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Heidelberg – Alte Brücke: Fassade des Brückentores erstrahlt in neuem Glanz

Das Brückentor ist eines der denkmalgeschützten historischen Wahrzeichen Heidelbergs. Foto: MRN-NEWS

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Die Fassadensanierung am Tor der Alten Brücke ist abgeschlossen. Die Stadt Heidelberg führte seit Herbst 2017 am Brückentor Sanierungsmaßnahmen zur Substanzerhaltung der vielfältigen Sandsteinarbeiten und zur Ausbesserung des Putzes durch, weil die Fassade altersbedingte Schäden aufgewiesen hatte. Die Kosten belaufen sich auf rund 750.000 Euro. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat die Maßnahme mit 80.000 Euro gefördert. Ausgeführt wurden Naturwerksteinarbeiten an der Fassade, Klempnerarbeiten an den Türmen und der Dachbekrönung, Putzarbeiten sowie Malerarbeiten an den Türmen. Steinmetze bauten Vierungen und Neuteile ein und am Stein wurden Restaurierungsarbeiten ausgeführt. Die Inschrift-Tafel auf der Nordseite des Tores wurde neu vergoldet.

Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck sagte bei der Einweihung am 27. Juni 2019: „Das Brückentor ist zuletzt in den 1980er Jahren saniert worden. Allerdings wurden damals schadhafte Stellen hauptsächlich mit Mörtel ausgebessert. Dieser hat jedoch ganz andere Dehnungseigenschaften als die verbauten Natursteine. Daher bröckelten an vielen Stellen des Bauwerks Mörtelstücke heraus. Wir haben das Brückentor in gut eineinhalb Jahren grundhaft saniert: Es wurden Hunderte von Steinen herausgenommen und durch speziell zugeschnittene, neue Natursteine ersetzt. Damit ist der Erhalt des Brückentores für Jahrzehnte gesichert.“

Helen Heberer, Ortskuratorin Deutsche Stiftung Denkmalschutz: „Die Brücke mit dem Brückentor hat nicht nur einen bauhistorischen und deshalb denkmalgeschützten Wert, sie hat durch unzählige Verfilmungen weltweite Bekanntheit und erzählt damit auch manche romantische Geschichte, die mit Heidelberg in Verbindung gebracht wird. Deshalb freut es mich, dass sie durch die Sanierung in ihrem Bestand solide erhalten werden kann.“

Mit der Planung und der Bauleitung wurde als Spezialistin für denkmalgerechte Sanierungen die Landauer Architektin Sonja Behrens beauftragt. Die denkmalpflegerisch diffizilen Naturwerksteinarbeiten an der Fassade, Klempnerarbeiten an den Türmen und der Dachbekrönung sowie Putz- und Malerarbeiten wurden von bundesweit renommierten Spezialbetrieben ausgeführt. Der Schwerpunkt lag bei den Steinmetzarbeiten. In sehr großer Stückzahl mussten Sandsteine ausgewechselt oder Vierungen eingebaut werden.

Durch zahlreiche äußere Einflüsse – wie Dauerfrost im Steinbruch und auf der Baustelle – verzögerten sich die Arbeiten. Auch der Einsatz eines sehr großen Giebelfußsteines kostete Zeit: Für ihn wurden Ende 2018 im Steinbruch acht Blöcke geschnitten: Sieben Blöcke wiesen Risse auf, erst der achte war fehlerfrei und konnte bearbeitet werden.

Brückenbanner wird zu Taschen verarbeitet

Um die Baustelleneinrichtung an dem markanten Denkmal optisch schöner zu gestalten, hatte die Stadt Heidelberg für die Einhausung ein Banner angefertigt. Das Banner zeigte ein Foto des Brückentors in Originalgröße und bot damit für die Zeit der Sanierung einen schöneren Anblick auf das Wahrzeichen. Es wurde an der Nord- und an der Südseite des Brückentors angebracht, war pro Seite rund 16 Meter hoch und zwölf Meter breit und bestand aus mehreren bedruckten Einzelbahnen. In Kürze bekommt das Banner eine neue Verwendung: Heidelberg Marketing lässt aus dem Material modische Tragetaschen anfertigen.

Ab 2020 werden die Brückenpfeiler saniert

Nach der Fassade des Brückentores sind die Pfeiler unterhalb der Wasserlinie an der Reihe: Um die Standfestigkeit der Alten Brücke dauerhaft zu gewährleisten, müssen drei Pfeiler im Bereich der Schifffahrtsrinnen unterhalb der Wasserlinie komplett neuverfugt werden. Bei drei weiteren Pfeilern werden die Schäden lokal bearbeitet. Die Arbeiten sollen in den Jahren 2020 bis 2022 jeweils in den Monaten April bis Oktober erfolgen. Die Nutzung der Brücke wird dadurch nur unwesentlich beeinträchtigt.

Hintergrund: Die Alte Brücke ist eines der Wahrzeichen Heidelbergs. Sie und ihre hölzernen Vorgängerinnen bildeten den vom Brückentor geschützten nördlichen Hauptzugang zur Stadt. Das mittelalterliche Brückentor hatte als Teil der Stadtbefestigung alle Hochwasser und Eisgänge überstanden und diente nach dem Bau der Steinbrücke als Wächterhaus und Gefängnis (Schuldturm). 1788 wurden die spitzen Kegeldächer der Tortürme durch barocke Turmhelme ersetzt. Im östlichen Turm führte eine Wendeltreppe aus Sandstein in eine Wohnung über dem Torbogen. Im westlichen Turm sind drei niedrige Räume, die in früheren Zeiten als Arrestlokale dienten.

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