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Mannheim – Theresienkrankenhaus mit neuem Chefarzt im Fachbereich Allgemein- und Viszeralchirurgie

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar.

Chefarzt Dr. Gunther Schwall überraschend gestorben – Frühzeitige Übergabe an Prof. Dr. Peter Kienle

Mitte Januar wollte der langjährige Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Mannheimer Theresienkrankenhaus Dr. Gunther Schwall in den wohl verdienten Ruhestand gehen. Leider starb der charismatische, humorvolle und erfahrene Mediziner mit 65 Jahren nach kurzer, ernsthafter Krankheit am 20. Dezember 2017. Deshalb beginnt sein Nachfolger Prof. Dr. Peter Kienle, bisher leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor der Chirurgie am Mannheimer Universitätsklinikum, seine Tätigkeit eine Woche früher als geplant am 8. Januar.

22 Jahre lang führte Chirurg Dr. Gunther Schwall seine Abteilung und stand während dieser Zeit – entgegen allen medizinischen Trends – für einen sehr besonnenen Umgang mit Operationen. Wer den scheidenden Chefarzt näher kannte, der wusste, dass er ein überzeugter Fan der Mannheimer Adler war. In seiner Rede, die er anlässlich seines Abschiedes am Theresienkrankenhaus halten wollte, zitierte er deshalb die Fans der Eishockey-Mannschaft. Kurz vor Ende begeisternder Spiele singen diese stets im Chor: „Darum sagen wir Auf Wiedersehn. Die Zeit mit euch war wunderschön. Es ist wohl besser, jetzt zu gehen, wir können keine Tränen sehn. Schönen Gruß und Auf Wiedersehn“ – mit diesen Worten wollte er sich verabschieden und sagte dazu kurz vor Weihnachten – noch bevor er von seiner Krankheit erfuhr: „Dieses Lied trifft meine derzeitige Stimmung sehr genau. In dem Wirrwarr meiner Gefühle überwiegen aber vor allem Wehmut und Dankbarkeit“, so Dr. Schwall. „Es waren die vielen außergewöhnlichen menschlichen Begegnungen, die die Zeit im Theresienkrankenhaus so wertvoll gemacht haben und die ich so sehr vermissen werde. Das Theresienkrankenhaus wurde mir zur zweiten Heimat – mein Team zur zweiten Familie“, sagte er voller Dankbarkeit. „Wir trauern sehr um Dr. Schwall und leiden mit seiner Familie“, sagt Geschäftsführerin der Theresienkrankenhaus und St. Hedwig-Klinik GmbH Dipl.-Kff. Abir Giacaman: „Wir sind noch immer erschüttert von dem tragischen und rasanten Verlauf seiner Krankheit.“ Der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Markus Haass spricht für die Ärzteschaft des Theresienkrankenhauses: „Wir vermissen unseren großartigen und geschätzten Kollegen, der mit seiner humorvollen, direkten und kritischen Art für Menschlichkeit und Mitgefühl seine Umgebung prägte. Für ihn stand stets der Mensch im Mittelpunkt. Das machte und macht ihn für mich zum Vorbild eines erfolgreichen Miteinanders zum Wohle des Patienten“.

„Ich freue mich darauf, bewährte chirurgische Vorgehensweisen meines geschätzten Vorgängers Dr. Schwall fortführen zu können, der vor allem dafür bekannt war, sich in fachlich, aber auch menschlich herausragender Form um seine Patienten gekümmert zu haben“, blickt Prof. Kienle in die nahe Zukunft: „Das Theresienkrankenhaus ist ein renommiertes Haus mit einem außergewöhnlich guten Ruf. Das liegt sicherlich auch am christlichen Träger, bei dem es zum Glück nicht nur um betriebswirtschaftliche Aspekte geht“. Künftig will der neue Chefarzt einen Schwerpunkt auf den Ausbau der kolorektalen Chirurgie sowie der Versorgung von Patienten mit Darmkrebs und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen legen. Auch funktionelle Darmerkrankungen wie zum Beispiel Stuhlentleerungsstörungen im Rahmen einer Beckenbodensenkung sollen besondere Beachtung finden. „In der Behandlung von Darmerkrankungen ist das Theresienkrankenhaus mit dem Darmkrebs- und dem Beckenbodenzentrum bereits sehr gut aufgestellt und ich freue mich, diese Bereiche weiter ausbauen zu können“. Zudem soll auch die größere onkologische Viszeralchirurgie (Bauchspeicheldrüse, Leber, Magen, Speiseröhre) mit minimalinvasiven Methoden, also der Schlüsselloch-Chirurgie, weiterentwickelt werden.

