Walldorf/Metropolregion Rhein-Neckar – Unterwegs auf der Mittwochs-Route
„Laufender Seniorenbus“ ist in Gang gekommen – Waldroute ab 5. September
Am 14. August hat sich der „laufende Seniorenbus“ in Walldorf pünktlich um 10 Uhr zu seiner ersten „offiziellen“ Mittwochs-Tour in Bewegung gesetzt. Los ging es nach Plan am Astor-Stift mit Ziel Astorhaus, wo vor dem Rückweg eine kleine Plauder- und Verschnaufpause eingelegt wurde.
Wer erwartete, nun eine Gruppe zu erleben, die im Bus durch Walldorf chauffiert wird, war auf dem Holzweg. Vielmehr machten sich die „Fahrgäste“ und deren Begleitung zu Fuß oder mit dem Rollstuhl auf den Weg, der über die Haltestellen Scheune Hillesheim und Rathausvorplatz schließlich zur Astor-Büste vor dem Astorhaus führte.
„Komm mit, wir gehen“ heißt denn auch die Devise des nun regelmäßig stattfindenden Angebots, das die Stadt Walldorf in Kooperation mit dem „Anpfiff ins Leben e. V.“ ins Leben gerufen hat.
Gefördert wird das Projekt von der Robert-Bosch-Stiftung und der Aktion Demenz e. V., die das Konzept, das die ältere Generation in Bewegung bringen soll, überzeugt hat. Dementiell erkrankte Menschen sind willkommen und werden in der Gruppe gut betreut.
Einfach “zusteigen”
Nach einigen Vorläufen starteten Elisabeth Sauer, Leiterin der Walldorfer IAV-Stelle und des Pflegestützpunkts, Verena Hodbod vom städtischen Fachdienst Soziale Hilfen sowie die ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleiter Renate Bowers, Marion Kunz und Marco Huber am 14. August erwartungsvoll am Astor-Stift. Besonders freute sie, dass das Prinzip des „Zu- und Einsteigens“ an den Haltepunkten sofort aufgegriffen wurde. So kam eine „Mitläuferin“ an der Scheune Hillesheim dazu, um lieber gemeinsam statt einsam bis zu einem Geschäft mitzugehen, das auf dem Weg lag. Am Astorhaus reihte sich eine Seniorin ein, die den Rückweg in der Gruppe mitmachte, um dann in der Hauptstraße einige Erledigungen zu machen. Sie will es nun jeden Mittwoch so einrichten, dass sie vom Astorhaus bis zum Stadtzentrum mitgeht. Spontan schloss sich Karin Hornig an, die eine Bekannte im Astor-Stift besuchte und für den gemeinsamen Spaziergang begeisterte. Den Mittwoch-Vormittag einmal anders zu verbringen, in netter Gesellschaft und mit ehrenamtlicher Begleitung, die auch gerne Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rollstuhl schiebt, kam bei allen gut an. „Es wäre natürlich schön, wenn noch mehr ‚Fahrgäste‘ und auch Begleiterinnen und Begleiter kämen“, lautet der Wunsch der Projektbeteiligten, doch ein guter Anfang ist gemacht, darin sind sich alle einig.
Die Waldroute kommt!
Die nächste Tour, die zusätzlich zur weiterhin regelmäßig angebotenen Mittwochs-Tour (siehe Plan auf Seite 6) hinzukommt, ist schon organisiert. Mit der Donnerstags-Tour, die am 5. September startet, wird ein öfter geäußerter Wunsch von Seniorinnen und Senioren erfüllt. „Ich möchte gerne einmal wieder in den Wald, komme dort aber nicht hin und möchte dort auch nicht allein unterwegs sein“, lautete die Anregung. Dass dieser Wunsch nun erfüllt werden kann, ist dem Verein „Anpfiff ins Leben“ zu verdanken, der seine Jugendlichen regelmäßig mit Seniorinnen und Senioren zusammenbringt. Dank Stefanie Ullrich, Leiterin des Bereichs Schule, Beruf, Soziales bei „Anpfiff ins Leben“, geht es ab 5. September immer donnerstags am Nachmittag mit einem echten Bus zur „Waldroute“. An verschiedenen Haltestellen können Interessierte zusteigen und werden zum Dietmar-Hopp-Förderzentrum an der Schwetzinger Straße gefahren, wo dann wieder die eigenen Beine, der Rollstuhl oder auch Rollator in Bewegung kommen. Jugendliche von „Anpfiff ins Leben“ werden die Älteren auf der Waldroute im Bereich des Trimm-Dich-Pfads begleiten. Man kann eine größere oder eine kleinere Runde drehen, ganz nach Lust und Laune.
Den Trimm-Dich-Pfad muss niemand absolvieren, es werden vielmehr alle in ganz gemächlichem Tempo unterwegs sein, damit auch das Plaudern nicht zu kurz kommt.
Der “laufende Seniorenbus” an der Haltestelle am Rathaus, von wo es zum Astorhaus weiterging (Fotos: Stadt Walldorf)
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