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Viernheim – 7 Argumente zum Girls´Day

Viernheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Am 22. April 2010 ist Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag! – Schülerinnen ab Klasse 5 erleben an diesem Tag die Arbeitswelt in Technik, Handwerk, Ingenieur- und Naturwissenschaften oder lernen weibliche Vorbilder in Führungspositionen in Wirtschaft und Politik kennen. Durch den Aktionstag haben weit über 95.000 Mädchen zukunftsorientierte Berufe erkunden können, in denen Frauen bisher noch unterrepräsentiert sind. Anlässlich des Girls’Day-Jubiläums – der Girls’Day findet 2010 zum zehnten Mal statt – und als Zeichen ihrer Unterstützung übernimmt Bundeskanzlerin Angela Merkel die Schirmherrschaft. Sie unterstützt damit die Zielsetzung des Girls’Day – Mädchen-Zukunftstags, Mädchen für technische und naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern, die angesichts des steigenden Fachkräftebedarfs in diesem Bereich von großer Bedeutung bleibt.

Nachhaltig erzeugt und unterstützt der Girls’Day positive Trends, z.B. steigende Anteile weiblicher Studierender in den Ingenieurwissenschaften und mehr weibliche Auszubildende in Metall-und Elektroberufen. Geheimnis des Erfolgs ist die spezifische Ansprache von Mädchen, – so auch in Viernheim. Obwohl der Girls´ Day große Akzeptanz bei Nutzerinnen, Anbieter/innen und Vertreter/innen aus Politik und Gesellschaft genießt, tritt immer wieder die Frage auf:„Warum überhaupt ein Zukunftstag für Mädchen?“ Das Frauenbüro will die Diskussion darüber mit 7 schlagkräftigen Argumenten erweitern:

1. Mädchen haben die besseren Schulabschlüsse und Noten

Mädchen haben im Schnitt die besseren Schulabschlüsse und Noten. Die Schülerinnenanteile der Gymnasien und Realschulen in Deutschland liegen seit einigen Jahren über 50%. 27,9% der jungen Frauen verlassen die Schule mit der allgemeinen Hochschulreife, 43,1% mit dem Realabschluss (Statistisches Bundesamt). Der Girls’ Day bietet Unternehmen und Organisationen eine gute Gelegenheit, die Potentiale von Mädchen zu entdecken. Schülerinnen gewinnen Perspektiven für ihre beruflichen Möglichkeiten.

2. Die Anzahl der Absolventinnen in den Natur- und Ingenieurwissenschaften ist weiterhin sehr gering

Der Frauenanteil unter den Hochschulabsolvent/-innen in Deutschland liegt bei 46%. In den unterschiedlichen Fächerbereichen bestehen allerdings große Unterschiede. In Studiengängen wie Ingenieurwissenschaften oder Informatik sind Frauen deutlich unterrepräsentiert. Weiterhin bestehen starke Unterschiede in Bezug auf die Fächerwahl: Männer schreiben sich vorwiegend in Physik, Mathematik und Ingenieurwissenschaften ein, Frauen bevorzugen Sozial- und Gesundheitswissenschaften sowie Pädagogik. Bei den Promotionen bleiben die deutschen Frauen im OECD-Durchschnitt etwas zurück: nur 40,9 % der Promotionen werden von Frauen abgeschlossen (1999 – 33%) – das Ländermittel liegt bei 43 Prozent. Die Spitzenwerte werden in Italien (57%), Island (57%) und Portugal (52%) erreicht. (Quelle: OECD – “Education at a Glance 2007” ) Am Mädchen-Zukunftstag lernen Schülerinnen zukunftsweisende Studienfächer und innovative Branchen kennen und können diese in ihr Studienwahlspektrum einbeziehen.

3. Mädchen wählen aus einem stark eingeschränkten Berufswahlspektrum

Trotz der besseren Schulabschlüsse entscheiden sich Mädchen im Rahmen ihrer Ausbildungs- und Studienwahl noch immer überproportional häufig für “typisch weibliche” Berufsfelder oder Studienfächer. Mehr als die Hälfte der Mädchen wählt aus nur zehn verschiedenen Ausbildungsberufen im dualen System – kein einziger naturwissenschaftlich-technischer ist darunter. Mädchen und junge Frauen in Deutschland schöpfen ihre Berufsmöglichkeiten nicht voll aus; den Betrieben aber fehlt gerade in den technischen und techniknahen Bereichen zunehmend qualifizierter Nachwuchs. Der Aktionstag ermöglicht Schülerinnen durch die Teilnahme das Kennenlernen einer Vielfalt von Berufen, die möglicherweise sonst nicht in das Blickfeld der Mädchen gelangen würden. Die mehrjährige Teilnahme ermöglicht es ihnen, verschiedene Arbeitsfelder zu vergleichen.

4. Der Frauenanteil in Technikberufen ist eher gering

41,5 Prozent beträgt der Anteil von Frauen in allen Ausbildungsberufen. In den technischen Berufen ist ihre Anzahl jedoch sehr gering. Zwar sind die Zahlen in den letzten Jahren leicht gestiegen, aber sie sind weiterhin spürbar niedrig: 2006 absolvierten lediglich 3,5 Prozent weibliche Azubis eine Berufsausbildung im Elektrikbereich und 2,2 Prozent in den Metallberufen Der Girls’ Day will durch praktische Einblicke in die technischen und naturwissenschaftlichen Berufsbereiche die Präsenz der Mädchen in diesen Berufen stärken und fördern.