Stets mahnte Dr. Gunther Schwall zur medizinischen Vorsicht: „Die Behandlung von Patienten muss heute in den Augen von Politikern und Gesundheitsökonomen ausschließlich unter strenger Beachtung ökonomischer Zwänge erfolgen. Dazu wurde in den vergangenen Jahren ein enges Korsett vom Gesetzgeber geschnürt, das den Krankenhäusern kaum Luft zum Überleben lässt. Dabei sind ärztliches und pflegerisches Können mehr als nur ein industrieller Produktionsprozess mit nüchterner Kosten-Nutzen-Analyse. Neben ökonomischen Prinzipien geht es darum zu erkennen, dass Fürsorge, Empathie, Können und soziale Kompetenz des ärztlichen und pflegerischen Personals die wichtigsten Garanten für wirtschaftlichen Erfolg eines Krankenhauses sind. Ich bin froh, dass wir diese Prinzipien hier am Theresienkrankenhaus bis heute so umsetzen können“, sagte Dr. Schwall noch im Dezember und warb damit für mehr gesellschaftliche Wertschätzung der Arzt- und Pflegeberufe. Dieser Aussage schließt sich der neue Chefarzt Prof. Dr. Peter Kienle mit großer Überzeugung an und freut sich, seine neue Aufgabe entsprechend angehen zu dürfen: „Trotz ökonomischer Zwänge steht am Theresienkenkanhaus die menschliche Behandlung im Vordergrund, weshalb ich gerne die Aufgaben als Chefarzt hier übernehme“. (ckl)


Informationen zu Dr. Gunther Schwall:
Dr. Gunther Schwall wurde 1952 geboren. Nach seiner schulischen Ausbildung studierte er zunächst Tiermedizin, ehe er sich der menschlichen Gesundheit widmete und in Gießen Humanmedizin studierte. 1982 begann er seine chirurgische Ausbildung an der Universitätsklinik Mannheim bei Prof. Dr. Michael Trede. Nach seiner Promotion erhielt er die Facharztanerkennung als Chirurg und wurde 1990 zum Oberarzt ernannt. Vier Jahre später wurde er zum leitenden Oberarzt und stellvertretenden Klinikdirektor – eine Parallele zu seinem Nachfolger Prof. Dr. Peter Kienle. 1996 dann kam er ans Theresienkrankenhaus, wurde Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie und baute dort unter anderem mit seinen Kollegen das Darmkrebszentrum auf. Von 2001 bis 2013 war er außerdem Fachbereichsleiter der chirurgischen Abteilungen. Für die Zeit seines Ruhestands hatte er große Pläne: So wollte er im Februar die Position des Ärztlichen Direktors am Heilig-Geist-Hospital in Bensheim übernehmen und dort seine reichhaltige Erfahrung einbringen. Dr. Schwall starb am 20. Dezember 2017.

Informationen zu Prof. Dr. Peter Kienle:
Prof. Dr. Peter Kienle wurde 1966 in Stuttgart geboren. Er absolvierte seine Schulzeit in der deutschen Schule in Nairobi/Kenia. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland begann er 1986 das Studium der Humanmedizin an der Universitätsklinik Heidelberg, wo er ab 1994 als Assistenzarzt in der Chirurgie tätig war. Im Jahr 2000 wurde er zunächst zum Funktionsoberarzt, ein Jahr später zum Oberarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie ernannt. 2004 habilitierte er mit dem Thema „Implikationen neuer diagnostischer und therapeutischer Ansätze in der kolorektalen Chirurgie“ und wurde 2007 zum APL-Professor der Universität Heidelberg ernannt. Seit 2007 war er leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor am Universitätsklinikum Mannheim. Am 8. Januar 2018 übernimmt er die Aufgaben des Chefarztes für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Theresienkrankenhaus.

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