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Heidelberg gehört zu den kreativsten Städten

Heidelberg / metropolregion Rhein-Neckar – Starke kreative Stadt: Heidelberg legt Gutachten zur kreativen Ökonomie vor – Heidelberg gehört zu den kreativsten Städten Deutschlands. Das hat gerade ein bundesweites Standortranking des Beratungs- und Planungsunternehmens „agiplan“ wieder festgestellt. Doch wie setzt sich das kreative Potenzial in Heidelberg zusammen? Welche Bedeutung hat die kreative Ökonomie für die Stadt? Welche besonderen Stärken sind in welchen Bereichen der Heidelberger Kultur- und Kreativwirtschaft anzutreffen und wie können sie optimal genutzt und ausgebaut werden? Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt jetzt ein wissenschaftliches Gutachten, das Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner und Kulturbürgermeister Dr. Joachim Gerner am 6. Oktober auf einer Pressekonferenz im Rathaus vorstellten.

Die empirische Analyse „Die Kreative Ökonomie in Heidelberg“, 2008 von der Stadt beauftragt, ist unter Federführung von Prof. Johannes Glückler am Geographischen Institut der Universität Heidelberg erstellt worden. Eine dezernatsübergreifende Arbeitsgruppe – bestehend aus dem Kulturamt, dem Amt für Stadtentwicklung und Statistik, dem Amt für Wirtschaftsförderung und dem OB-Referat – hat die Studie intensiv begleitet und wird den weiteren Prozess steuern.

Zentrale Aussagen der Studie sind: Kreative Arbeit findet in der Wissenschaftsstadt Heidelberg vor allem außerhalb der Kultur- und Kreativwirtschaft statt. Wissenschaft und Forschung sind wesentliche Säulen der kreativen Ökonomie. Innerhalb der Heidelberger Kultur- und Kreativwirtschaft sind die Einzelbranchen Buch/Verlag und Software besonders stark. Hier finden sich 60 Prozent der rund 3.500 Beschäftigten. Eine Heidelberger Besonderheit ist das hohe gesellschaftliche Engagement bei der Finanzierung kreativer Arbeit.

Die Ergebnisse im Detail:

• Große Nachfrage nach Kultur – Kulturelle Angebote genießen in Heidelberg hohe Wertschätzung und überdurchschnittliche Nachfrage. Deshalb verzeichnet Heidelberg die sechsthöchsten Kultureinnahmen aller Städte in Deutschland.

• Stark in Heidelberg: Bücher und Software – 2006 gab es in der Kultur- und Kreativwirtschaft Heidelbergs 3.440 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Das sind 4,6 Prozent der Gesamtbeschäftigten. Hinzu kommen 700 Selbständige und 600 in der Künstlersozialkasse versicherte Künstler und Publizisten. In der Heidelberger Kultur- und Kreativwirtschaft sind die Teilmärkte Buch/Verlag und Software besonders stark.

• Wissenschaft und Forschung tragen kreative Ökonomie – Kreative Arbeit findet in Heidelberg vor allem außerhalb der Kultur- und Kreativwirtschaft statt. Folgt man der Definition des US-amerikanischen Ökonomen Richard Florida, so sind in Heidelberg 46.791 Beschäftigte kreativ tätig, also 67 Prozent aller Beschäftigten. Nur 8 Prozent von ihnen (rund 3.500) in der Kultur- und Kreativwirtschaft. Wissenschaft und Forschung sind wesentliche Säulen der kreativen Ökonomie in Heidelberg.

• Standort mit vielen Stiftern und Mäzenen – Eine Heidelberger Besonderheit ist das große gesellschaftliche Engagement bei der Finanzierung kreativer Arbeit. Von 2006 bis 2010 flossen insgesamt rund 149 Millionen Euro in wissenschaftliche, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Projekte, wobei der Schwerpunkt eindeutig auf der Wissenschaft liegt.

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: „Die kreative Ökonomie ist ein wichtiger Wirtschafts- und Standortfaktor für Heidelberg, den wir in den nächsten Jahren gezielt stärken möchten. Das Gutachten liefert uns eine hervorragende Grundlage, um das Thema fundiert und zukunftsorientiert aufzustellen und in konkretes Handeln umzusetzen. Es reiht sich hervorragend ein in unsere Gesamtstrategie „Stadt der Wissenschaft.“

Bürgermeister Dr. Joachim Gerner: „Die bisherige Diskussion in Heidelberg war stark auf die Bedürfnisse von Künstlern verschiedenster Sparten und der Suche nach Freiräumen konzentriert. Die kreative Klasse in Heidelberg ist aber größer und vor allem auch außerhalb der Kultur- und Kreativwirtschaft als bedeutsamer Faktor anzutreffen. Das hat uns die Studie gezeigt. Mit Blick auf die Metropolregion kann man sagen, dass sich die Städte Mannheim und Heidelberg auf dem Feld Kultur- und Kreativwirtschaft sehr gut ergänzen können: Mannheim hat seine Schwerpunkte in den Bereichen Popmusik und Design, in Heidelberg sind die Bereiche Buch/Verlag und Software stark.“

Perspektiven

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner und Kulturbürgermeister Dr. Joachim Gerner kündigten an, dass man in Heidelberg künftig die Leitbranchen der kreativen Ökonomie stärken, Unternehmen für den Standort gewinnen und kreative Räume schaffen wolle. Handlungsempfehlungen, die sich aus der Studie neu ergeben, wird die Stadtverwaltung mit einem neuen Beauftragten für Kreativ- und Kulturwirtschaft schnell und effizient umsetzen. Die Verwaltung konnte dafür den 41-jährigen Heidelberger Werbefachmann Frank Zumbruch gewinnen. Er soll künftig Schnittstelle zwischen Stadtverwaltung und Kultur- und Kreativwirtschaft sein.
 

Zum Hintergrund

Die Kultur- und Kreativwirtschaft umfasst diejenigen Wirtschaftszweige, die sich mit der erwerbswirtschaftlichen Schaffung, Produktion, Verteilung und/oder medialen Verbreitung von kulturellen/kreativen Gütern und Dienstleistungen befassen. In Anlehnung an die Wirtschaftsministerkonferenz werden seit 2008 elf Teilmärkte in die Querschnittsbranche der Kultur- und Kreativwirtschaft zusammengefasst: Musikwirtschaft, Buchmarkt, Kunstmarkt, Filmwirtschaft, Rundfunkwirtschaft, Markt für darstellende Künste, Designwirtschaft, Architekturmarkt, Pressemarkt, Werbemarkt und Software-/Games-Industrie.

Die Kreative Klasse umfasst nach der Definition von Richard Florida (2004) diejenigen Arbeitskräfte, deren Arbeit im Kern darin besteht, Probleme zu identifizieren und passende Lösungen zu entwickeln. Er gliedert die Kreative Klasse in Hochkreative, kreative Professionals und Bohemiens. Der Fokus liegt nicht mehr auf dem kulturellen bzw. kreativen Produkt am Ende der Wertschöpfungskette, sondern auf der Qualität der Arbeit der Personen in den Wertschöpfungsketten potenziell aller Güter.
 

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