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Heidelberg – Der Bär, der sich nicht traute

Heidelberg/Metropolregion Rhein-Neckar. Grüne Wiesen, Felsen, Baumstämme zum Klettern und Schubbern, schattige Plätze unter großen Bäumen, ein kühler Wasserlauf – das Bärenleben im Zoo Heidelberg kann so schön sein. Am 4. Juni 2015 wurde die Erweiterung der Bärenanlage eröffnet und alle waren begeistert – nur die Bären (noch) nicht.

Als Übergang zwischen den Gehegebereichen war die alte Bärenanlage über eine schwenkbare Brücke mit der neuen Außenanlage verbunden worden. Für die Korsakfüchse, die sich das Gehege mit den Syrischen Braunbären teilen, offensichtlich eine willkommene Neuerung – binnen weniger Stunden liefen sie über die Brücke auf die neue Anlage und wieder zurück, als hätten sie ihr ganzes Leben nichts anderes getan. Und die Braunbären? Sie beobachteten die Füchse beim Tollen auf der neuen Anlage, blieben jedoch auf ihrem vertrauten Terrain. Uschi, 21 Jahre alt, war neugierig genug um ebenfalls, gleich zur Eröffnung die Brücke zu überqueren. Und nach etwas mehr als einer Woche hatte sie die neue Anlage komplett für sich entdeckt und genoss den dazugewonnen Lebensraum. Doch Benny, der große starke Bärenmann, misstraute dem Ganzen und der Brücke insbesondere.

Er war weder mit Futter noch mit guten Worten oder Honig auf die neue Anlage zu locken. Der Anblick der Füchse, die vor seinen Augen die Leckerbissen im neuen Gehegebereich genüsslich verzehrten, erzeugte zwar erheblichen Frust, aber über die Brücke ging er nicht. Gudrun, die Dritte im Bunde und mit 33 Jahren die älteste Bärin in Heidelberg, wagte den Schritt dann noch vor ihm. Auf der neuen Anlage bekam sie aber Angst vor der eigenen Courage und wollte „heim“. Sie traute sich jedoch nicht zurück über die Brücke. Drei Tage und zwei Nächte blieb sie im ungewohnten Exil, bis sie allen Mut zusammennahm und über die Brücke zurück in das gewohnte und sichere Gehege stürmte. Bisher hat sie das neue Territorium noch nicht wieder betreten, blickt aber immer wieder neugierig hinüber.

Nach intensiven Gesprächen gemeinsam mit den Tierpflegern wurde die Brücke Ende Juli von den Handwerkern des Zoos „angstbärenfreundlich“ für Benny umgestaltet. Anstatt des schwenkbaren Übergangs aus Baumstämmen wurde eine feste Plattform in dreifacher Breite installiert. Benny bekam zudem eine strenge Diät verordnet, um die Verlockung durch die jenseits der Brücke angebotenen Leckereien zu erhöhen. Und tatsächlich, nach weiteren drei Wochen und gutem Zureden seiner Lieblingstierpflegerin Bianca Weißbarth, betrat Benny das neue Gehege. Für den Zoo ein epochales Ereignis, die Mitarbeiter einschließlich des Direktors stürmten zur Anlage um das „Wunder“ mit eigenen Augen zu sehen. Zaghaft erkundete Benny die gesamte Anlage, tauchte den Kopf in das große Wasserbecken, schnüffelte an den Bäumen und war so angespannt, dass er die zugeworfenen Lieblingsbissen ignorierte – die später von Uschi und den Füchsen verzehrt wurden.

Nach dieser Expedition ins Ungewisse und den vielen neuen Erfahrungen auf der großen Anlage war Benny fix und fertig. So vergingen weitere zwei Wochen, bevor er erneut den Schritt in die schöne neue Heimat wagte. Seitdem können ihn die Zoobesucher fast jeden Tag dort beobachten. „Das war ein tolles Lehrstück in Verhaltensbiologie: Die Korsakfüchse als opportunistische Kleinräuber müssen neue Ressourcen sofort nutzen, um zu überleben und so haben sie die Anlage blitzschnell angenommen. Dass mit Benny das ranghöchste Tier am vorsichtigsten ist, ist nicht ungewöhnlich. In ähnlichen Fällen haben Bären und andere Tiere neue Gehegebereiche bis zu einem Jahr lang nicht betreten – da waren unsere Bären vergleichsweise schnell und neugierig. Unsere Tierpfleger haben das sehr gut hinbekommen.“ bewertet Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann das Geschehen. Wer Benny heute wie selbstverständlich durch die neue Anlage stapfen sieht, kann sich kaum vorstellen, dass er der Bär ist, der sich nicht traute.

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