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Südliche Weinstraße – Kinderschutz im Landkreis

Südliche Weinstraße / Rhein-Neckar – Spektakuläre Fälle von Kindestötungen, wie beispielsweise der Fall des kleinen Kevin aus Bremen im Jahre 2006, sorgten für eine große öffentliche Diskussion um den Schutz der Kinder. Das Land Rheinland-Pfalz hat im März 2008 ein entsprechendes Gesetz zum Schutz des Kindeswohles und der Kindergesundheit verabschiedet. Das Gesetz soll helfen Problemlagen rechtzeitiger zu erkennen und bietet dem Jugendamt die Möglichkeit frühzeitiger Einzuschreiten.
Bereits im Dezember 2006 beschäftigte sich der Kreistag Südliche Weinstraße mit dem Thema Kinderschutz und beauftragte das Kreisjugendamt einen Bericht vorzulegen. Das Kreisjugendamt erstellte parallel zu den neuen gesetzlichen Regelungen ein Konzept mit verschiedenen Initiativen. „Das wesentliche Ziel ist es, Fälle von Kindesvernachlässigung und – misshandlung frühzeitig aus dem Dunkelfeld der Anonymität in den Fokus der pädagogischen Jugendhilfe zu rücken. Eine Garantie, jeden dieser bedauerlichen Fälle zu vermeiden, wird jedoch nicht möglich sein,“ so der zuständige Kreisbeigeordneter Nicolai Schenk.
Im Juni 2008 startete mit einer Auftaktveranstaltung des Landkreises Südliche Weinstraße und der Stadt Landau die Bildung eines lokalen Netzwerkes „Kinderschutz“. In der Vergangenheit fielen vor allem Kinder zwischen null und drei Jahren durch das Netz der Jugendhilfe. „Meistens kommen die Kinder mit Auffälligkeiten – wenn die Familie nicht bereits Hilfe durch das Jugendamt bezieht – erst im Kindergarten in den Blick professioneller Pädagogen“, so Uwe Böttche, Leiter des allgemeinen sozialen Dienstes (ASD). Durch ein Netzwerk zwischen Kinderärzten, Hebammen, Erzieherinnen und Jugendamt soll nun diese Zielgruppe erfasst und möglichen Mängelerscheinungen nachgegangen werden. Beispielsweise wurde hierfür der Elternbesuchsdienst Landau-Südliche Weinstraße in den Landauer Krankenhäuser zusammen mit dem Kinderschutzbund Landau eingerichtet. Erfahrungen haben gezeigt, dass besonders junge Familien auf Unterstützung und Rat angewiesen sind. Mit der Geburt eines Kindes sehen sich Eltern mit völlig neuen Aufgaben, Fragen und Problemen konfrontiert. Der Elternbesuchdienst soll hier mit seinem geschulten Fachpersonal den Eltern helfend zur Seite stehen.
Weiterhin sind die Vorsorgeuntersuchungen (U1 bis U9) nach den neuen gesetzlichen Regelungen verbindlich geworden. „Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wird eine gute gesundheitliche Entwicklung von Kindern sichergestellt. Familien, die Hilfe benötigen, werden rascher erkannt und können direkt angesprochen werden“, so Jugendamtsleiter Peter Lerch. Wird die Vorsorgeuntersuchung eines Kindes nicht durchgeführt, ergeht eine Meldung an das Gesundheitsamt, das die Eltern über die Notwendigkeit solcher Untersuchungen informiert. Ist dieser Kontakt erfolglos wird das Jugendamt in Kenntnis gesetzt. Das Jugendamt absolviert ein Hausbesuch und leitet nach Bedarf weitere Maßnahmen ein. „Um möglichst kurzfristig und niederschwellig helfen zu können, soll ein Familienbereitschaftsdienst installiert werden“ kündigt Lerch an.
Angelaufen sind auch Informationsveranstaltungen und Fortbildungen zum Thema Kinderschutz. Die erste Veranstaltung fand bereits 2007 mit der bundesweit bekannten Gerichtsmedizinerin Dr. Navarro, die dieser Tag den rheinland-pfälzischen Kinderschutzpreis verleihen bekommen hat, von der Uniklinik Mainz statt. Eine weitere Veranstaltung mit Frau Dr. Navarro ist im Februar 2009 geplant. Im November 2008 fand im Kreishaus eine Veranstaltung für alle Kindertagesstätten im Landkreis statt. Der Leiter der Kinderklinik des Vinzentiuskrankenhauses, Dr. Jürgen Bensch informierte über Indizien, welche für Kindesmisshandlung bzw. Kindesmissbrauch sprechen. Damit wurde den Erziehern mehr Sicherheit bei der Einschätzung von Indikatoren gegeben. Für die Sozialarbeiter des Jugendamtes ist im Frühjahr 2009 eine spezielle Fortbildungsveranstaltung zusammen mit dem sozialpädagogischen Fortbildungszentrum des Landes geplant.
Ein weiterer Punkt ist die öffentliche Sensibilisierung. Sobald die Erziehungsberechtigten davon überzeugt sind, in Mangelsituationen Hilfe anzunehmen, können Problemsituationen vermieden werden. Deshalb ist die Aufklärung und Überzeugung von Erziehungsberechtigten von zentraler Bedeutung.
Das Land Rheinland-Pfalz stellt dem Landkreis Südliche Weinstraße jährlich rund 58.000 Euro für die Arbeit und den Aufbau eines lokalen Netzwerken, zum Schutz des Kindeswohl und der Kindergesundheit zur Verfügung. Die in diesem Zusammenhang neu geschaffene Stelle ist halbtags mit der Sozialpädagogin Angelika Klein-Agne besetzt.

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