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Walldorf -Schulzentrum bekommt Schulsozialarbeiter

Walldorf / Metropolregion Rhein-Neckar – Stadt arbeitet mit IB zusammen ab Schuljahr 2009/2010 – Die Stadt Walldorf weitet nach einstimmigem Beschluss des Gemeinderats die Schulsozialarbeit aus.
 
In seiner Sitzung am 23. Juni verständigte sich das Gremium darauf, mit dem Schuljahr 2009/2010 am Schulzentrum für die Theodor-Heuss-Realschule und das Gymnasium, die insgesamt fast 2.000 Schülerinnen und Schüler zählen, eine ganze Stelle hierfür zu schaffen. Diese wird allerdings zunächst auf zwei Jahre befristet sein. Die Entscheidung über eine zusätzliche halbe Schulsozialarbeiterstelle für die Schillerschule, wie von der SPD-Fraktion gefordert, vertagte der Gemeinderat mehrheitlich auf den September.  
 
Beigeordneter Otto Steinmann erläuterte im Gemeinderat, dass es im Miteinander und der Sozialkompetenz der Schülerinnen und Schüler zunehmend Probleme gebe, die Hilfestellungen notwendig mache, die die Schule allein nicht mehr leisten könne. Daher lägen Anträge beider Schulen zur Einführung der Schulsozialarbeit vor, die auch von den Elternvertretungen umfassend unterstützt würden. Steinmann ergänzte, dass bereits in den Kindergärten festzustellen sei, wie sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Familienstrukturen geändert hätten und wie spürbar sich die Finanzkrise auswirke.
 
Dem Vorschlag der Verwaltung, kein eigenes Personal einzustellen, sondern den Internationalen Bund (IB) als privaten Partner mit ins Boot zu holen, folgte der Gemeinderat. Auch der Kinderschutzbund Wiesloch hatte laut Steinmann ein Angebot abgegeben, doch der IB wurde wegen seiner größeren Erfahrung in der Schulsozialarbeit und besseren Möglichkeit, Vertretungsfälle zu meistern, bevorzugt. Mit dem IB solle, so der Verwaltungsvorschlag, zunächst nur ein Jahresvertrag geschlossen werden, wobei die ganze Stelle auch in zwei halbe Stellen oder auch anders aufgeteilt werden könne.
 
Da die Kosten für eine ganze Schulsozialarbeiterstelle sich im Jahr auf rund 55.000 Euro belaufen, fragte die Stadt Walldorf auch bei den Nachbargemeinden Sandhausen und St. Leon-Rot, die immerhin 11,7 Prozent (Sandhausen) und 33 Prozent (St. Leon-Rot) der Schülerschaft am Schulzentrum stellen, wegen einer Kostenbeteiligung nach. Aus beiden Gemeinden kamen jedoch abschlägige Antworten, wobei beide Bürgermeister die Einführung der Schulsozialarbeit sehr begrüßten.
 
Auch die Situation an der Schiller-, Wald- und Sambugaschule in Walldorf stand noch zur Diskussion. Der bei der Stadt angestellte Schulsozialarbeiter Manfred Bugert, dessen Arbeit von allen Seiten sehr gelobt wurde, ist seit dem laufenden Schuljahr nicht mehr nur für die Waldschule und die Sambugaschule zuständig, sondern auch noch für die Schillerschule. Jedoch, so Otto Steinmann, seien weder die Schulen noch die Elternschaft mit dieser Lösung und dem zusätzlichen Pensum für Manfred Bugert glücklich. „Auch Herr Bugert selbst sieht die Gefahr, dass gerade das in der Waldschule Erreichte gefährdet wird durch die Aufteilung in drei Schulen“, erklärte er. Die Dreiteilung gehe zu Lasten der Qualität der Arbeit, wie auch eine Vertreterin des Jugendamtes des Rhein-Neckar-Kreises befürchte. Gebe man den dreigeteilten Aufgabenbereich wieder auf, ergebe sich ein realistischer Bedarf an der Schillerschule.
 
 
Land „enthält“ sich
 
Werner Sauer (CDU) hielt den Bedarf am Schulzentrum für unbestritten. Er bedauerte jedoch, dass das Land dieser ihm zukommenden Aufgabe nicht nachkomme und die Kosten für Schulsozialarbeiter nicht übernehme. Bedauerlich fand er auch die negativen Bescheide aus Sandhausen und St. Leon-Rot. Die Schulsozialarbeit komme allen Schülerinnen und Schülern zugute, meinte er, und helfe auch den Lehrerinnen und Lehrern. Er machte aber auch deutlich, dass das Schulzentrum einen sehr guten Ruf genieße. Er begrüßte den Vorschlag, mit dem IB zu kooperieren, der auch die nötige Fachkompetenz mitbringe. Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD) zeigte sich froh darüber, dass die Entscheidung nun falle, denn der Bedarf sei unbestritten. Jeder Schultypus habe seine eigenen Probleme, meinte sie, daher müsse man standortspezifische Schulsozialarbeit leisten. Die einjährige Laufzeit des Vertrags empfand sie als zu kurz, da man zunächst ja ein Konzept erarbeiten müsse. Sie schlug daher vor, den Vertrag auf zwei Jahre zu verlängern, mit der Option, diesen jederzeit kündigen zu können, „falls es nicht passe“. Für die Schillerschule forderte sie eine weitere halbe Schulsozialarbeiterstelle. Noch länger damit zu warten, mache keinen Sinn. Wilfried Weisbrod (Bündnis 90/Die Grünen) kritisierte ebenfalls, dass das Land „sich elegant aus der Verantwortung“ stehle. Für das Schulzentrum schlug er vor, die Stelle zu splitten und eine Frau und einen Mann zu beschäftigen. Den Bedarf an der Sambugaschule und der Schillerschule müsse man aus seiner Sicht nochmals prüfen. Er gab auch zu bedenken, dass Manfred Bugert zum Teil Arbeit leiste, die eigentlich in das Ressort des Jugendamtes falle. Dem widersprach Schröder-Ritzrau, sie lobte vielmehr, dass es Manfred Bugert gelungen sei, die richtigen Leute ins Boot zu holen und zu vernetzen. Sie verwies auch darauf, dass die Betreuungszeiten mit der Ganztagesschule noch erhöht würden. 
 
Nachhaltig im besten Sinne
 
Kinder seien heute oft „Erziehungswaisen“, meinte Horst Hennl (FDP). Es herrsche eine Notlage, die die Kommune abwenden müsse. Er betonte aber auch, dass es in Walldorf keine Brennpunktschulen gebe. Schulsozialarbeit sei nachhaltig im besten Sinne des Wortes. Bei der Vergabe der Stelle müssen man auf Qualität achten, so Hennl. Was die Schillerschule anging, wolle er das Urteil des Schulleiters und der Eltern abwarten.    

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