Neustadt / Metropolregion Rhein-Neckar – Extrem rechte Organisationen mieten sich regelmäßig in Tagungsräume von Sport-, Schützen und Kleingartenvereinen, Gaststätten oder Hotels ein. Betroffene Vermieter stehen dann zum einen vor der Herausforderung, die Anfragen als Mietversuche extremer rechter Gruppen zu erkennen und zum anderen vor der Entscheidung: Überlassung ja oder nein und wenn ja, an wen und an wen nicht.
Hilfestellung beim Umgang mit solchen Anmietungen soll die neue Broschüre „Keine Räume für Nazis“ der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus der Stadt Köln (ibs) geben. Neben der ibs arbeiteten der Deutsche Hotel- und Gaststätten-Verband (Dehoga) Nordrhein, die Gewerkschaften Verdi Nahrung-Genussmittel-Gaststätten (NGG) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Region Köln-Bonn an dem 40 Seiten umfassenden Schriftstück mit.
Viele extrem rechte Organisationen versuchen, sich Räumlichkeiten unter einem Vorwand zu erschleichen. So melden sich Strohmänner unter erfundenen Vereinsnahmen oder nennen einen falschen Veranstaltungszweck. Ein Rechtsrock-Konzert firmiert als „Geburtstagsfeier“, ein rassistisches Treffen als „Jahresversammlung“.
Sensibilität und eine überlegte Vertragsgestaltung versetzen Mieter in die Lage, solche Veranstaltungen auch dann noch zu unterbinden, wenn die Neonazis schon versammelt sind. Wie das geht und vieles andere, steht in der neuen Broschüre. Sie steht im Internet unter www.neustadt.eu, Stichwort „Keine Räume für Nazis“, zum Download zur Verfügung.