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Heidelberg als europäische „Wissensperle“

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Prof. Dr. Ulf Matthiesen beim ersten Forum „Wissen schafft Stadt“ – Wie kann es gelingen, die Dynamik der Wissensgesellschaft intelligent und behutsam für die eigene Entwicklung als Europäische Stadt zu nutzen? Heidelberg möchte die Wissenschaftskultur auf der einen Seite und die Stadt- und Baukultur auf der anderen Seite zu einer urbanen Wissensgesellschaft verknüpfen. Ein solches Leitbild beinhaltet nicht nur bauliche Dimensionen, sondern soll auch Themen wie Nachhaltigkeit, Lebensqualität, Integration und wirtschaftliche Prosperität behandeln.

Das Motto „Wissen schafft Stadt“ könnte das Leitthema einer Perspektive für das kommende Jahrzehnt sein. In Kooperation mit der Universität Heidelberg veranstaltet die Stadt Heidelberg das Forum „Wissen schafft Stadt“ mit vier Veranstaltungen zwischen Mai und September. Das Forum soll Impulse für die Diskussion in der Stadtöffentlichkeit zum Thema urbane Wissensgesellschaft geben.

Dier erste Forumsveranstaltung fand am 19. Mai 2011 im Heidelberger UnterwegsTheater statt. „Ich bin sicher, dass das Thema Wissenschaftsstadt die Stadt Heidelberg in den nächsten Jahren nachhaltig prägen wird“, zeigte sich Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner bei der Begrüßung überzeugt.

Wohlfühlstadt für „Wissenschaftsnomaden“
„Wenn die Universität auf einem Höhepunkt war, hat auch die Stadt davon profitiert“, so Prof. Dr. Peter Meusburger vom Geographischen Institut der Universität Heidelberg. „Dass sich Universität und Stadt jetzt gemeinsam um die Entwicklung Heidelbergs bemühen, ist eine Chance, die wir nutzen sollten.“ Die Stadt biete beste Voraussetzungen, dass sich internationale „Wissenschaftsnomaden“ hier wohlfühlen.

In seinem Impulsreferat zum Thema „Stadtentwicklung in der Wissensgesellschaft – Sozialwissenschaftliche Perspektiven“ plädierte Prof. Dr. Ulf Matthiesen vom Institut für Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität Berlin für eine „breite inklusive urbane Entwicklungsstrategie“.

Der Trend zur Verstädterung halte weiter an; in EU-Europa lebten heute 80 Prozent der Menschen in Städten, den „Laboratorien urbaner Kulturen und Talentschmieden“. „Bildung und Wissen sind der Garant für die persönliche Entfaltung der Stadtbürger“, so Matthiesen. Die „Science Cities“, die Wissenschaftsstädte, seien weltweit von dynamischer Entwicklung geprägt. Während Megastädte häufig durch strukturelle Probleme und Überlastungen der Ökosysteme gekennzeichnet seien und die Science City als monofunktionale Wissenschaftsstadt Urbanitätsdefizite aufweise, biete gerade die europäische Wissenschaftsstadt – urban, kreativ, tolerant – beste Voraussetzungen für die Entwicklung im 21. Jahrhundert.

Knowledge Pearls: Bologna, Oxford, Cambridge, Leuven, Heidelberg
„Knowledge Pearls“, Wissensperlen, nennt Matthiesen die kleineren europäischen Großstädte mit sehr starker Wissensbasis sowie einer exzellenten Forschungsuniversität in ihrer Mitte: zum Beispiel Bologna, Oxford, Cambridge, Leuven und Heidelberg. Ihre Größennachteile (beispielsweise ein fehlender Flughafen) können sie durch Metropolen in ihrer Nähe ausgleichen.

Heidelberg als Europäische Wissenschaftsstadt
Heidelberg bescheinigt Matthiesen eine „hervorragende Mischung von Talenten“. Der Stadt gelinge es, Talente nicht nur anzuziehen, sondern sie auch zu halten. Die spezielle „Heidelberger Mischung“ stärke die Attraktivität der Stadt.

Ziel der Stadtentwicklung müsse sein, „die ganze Stadt zur Wissenschaftsstadt zu machen“ und dabei „den Code der Wissenschaftsstadt Heidelberg, also die singuläre, Jahrhunderte übergreifende Typenreihe von relevanten europäischen Wissenschaftsstädten, gestaltrichtig weiterzuentwickeln“. „Heidelberg ist für diesen Weg sehr gut aufgestellt: Heidelberg, die feine, mit ihrem lebendigen Geist, ist schlau, hört nicht auf neugierig zu sein, zieht Menschen an – die Stadt besteht alle Prüfungen“, so Matthiesen.

Bahnstadt als Optionsraum für neue Kooperationen
In der Bahnstadt als Optionsraum für neue Kooperationen von Wissenschaft und Wirtschaft sieht Matthiesen die Chance zur Entwicklung der Europäischen Wissenschaftsstadt von morgen. Dafür werde innovative Wissenschaftsarchitektur benötigt, die sich leicht an neue Nutzungen und Anforderungen anpassen kann.

An den Impulsvortrag schloss sich ein Forum mit den Teilnehmern Michael Braum, Susanne Edinger, Christiane Hauss, Kristina Hoge, Hans-Georg Kräusslich, Jürgen Layer, Ulf Matthiesen, Peter Meusburger, Georg Mildenberger, Luitgard Nipp-Stolzenburg, Martin Raditsch, Bernd Stadel und Christian Weiss sowie unter Einbeziehung des Publikums an.

Forum „Wissen schafft Stadt“ – die weiteren Veranstaltungen

• „Stadtraum und Stadtidentität – Städtebauliche Perspektiven“, Prof. Christa Reicher, Dortmund, Dienstag, 21. Juni 2011, 18 Uhr

• „Planungsprozess, Baukultur und Öffentlichkeit“, Prof. Jörn Walter, Hamburg, Montag, 18. Juli 2011, 18 Uhr

• „Eine Internationale Bauausstellung für Heidelberg“, Prof. Michael Braum, Potsdam (angefragt), Freitag, 16. September 2011, 18 Uhr

Die Foren beginnen mit einem Impulsreferat, über das zunächst ein Expertenkreis diskutieren wird. Nach einer Pause können sich die Zuhörerinnen und Zuhörer in den Dialog einbringen, Fragen stellen und Meinungen formulieren. Moderiert wird das Forum von Prof. Dr. Engelbert Lütke Daldrup, AfS Agentur für Stadtentwicklung GmbH, Berlin.

Alle Veranstaltungen finden im UnterwegsTheater, Hebelstraße 9 (Straßenbahnlinie 26, Haltestelle Rudolf-Diesel-Straße) statt und werden voraussichtlich jeweils gegen 21.30 Uhr beendet sein.

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