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Heidelberg – Stadtwerke bis 2017 atomkraftfrei

Heidelberg/Metropolregion Rhein-Neckar -Stadtwerke Heidelberg atomkraftfrei bis 2017 – Bildunterschrift: Dr. Rudolf Irmscher (links), Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg, und Michael Teigeler (rechts), Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Energie

Im Heidelberger Umweltausschuss stellten Rudolf Irmscher, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg, sowie Michael Teigeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Energie, heute vor, wie der Strommix des Unternehmens bis zum Jahr 2017 atomkraftfrei werden soll – fünf Jahre vor dem Termin, den sich die Bundesregierung für den Atomausstieg gesetzt hat. Damit antworteten sie auf eine Anfrage der Fraktionsgemeinschaft Grüne/ generation hd anlässlich der Ereignisse in Japan Anfang des Jahres.
„Wir sind bereits seit längeren auf dem Weg“, betonte Rudolf Irmscher: „Nicht erst seit Fukushima.“ Die konzeptionelle Basis ist das Klimaschutzkonzept des Unternehmens, entwickelt im Jahr 2008. Darin zeigen die Stadtwerke Heidelberg, welche Maßnahmen sie planen, um innerhalb ihres Handlungsspielraums das Klimaschutzziel der Stadt Heidelberg zu erreichen. Das Klimaschutzkonzept 2015 haben die Stadtwerke Heidelberg in ihrer Strategie Stadtwerke 2020 weiterentwickelt und schließlich zu einer Energiekonzeption 2020 verdichtet.
Schon heute haben die Stadtwerke Heidelberg einen Anteil von 43 Prozent erneuerbarer Energien in ihrem Strommix; damit liegen sie weit über den 17 Prozent, den der bundesdeutsche Mix vorweisen kann. Nun geht es darum, den An¬teil der regenerativen Energie weiter zu erhöhen. „Sicher ist aber“, so Michael Teigeler, „dass künftig auch ein gewisser Anteil fossiler Energieträger nötig ist. So werden wir nicht ohne flexible Gas-Kraftwerke auskommen, denn wir brauchen sie, um erneuerbare Energien in unsere Energiesysteme zu integrieren.“ Die Stadt¬werke Heidelberg setzen dabei auf die hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung, die gleichzeitig Strom und Wärme produziert. Heidelberg hat beste Voraussetzungen, diese intelligente Effizienztechnik zu nutzen, denn die Stadt verfügt über ein gut ausgebautes Fernwärmenetz und kann die entstehende Wärme so auch nutzen.
Insgesamt beruht die Strategie die Stadtwerke Heidelberg auf vier Säulen:
• Den weiteren Ausbau dezentraler Anlagen nach dem Erneuerbaren Energien-Gesetz (EEG). In den letzten Jahren sind in und um Heidelberg 35 Fotovoltaikanlagen und 15 Blockheizkraftwerke, davon sechs mit Bio- oder Klärgas betrieben, entstanden. Die Stadtwerke Heidelberg planen, über ihr Geschäftsfeld Wärmedienstleistungen noch mehr dieser dezentralen, hocheffizienten Kraftzentralen auf Basis der hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplung in der Region zu bauen. Außerdem prüfen die Stadtwerke Heidelberg zurzeit gemeinsam mit Partnern, welche Möglichkeiten es gibt, EEG-Anlagen zu finanzieren. Dabei sind auch Modelle zur Beteiligung der Bürger vorstellbar.
• Notwendig sind aber auch größere Anlagen, die den Energiemix durch Eigenerzeugung aus regenerativen Energien verändern. Zeitlich am nächsten vor der Umsetzung steht ein Holz-Heizkraftwerk. Mit dem Bau wollen die Stadtwerke Heidelberg noch in diesem Jahre beginnen, und Ende des Jahres 2012/Anfang 2013 werden sie damit umweltfreundlich Strom und Fernwärme produzieren. Das Kraftwerk soll jährlich 80.000 Megawattstunden Wärme und 24.000 Megawattstunden Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen.
• Als weiteren größeren Baustein in ihrem Energiekonzept prüfen die Stadtwerke Heidelberg außerdem die Nutzung der Geothermie. Das Fernwärmenetz in Heidelberg stellt das „Rückgrat“ für die Nutzung der Erdwärme dar. Erste seismische Prüfungen wurden schon durchgeführt; jetzt plant das Unternehmen die Prüfung des Untergrunds in drei Dimensionen, um Sicherheit bei den nächsten Schritten haben.

Gleichzeitig wird sich der Anteil des EEG-Ökostroms am bundesdeutschen Strommix erhöhen, so dass der Ökostromanteil an der Strombeschaffung in den nächsten Jahren sukzessive steigt. Damit verringert sich das Delta des Graustroms – meist Strom aus Kohle und Atomkraft – immer weiter.
• Um die verbleibende Lücke zu schließen, ist eine weitere Alternative gefragt: Denn mit dem geplanten Holz-Heizkraftwerk ist das Potenzial an verfüg¬baren Holz-Ressourcen in der Region weitgehend ausgeschöpft und für Solaranlagen ist speziell in Heidelberg der Platz begrenzt. Daher prüfen die Stadtwerke Heidelberg zurzeit den Bau von Erzeugungsanlagen auf Gasbasis mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) in Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung der politischen Instrumente zur Förderung von dezentralen Erzeugungsanlagen. Damit sind sie ein Baustein in einem Energiekonzept der Zukunft, mit dem die Stadtwerke Heidelberg erneuerbaren Energien effektiv in die Energiesysteme integrieren können.

„Auf Basis unserer vier Säulen für den Umbau können wir, eine sichere Finanzie¬rung vorausgesetzt, atomenergiefreien und CO2-reduzierten Strombezug ab dem Jahr 2017 realisieren“ resümiert Michael Teigeler. Bis dahin wird voraussichtlich ein Viertel des Stroms, den die Stadtwerke Heidelberg verteilen, aus Anlagen auf Basis von Kraft-Wärme-Kopplung und Gas kommen, und drei Viertel aus vor Ort produzierter oder zugekaufter regenerativer Energie. Der Um¬bau erfordert Investitionen. Rudolf Irmscher: „Zusammen mit der Stadt suchen wir nach Freiräumen, die uns die Finanzierung der Anlagen aus unserem wirtschaftlichen Ergebnis ermöglichen. Parallel verfolgen wir sehr genau, was die Landes- und Bundespolitik planen. Denn dass man uns Stadtwerken eine zentrale Rolle bei einer zukunftsfähigen Energieversorgung zuerkennt, ist ein wichtiger Schritt. Aber es müssen auch konkrete Taten zu unserer Unterstützung folgen.“

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