Landau / Metropolregion Rhein-Neckar – Mit dem nachhaltigen Wirtschaften im Landauer Zoo haben sich im vergangenen Jahr gleich mehrere Forschungsprojekte und fachliche Publikationen beschäftigt. Zwei Studentinnen der niederländischen Van Hall Larenstein Universität für angewandte Wissenschaften beschäftigten sich in ihrer Bachelor-Abschlussarbeit mit der Umsetzung von Maßnahmen in Zoos zu nachhaltigem Wirtschaften.
Bild: Die Verwendung vieler nachhaltiger Baumaterialien machen die neue Landauer Zoogaststätte zum Modellprojekt für Energieeffizienz.Quelle: Zoo Landau
Projekte und Aktivitäten in Landau wurden im direkten Vergleich mit den Zoos im englischen Bristol, den niederländischen Zoos in Emmen und Arnheim oder dem Granby Zoo in Kanada verglichen. Angesichts der allgemeinen Herausforderungen durch den weltweiten Klimawandel und die Verringerung an Artenvielfalt sieht diese Studie nicht nur private Haushalte oder Firmen in der Pflicht zu stetig nachhaltigerem Wirtschaften. Gerade auch zoologische Gärten seien hier in besonderem Maße gefordert. „Kaum eine andere Kultur-, Bildungs- und Freizeitinstitution ist besser geeignet, die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit seinen Besuchern am eigenen guten Beispiel zu verdeutlichen“, sagt der Landauer Zoodirektor, Dr. Jens-Ove Heckel. Seit 2007 und damit als einer der ersten Zoos, habe sich Landau diesen Zielen klar verschrieben und erfolgreich verschiedene Projekte auf den Weg gebracht.
Jüngstes Beispiel ist das neue Zoogastronomiegebäude, welches auch Dank einer Förderung durch das rheinland-pfälzische Umweltministerium nach besonderen Energieeffizienzkriterien mit Modellcharakter erbaut wurde.
„Wie Zoos Energiefressern den Riegel vorschieben – Energiekonzepte aus Aquarium, Tropenhalle & Co“ ist eine Buchveröffentlichung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und dem Osnabrücker Zoo. Sie bestätigt: Der Landauer Zoo ist immer ganz vorne mit dabei“, stellte Beigeordnete Maria Helene Schlösser als Dezernentin für den Landauer Zoo erfreut fest. Auch damit mache sich der Zoo immer wieder zum Aushängeschild der Stadt. Sich für den Klimaschutz stark zu machen und das Bestreben, die Energieeffizienz an verschiedenen Stellen aufzugreifen, werde ein Ziel der Stadt bleiben.
Das Streben nach Nachhaltigkeit mit ökonomischen Aspekten greift eine Studentin der Wissenschaftlichen Hochschule für Unternehmensführung (Otto-Beisheim-Hochschule) in Vallendar als Thema für ihre Bachelorarbeit auf. „Positionierungsstrategien von Zoos – Eine qualitative Untersuchung der Zoolandschaft Deutschlands“ greift hier auch auf den Zoo Landau über, der unter anderem als „gutes Beispiel für sehr aktive Kommunikationsmaßnahmen“ angeführt wird. Die Beteiligung an mehreren übergeordneten Marketingverbänden, wie die intensive Werbezusammenarbeit mit der Stadtholding Landau, dem Freizeitparkverbund „ParkHopping Pfalz“ oder der „Rheinpfalz-Card“ ermöglichen trotz eines vergleichsweisen geringen Werbebudgets des Landauer Zoos eine erstaunlich große Breitenwirkung.
Auch in diesem Jahr wird der Zoo Landau erneut zum Forschungsgegenstand. Der Filander Verlag ist derzeit mit der Vorbereitung für ein weiteres Buch zum Thema „Nachhaltigkeit von Zoos“ beschäftigt. Landau wird sich mit drei Kapiteln über den Zoo präsentieren. Auch eine umfangreiche Besucherbefragung in Zusammenarbeit mit der Lehreinheit Geographie der Universität Landau ist für 2011 geplant. Als weiteres Ziel sieht man auch die sehr aufwändige Bewertung der CO2-Emissionen des Zoos. Bereits vor vier Jahren wurde eine solche Beurteilung durchgeführt und gab damals den Ausgangspunkt vielfältiger Klimaschutzinitiativen des Landauer Zoos.
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