zur Schmerzbehandlung.
So wird die Erfassung von Schmerzen zu einem festen Bestandteil der Tagesarbeit auf allen Stationen. Eine Abfrage von Schmerzen soll mindestens einmal pro Tag erfolgen und berücksichtigen, dass Schmerzen als subjektive Empfindungen jeweils individuell erfasst und therapiert werden müssen. Bei Patienten mit akuter Schmerzsymptomatik wird entsprechend öfter nachgefragt und eine angemessene Behandlung eingeleitet.
Die Patienten lernen zu Beginn ihres Krankenhausaufenthaltes die Möglichkeiten der Schmerzbehandlungen durch ein Informationsblatt kennen. Dieses Informationsblatt enthält eine Skala, auf der die Patienten ihre Schmerzen zwischen den Ziffern 0 (kein Schmerz) und 10 (maximal vorstellbarer Schmerz) einordnen. Die angegebenen Werte werden dann in der Verlaufskurve regelmäßig neben Puls und Temperatur eingetragen.
Damit alle Ärzte und Pflegekräfte zur Behandlung von Schmerzen auf ein klares Grundkonzept zugreifen können, gibt es ein abgestuftes Therapieschema, das ganz konkrete Vorschläge für den standardisierten Einsatz von Medikamenten macht. Ergänzt werden soll die medikamentöse Therapie unter anderem durch physikalische Maßnahmen oder eine entsprechende Lagerung des Patienten.