Worms – Jüdische Kulturtage 2009

Worms / Rhein-Neckar – Am ersten Septemberwochenende / Auftakt mit Eröffnung der Ausstellung „Megilla“ im Museum der Stadt Worms am 3.9.09 um 19 Uhr / (von Ulrike Schäfer)
Das Raschijahr 2005 mit seinen vielfältigen Veranstaltungen stieß auf ein so großes Interesse, dass die Stadt Worms in Verbindung mit dem Verein Warmaisa seither alljährlich jüdische Kulturtage durchführt. Wie im letzten Jahr sind die Kulturtage auch dieses Mal am europäischen Tag der jüdischen Kultur angepflockt, der immer am ersten Septemberwochenende stattfindet. Ein abwechslungsreiches Programm, das vielen Interessen Rechnung trägt, erwartet die Besucher und Besucherinnen.
Den Auftakt macht die Ausstellung „Megilla“ im Städtischen Museum Andreasstift. Dort werden 46 Schrift- und Bildfahnen gezeigt, die Künstler aus Speyer und seiner israelischen Partnerstadt Yavne, angeregt durch einen Besuch in den Höhlen von Qumran, geschaffen haben. Eröffnung ist am 3. September, 19 Uhr, die Ausstellung ist bis zum 20. September während der üblichen Öffnungszeiten zu sehen. Der Eintritt ist frei. Tradition hat bereits das klassische Konzert im Blauen Saal des Herrnsheimer Schlosses, bei dem Werke jüdischer Komponisten vorgetragen werden, nach Möglichkeit auch immer etwas von Friedrich Gernsheim. Dieses Mal konnte das Ehepaar Katharina und Christian Schmitt gewonnen werden. Neben Gernsheim kommen am Sonntag, 6. September, 18.30 Uhr, Stücke von Erwin Schulhoff, Ernst Bloch und Felix Mendelssohn-Bartholdy zu Gehör. Der Eintritt kostet 10 Euro. Kartenvorverkauf: Raschihaus. Reservierung unter Telefon 06241/ 43009. Am Donnerstag, 10. September ist Jascha Nemtsov im Dreifaltigkeitshaus zu Gast. Der international renommierte Pianist und Musikwissenschafter wird in einem Vortrag mit musikalischen Beispielen in die „Jüdische Musik in Werken europäischer Komponisten“ einführen. Titel der Veranstaltung, die um 20 Uhr beginnt, ist: „Vom Klezmer zur Kunstmusik“. Der Eintritt beträgt 10 Euro. Kartenvorverkauf: Raschihaus. Reservierung unter Telefon 06241/ 43009. Weil bei den Festspielen 2010 „Jud Süß“ uraufgeführt wird, wird auch eine Tagung mit Information und Aussprache über den berühmten Hofjuden Herzog Karl Alexanders in die jüdischen Kulturtage eingebettet. Drei Vorträge werden sich am Samstag, 12. September, ab 14 Uhr im Ratssaal mit dem Thema „Joseph Süß Oppenheimer – ein Justizmord“ beschäftigen. So wird Dr. Ursula Reuter „Die Situation der Juden im Südwesten des Alten Reichs im 18. Jahrhundert“ darstellen. Dr. Rotraud Ries spricht unter dem Titel „Butterlieferant oder Geheimer Finanzienrat“ über das, was Hofjuden können und was sie dürfen. Hellmut G. Haasis schließlich geht der Frage nach dem Justizmord an Oppenheimer nach. Der Eintritt ist frei. Anmeldung beim Büro des Oberbürgermeisters, Telefon 06241/ 8531053, E-Mail: sabine.neubecker@worms.de Am Sonntag, 13. September, 20 Uhr, erwartet ein musikalischer Leckerbissen die Freunde jüdischer Musik. Karsten Troyke, Jan Hermerschmidt und Trio Scho spielen im LincolnTheater am Obermarkt „Tango oyf Yddish“. Eintritt: 12 Euro (Vorverkauf: TicketService und über www.ticket-regional.de), 14 Euro (Abendkasse).  Zum Abschluss der Woche gibt es Literatur vom Feinsten. Die renommierte Autorin Mirjam Pressler, die sich als Jugendautorin und Romanschriftstellerin, aber auch Übersetzerin, insbesondere hebräischer und jidischer Literatur einen Namen gemacht hat, liest am Montag, 14. September, um 20 Uhr im Ratssaal aus ihren Romanen „Golem stiller Bruder“ und „Nathan und seine Kinder“. Eintritt: 6 Euro. Anmeldung erforderlich unter Telefon 06241/ 8531053, E-Mail: sabine.neubecker@worms.de
Am Dienstagmorgen liest Mirjam Pressler auch in der Diesterweg-Grund- und Hauptschule sowie in der Karmeliter-Realschule.