Neckar-Odenwald / Metropolregion Rheinneckae – Im Neckar-Odenwald-Kreis muss dem Fachkräfte-mangel entschlossen entgegengetreten werden, so das Fazit der gemeinsamen Veranstaltung zur Fachkräftesicherung von Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar und Agentur für Arbeit Tauberbischofsheim im Haus der Wirtschaft der IHK in Mosbach. Bild: (v.l.): Für Stefan Beil, Leiter der Arbeitsagentur Tauberbischofsheim, IHK-Vizepräsidentin Barbara Waldkirch und IHK-Geschäftsführer Bernhard Kraft bleibt Fachkräftesicherung ein Dauerbrenner.- Quelle: Dietmar Riemann
Schon bald wird der Arbeitsmarkt in der gesamten Breite vom Fachkräftemangel betroffen sein. In einigen Branchen und Berufsgruppen finden regionale Unternehmen bereits heute nicht genügend Fachkräfte sowie geeignete Auszubildende. Und die Situation spitzt sich weiter zu, warnen IHK-Vizepräsi-dentin Barbara Waldkirch und Stefan Beil, Leiter der Arbeitsagentur Tauberbischofsheim. Es drohen zunehmende Engpässe. Nach Prognosen der IHK fehlen dem Arbeitsmarkt im Neckar-Odenwald-Kreis im Jahr 2030 etwa 15.000 Personen in der Altersgruppe der 20- bis 60-Jähri¬gen.
Alle Akteure sind gefordert, an einem Strang zu ziehen. „Neben den Unternehmen selbst sind dies auch die Politik, Kommunen, Arbeitsagentur, Kammern, Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften“, so IHK-Vizepräsidentin Waldkirch an die Adresse der Teilnehmer. Dies unterstrich Stefan Beil anhand seiner Ausführungen zu den Strukturindikatoren Arbeitsmarkt, Demografie, soziale Lage und Bildung im Neckar-Odenwald-Kreis.
Für Unternehmen bleibt dabei die eigene Ausbildung von Lehrlingen eine entscheidende Trumpfkarte. „Nur wer heute selbst ausbildet, schafft sich selbst die Fachkräfte von morgen“, appellieren IHK und Arbeitsagentur, weiter auf den eigenen Nachwuchs zu setzen. Die Ausbil-dungsbereitschaft und die sehr gute Lehrstellenbilanz der IHK-Mitgliedsbetriebe in diesem Jahr zeigen, dass danach gehandelt wird. „Die neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Neckar-Odenwald-Kreis übersteigen das Vorjahresniveau aktuell um satte 7,4 %“, freut sich Barbara Waldkirch. Und das, obwohl sinkende Schülerzahlen und mangelnde Ausbildungsreife die Betriebe oft vor Probleme stellen, passende Bewerber für offene Lehrstellen zu finden.
Arbeitsagentur und IHK zeigten Ansätze und wirksame Strategien zur Minderung des Fach-kräftemangels. Im Zentrum standen Angebote rund um Ausbildung und Nachwuchsgewinnung, wie z. B. das „Matching“ der IHK und das umfangreiche Förderspektrum der Arbeitsagentur für leistungsschwächere Jugendliche, die vor, während und nach der Ausbildung intensiver unter-stützt und betreut werden müssen.
Potenziale in Unternehmen können auch durch ältere Mitarbeiter gehoben werden, deren Know-how immer wertvoller wird, machte die Arbeitsagentur deutlich. Erörtert wurden die Ver¬einbarkeit von Familie und Beruf im ländlichen Raum und der hier bestehende Nachholbedarf. „Fachkräftesicherung bleibt noch lange Zeit eine wichtige Aufgabe für Wirtschaft und Gesell-schaft“, unterstrichen Arbeitsagenturleiter Stefan Beil und IHK-Geschäftsführer Bernhard Kraft.
Informationen zur Fachkräftesicherung unter http://www.rhein-neckar.ihk24.de (Vorträge zur Veranstaltung unter Dokumentnummer 128144).