Die Auszeichnung wird in unregelmäßigen Abständen verliehen, letztmalig war es 2013 (Preisträger G. Gleich) der Fall. „Carlo Saxl hat die Aufgaben eines Ortsvorstehers mehr als erfüllt. Er hat dem Amt eine besondere Prägung gegeben: Als Kümmerer war er bei den Menschen, immer ansprechbar und hat sich für seine Bürgerinnen und Bürger eingesetzt, überparteilich und engagiert,“ so der Vorsitzende der KG Eule Andreas Landwehr bei der Vorstellung des neuen „Närrischen Rochus“. Josef Keller, Vorsitzender des Friesenheimer Stadtteilvereins sieht Saxl ebenfalls als perfekten Träger dieser Auszeichnung: „Carlo Saxl setzte sich als Ortsvorsteher äußerst engagiert und uneigennützig für die Belange der Friesenheimer Vereine ein, was nicht nur den Bürgerinnen und Bürgern Friesenheims zu Gute kam“.
Die feierliche Verleihung des „Närrischen Rochus“ an Prof. Carlo Saxl findet unter dem kulinarischen Motto „Südtirol trifft Pfalz“ am Samstag, den 17. Oktober, ab 18:30 Uhr im Gallusheim auf Einladung der beiden Vereine statt.
Zum Preisträger 2015:
Prof. Dr. Carlo Saxl war von 1999 bis 2014 Ortsvorsteher in Friesenheim. Davor war er von 1979 bis 1999 Mitglied des Ortsbeirats Friesenheim. Prof. Dr. Saxl, der Südtiroler, der zuvor auch schon in Berlin und in London gelebt hatte, wurde Anfang der 70er Jahre in Friesenheim heimisch und gestaltete maßgeblich das Leben in seinem Stadtteil mit. Beispielhaft ist sein Engagement für den Ebertpark zu nennen, bei dem er viele Jahre lang Geschäftsführer des Förderkreises war. 2014 wurde ihm Anerkennung seiner Verdienste der Ehrenring der Stadt Ludwigshafen verliehen.
Zur Rochus-Legende:
Ein Friesenheimer Bürger mit Namen Rochus kam leicht berauscht vom guten Pfälzer Riesling an der Pauluskirche im Herzen des Dorfes vorbei. Benebelt vom Alkohol glaubte er im Kirchturm hoch oben ein loderndes Feuer zu sehen. „Feurio! Feurio! Feurio!“ rief er aus. So alarmierte er das ganze Dorf, das alsbald auf den Beinen war und sich schlaftrunken am Fuße des Kirchturms versammelte. Auch die Feuerwehr rückte mit Eimern und Leitern aus um die vermeintliche Feuersbrunst zu löschen. Oben im Dachstuhl des Turms am Brandherd angekommen, stellten die Floriansjünger fest, dass das Funkeln nur aus den Augen einer Eule gekommen war. Die Erleichterung war groß, ebenso der Spott, der nun den armen Rochus traf.
Diese Überlieferung entstand Anfang des 20. Jahrhunderts und wurde bald namensgebend für die Friesenheimer. Obwohl zunächst eher spöttisch gedacht, wurde der Name im Laufe der Zeit immer mehr im Sinne einer Auszeichnung benutzt. Die Handballer der TSG oder die Friesenheimer Karnevalgesellschaft sind „Eulen“. Auch die Kirchweih ist eine Eulenkerwe.
Auf dem Platz zwischen Pauluskirche und Friesenheimer Gemeindehaus steht seit 1985 in Erinnerung an diese Geschichte das Rochusdenkmal. Es wurde vom Friesenheimer Stadtteilverein initiiert und mit Hilfe vieler Unterstützer, darunter auch der damalige Bundeskanzler und gebürtige Friesenheimer Dr. Helmut Kohl, ins Werk gesetzt. Als Künstler zeichnet der Ludwigshafener Bildhauer Otto Thiele verantwortlich.