5. Deutschland droht ein Fachkräftemangel

In Zukunft muss mit einem Mangel an qualifizierten Fachkräften gerechnet werden. Besonders betroffen werden davon die Arbeitsbereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Ingenieurwesen. Die Zahl des fehlenden Fachpersonals in diesen Bereichen wird bis zum Jahr 2030 als steigend prognostiziert. Das Interesse an einem Studium im technischen Bereich nimmt bei den Studierenden jedoch wieder ab.
Der Girls’ Day bietet Mädchen und Unternehmen die Gelegenheit einander kennenzulernen und öffnet den Mädchen zukunftsträchtige Berufsfelder.

6. Zwischen den Geschlechtern bestehen große Lohnunterschiede.

Vor allem in den “Frauenbranchen” werden Frauen schlechter bezahlt. In Deutschland bestehen große Lohndifferenzen zwischen den Geschlechtern: Frauen verdienen im Durchschnitt nur 80 Prozent des Stundenlohns von Männern. Zum Teil lässt sich der Unterschied dadurch erklären, dass Frauen nach wie vor selten höhere Positionen bekleiden: nur 16 Prozent der weiblichen Angestellten finden sich in dieser Leistungsgruppe, während der Anteil der männlichen hier bei 40 Prozent liegt. Als Fachkräfte sind nur 15 Prozent der weiblichen, jedoch 61 Prozent der männlichen Arbeiter tätig. In Deutschland bestehen große Lohndifferenzen zwischen den Geschlechtern. Der Lohnunterschied zwischen Mann und Frau liegt bei 21 Prozent; und das sind fünf Prozentpunkte mehr als im EU-Durchschnitt. Forschungsergebnisse zeigen, dass in den USA und Skandinavien fast keine geschlechtsspezifische Lohnunterschiede zu beobachten sind. Frauen werden nach wie vor in den “frauentypischen Berufen” geringer bezahlt. Der Girls’ Day – Mädchen-Zukunftstag soll Teilnehmerinnen die Vielfalt an Berufen und auch die damit verbundenen Verdienstmöglichkeiten vor Augen führen.

7. Frauen in den Führungspositionen – Karrierechancen für Frauen sind deutlich geringer

Frauen haben es erheblich schwer als Männer, beruflich Karriere zu machen: Die Männer sind doppelt so häufig wie Frauen in Führungspositionen vertreten, in den Spitzenpositionen sogar dreimal häufiger. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland mit 11 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt von 14 Prozent, während in den USA mehr als 40 Prozent der Führungskräfte Frauen sind.
In den Aufsichtsräten der 200 größten deutschen Firmen finden sich gerade einmal 8% Frauen – über die Hälfte davon sind aufgrund von Mitbestimmungsregelungen dorthin gelangt. In den Vorstandsetagen sieht es noch dünner aus: in den 200 größten Unternehmen befinden sich dort 11 Frauen – umgerechnet etwa 1%. (Wochenbericht des DIW. Jg. 74. Nr. 7 Berlin. 2007. S. 89-93) Der Girls’ Day soll auch dazu beitragen, den Beschäftigungsanteil von Frauen in den Führungspositionen anzuheben und zu steigern.

Der Girls’ Day in Viernheim – ein Beitrag zur Chancengleichheit

Beim Girls` Day am 22. April 2010 haben derzeit 101 Schülerinnen aus Viernheim und Umgebung wieder die Gelegenheit, in verschiedene Berufe hineinzuschnuppern. Die Friedrich-Fröbel-Schule und die Albert-Schweitzer-Schule nehmen wie schon in den Vorjahren als Klassenverband teil und werden zusammen mit ihren LehrerInnen am Girls´ Day die entsprechenden Betriebe besuchen. In der Albertus-Magnus-Schule sowie in der Alexander-von-Humboldt-Schule wurde mittels Vorträge intensive Werbung in den einzelnen Klassen gemacht. Interessierte Mädchen bekamen die notwendigen Unterlagen und konnten sich dann anschließend selbstständig im Büro der Frauenbeauftragten anmelden. Häufig gab es auch „Sammelanmeldungen“ durch die KlassenlehrerInnen. Es öffnen insgesamt 13 Betriebe und Behörden ihre Tore, um Mädchen neue Berufsfelder sowie technische, naturwissenschaftliche oder industrielle Ausbildungsmöglichkeiten und ihre vielfältigen Karrierechancen zu präsentieren. Wir bedanken uns schon heute bei allen beteiligten Betriben für Ihren Einsatz. Dieser muss nämlich zu Zeiten der Wirtschaftskrise besonders gewürdigt werden.

Folgende Betriebe sind dabei:

Amt für Stadtentwicklung und Umweltplanung, Autohaus Ernst, BBZ (Berufsbildungs- zentrum), Daimler AG, Dewald-Haustechnik, Freudenberg Service KG, Kfz-Prüfstelle Martin und Karch, Metallbau Wolk, Nationaltheater Mannheim, Pepperl+Fuchs GmbH, Polizei,Rohrbacher Steinmetzin, TÜV Hessen/Viernheim. Das Frauenbüro der Stadt Viernheim beantwortet gerne alle aufkommenden Fragen:

Rita Walraven-Bernau, Dipl.-Päd.
Frauenbeauftragte
Molitorstraße 25
68519 Viernheim
Tel.: 06204/988361
Fax.: 06204/988308
www.viernheim.de/frauenbeauftragte.0.html
 

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