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Mannheim – Weniger Gründungen in der Region – aber besser vorbereitet IHK stellt Gründungsbilanz 2012 vor

Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar-Im Jahr 2012 ist das Interesse daran, sich selbstständig zu machen, stark zurückgegangen. Die Hauptursache für diese Entwicklung sieht die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar in der insgesamt weiterhin guten Entwicklung am Arbeitsmarkt. „Die Lage gibt wenig Raum für Gründungen aus der Not. Qualifizierten angestellten Fachkräften bieten sich gute Einkommensperspektiven – gerade in Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels“, kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Axel Nitschke die Veränderungen im Gründungsgeschehen im vergangenen Jahr.

In der nun vorgelegten Gründungsanalyse der IHK werden die Gewerbean- und abmeldungen nach Regionen, Branchen, Geschlecht und z.B. Haupt- und Nebenerwerb untersucht. Insgesamt sind die Gewerbeanmeldungszahlen in den Regionen Heidelberg, Mannheim, Rhein-Neckar-Kreis und Neckar-Odenwald-Kreis rückläufig. Größere Abweichungen gegenüber dem Vorjahr gab es in Mannheim mit 1.494 weniger Gewerbeanzeigen als in 2011 und im Rhein-Neckar-Kreis mit einem Rückgang um 262 Anmeldungen gegenüber dem Vorjahr.

Im Jahr 2012 wurden insgesamt 10.974 Gewerbe angemeldet, davon 8.856 tatsächliche Neugründungen. Damit wurde fast der historische Tiefstand der Jahre 2000 bis 2002 erreicht. „Wir sehen keine dramatische Entwicklung, sondern eher eine Normalisierung auch aufgrund einer restriktiven Förderung der Gründungen“, so Nitschke. Nach seiner Ansicht zeichnete sich 2011 schon ab, was 2012 noch stärker das Gründungsgeschehen beeinflusste: Kürzungen beim Gründungszuschuss der Arbeitsagentur ließen die Zahl der „Alternativgründungen“ aus der Arbeitslosigkeit sinken.

Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sieht bundesweit eine vergleichbare Entwicklung und bei einem wichtigen Indikator für das Gründungsgeschehen, den Gründungsstellungnahmen aller deutschen IHKs, einen Rückgang im Jahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr um 65 Prozent. „Das Gründungsinteresse besteht jedoch weiterhin: Die Anfragen an unser StarterCenter und die Besuchszahlen bei Veranstaltungen sind unverändert hoch“, so Nitschke weiter. Eine Erklärung könnte sein, dass der Start in die Selbstständigkeit derzeit noch überlegt und aufgeschoben wird und auf eine Revision der öffentlichen Förderung gewartet wird. Bundesweit und im IHK-Bezirk sei die Qualität der eingereichten Gründungskonzepte zur Realisierung der Selbstständigkeit seit der Reform gestiegen, so die IHK.

Regionale Unterschiede im Gründungsgeschehen Der Rhein-Neckar-Kreis sowie der Neckar-Odenwald-Kreis waren 2012 für Gründungen in den Bereichen verarbeitendes und Baugewerbe attraktiv. Dort konnten – wenn auch leichte – Steigerungen gegenüber dem Vorjahr verzeichnet werden. Die Gründungen im Handel sind in allen vier Regionen um bis zu 25 Prozent zurückgegangen. Im Gastgewerbe sowie bei den Dienstleistungen sind die Anmeldezahlen nur im Rhein-Neckar-Kreis deutlich angestiegen.

Die Gesamtzahl der tatsächlichen Neugründungen beträgt in Heidelberg 7,5 pro 1.000 Einwohner, in Mannheim 8,5, im Rhein-Neckar-Kreis 7,7 und im Neckar-Odenwald-Kreis 6,1. Mit 7,7 Gründungen pro 1.000 Einwohner liegt der IHK Bezirk weiterhin über dem baden-württembergischen Schnitt von 6,9.
Ungefähr drei Viertel aller Anmeldungen erfolgten von Männern; ein Viertel waren Gründerinnen. Nur geringe Abweichungen zum Vorjahr sind bei der Zahl der Nebenerwerbsgründungen erkennbar. In Baden-Württemberg betragen diese im Schnitt 48 Prozent aller Neuanmeldungen, im IHK-Bezirk 40 Prozent. Die beiden großen Städte haben Rückgänge bei den Nebenerwerbsgründungen zu verzeichnen. Im Rhein-Neckar-Kreis sowie dem Neckar-Odenwald-Kreis ist die Lage weitgehend stabil bei diesen „Nebenbei-Kleinstgründungen“.

Forderungen pro Existenzgründung
„Durch die nach wie vor hohe Zahl an Anfragen in unserem StarterCenter sehen wir die Situation in unserer Region noch positiv und auch etwas günstiger als im bundesweiten Durchschnitt“, bilanziert Nitschke. Die „Chancengründungen“ zur Selbstverwirklichung und Realisierung der eigenen Geschäftsidee müssten jedoch durch die Politik besser unterstützt werden.
Dazu gehört nach Ansicht der IHK die Weiterentwicklung der Förderung der arbeitslosen Existenzgründer, bei der ein Gründungszuschuss auch in Darlehensform denkbar sei. Insbesondere müsse der gesetzliche Rahmen für die Gründungsfinanzierung weiter verbessert werden, so beispielsweise im Zusammenhang mit Basel III und den Handlungsspielräumen der Bürgschaftsbanken. Auch sei oftmals die Bürokratielast für Existenzgründer ein Hindernis beim Start: Die monatliche Umsatzsteuervoranmeldung beanspruche zu viel Zeit. Die Einnahme-Überschussrechnung sowie die steuerliche Kleinunternehmergrenze belasten zusätzlich. „Die Gründerpersönlichkeit muss von der Politik wieder in den Vordergrund gestellt werden. Es muss mehr Raum zur Entfaltung geboten werden anstelle diesen durch weitere Belastungen zu belegen“, so Nitschke als Fazit zu den Zahlen.

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