Weinheim/Metropolregion Rhein-Neckar. Der internationale Tag der Menschen mit Behinderung fand am 03. Dezember statt. Jedes Jahr soll dieser Tag allen Menschen ins Bewusstsein rufen, dass jeder Mensch – ob mit oder ohne Behinderung – ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben hat. Im Jahr 2006 wurden die Rechte im Rahmen eines besonderen Übereinkommens der UNO-Generalversammlung in der sogenannten UN-Behindertenrechtskonvention konkretisiert, deren Grundlage die Menschenrechte sind. Eine gleichberechtige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben muss für alle Menschen möglich sein, so dass jeder nach seinen Wünschen leben kann. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es notwendig Barrieren abzubauen, um gleiche Möglichkeiten für alle Menschen zu schaffen.
„Viele Menschen denken bei Barrierefreiheit immer an Rampen für Rollstuhlfahrer“ erzählt Jennifer Hohmann, Leiterin der „Behindertenhilfe Wohnen“ der AWO Rhein-Neckar. Aber es gibt noch viel mehr Hindernisse für Menschen mit unterschiedlichsten Einschränkungen. Auch für Menschen mit einer Seh- oder Hörbehinderung sowie einer geistigen Einschränkung müssen alle Bereiche des Lebens selbstständig zugänglich sein. „Hierzu zählt, dass Anträge, Verträge oder auch Speisekarten in sogenannter Leichter Sprache vorliegen damit es Menschen mit einer geistigen Behinderung auch verstehen. Oder aber das Vorträge für Menschen mit einer Hörbehinderung von einem Gebärdendolmetscher übersetzt werden“, erläutert Frau Hohmann weiter.
Die AWO Rhein-Neckar ist in verschiedenen Projekten aktiv, Menschen mit einer Behinderung mehr Möglichkeiten zu eröffnen. Ein Baustein ist die in Schriesheim beschäftigte Inklusionslotsin. Das Projekt wird von der Aktion Mensch gefördert. „Ziel des Projektes ist es, Vereine und Arbeitgeber aber auch die Bevölkerung für das Thema Inklusion zu sensibilisieren“, berichtet Frau Hohmann. „Wir erleben hier immer wieder eine große Offenheit für diese Thematik. Eine junge Frau mit einer Behinderung nimmt zum Beispiel an Sportangeboten des Turnvereins 1883 Schriesheim teil. Hier gibt es sogar auf der Homepage eine extra Sparte zum Thema Inklusionssport.“ Außerdem ist die Inklusionslotsin gerade damit beschäftigt in Kooperation mit der Stadt Schriesheim einen barrierefreien Stadtführer zu gestalten.
Ein weiterer Baustein ist die „Individuelle Schwerbehindertenassistenz“. Das Angebot richtet sich an Menschen aller Altersgruppen mit einer körperlichen Behinderung oder einer Sehbehinderung, die zeitintensive Assistenz und Unterstützung brauchen, um ein selbstbestimmtes und selbstverantwortliches Leben in der eigenen Wohnung führen zu können. „Im Rahmen der Schul- und Arbeitsassistenz wird Kindern und Jugendlichen, die aufgrund einer Behinderung eine Begleitung oder pädagogische Fachkraft benötigen, der Schulbesuch ermöglicht“ berichtet Manuela Schneider-Knapp, kommissarische Leiterin der „Behindertenhilfe Assistenz“. Ebenso stellt die AWO persönliche Assistenten unter anderem für blinde und sehbehinderte Menschen während Ausbildung, Studium oder im Berufsleben zur Verfügung. „Bei allen genannten Angeboten steht der Mensch mit seinen individuellen Bedürfnissen im Vordergrund“ beschreibt Frau Schneider-Knapp das Angebot näher „Die Wahrung seiner Eigenständigkeit und Selbstbestimmung hat für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oberste Priorität. Mobilität und Teilhabe am Leben für jeden soll so ermöglicht werden.“
Darüber hinaus hält die AWO Rhein-Neckar auch in den Bereichen Wohnen und Arbeiten verschiedene Angebote vor, welche vom inklusiven Gedanken getragen werden. Für unverbindliche Informationen zu den Angeboten stehen Ihnen Frau Schneider-Knapp (Behindertenhilfe Assistenz), 06201 – 48 53 382, manuela.schneider@awo-rhein-neckar.de und Frau Hohmann (Behindertenhilfe Wohnen), 06201 – 48 53 352, jennifer.hohmann@awo-rhein-neckar.de gerne zur Verfügung.
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