Bielefeld / Walldorf – Pionierleistung bei der Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie: Bielefeld und SAP unterzeichnen Entwicklungs- und Implementierungsvertrag – Stadt Bielefeld betreibt Wirtschaftsförderung mit SAP
Die Stadt Bielefeld wird gemeinsam mit SAP eine Software-Lösung entwickeln und einführen, welche die Vorgaben der EU-Dienstleistungsrichtlinie umsetzt. Ein entsprechender Vertrag wurde von beiden Parteien unterzeichnet. Die Software-Lösung soll Gewerbetreibende, die sich in der Stadt ansiedeln wollen, von administrativen Aufgaben entlasten. Dem Unternehmensgründer steht in Zukunft ein einheitlicher Ansprechpartner zur Verfügung, der den Gewerbetreibenden als Ratgeber und Lotse bei allen Behördengängen unterstützt und elektronisch mit sämtlichen Ämtern vernetzt ist. Im Zuge dieses Modernisierungsprojektes erhält Bielefeld eine der modernsten eGovernment-Infrastrukturen in Deutschland. Das System soll 2009 in Betrieb genommen werden – früher als von der EU-Kommission gefordert.
Bielefeld ist die erste Kommune, mit der SAP die neue Software-Lösung zur Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie implementieren wird. Produktseitig basiert die neue Software-Lösung auf der Technologieplattform SAP NetWeaver und Bestandteilen der SAP Business Suite, insbesondere auf der Fallbearbeitungssoftware SAP Customer Relationship Management (SAP CRM). Wesentliche Elemente der Lösungskonzeption sind die Unterstützung des Antragstellers bei der Abgabe seines Antrages, die Automatisierung von Folgeprozessen durch ein Prozessregister, die Unterstützung des einheitlichen Ansprechpartners durch ein Fallmanagement sowie die Interaktion von beteiligten Behörden mit dem einheitlichen Ansprechpartner in verschiedenen Automatisierungsstufen.
“Wir verstehen die Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie als Chance, unsere Kommunalverwaltung zu modernisieren und für Gewerbetreibende aus der gesamten europäischen Union noch attraktiver zu werden“, sagt Bernd Landgraf, Leiter des Informatikbetriebes der Stadt Bielefeld. „Informationstechnologie soll letzten Endes für mehr Bürgerorientierung sorgen und die Unternehmen vor Ort besser unterstützen. Mit SAP haben wir einen Partner gefunden, der die Zielsetzung der Richtlinie wirklich verstanden und konsequent in Software-Lösungen umgesetzt hat.“
Kernelement der neuen SAP Software-Lösung ist ein Webportal, das dem Gewerbetreibenden in mehreren Sprachen die relevanten Verwaltungsgänge erklären kann und ihm via Internet, Telefon, E-Mail oder Post die Kommunikation zu einem einheitlichen Ansprechpartner ermöglicht. Der individuellen Situation des Antragsstellers entsprechend ermittelt das Regelwerk des Systems automatisch die notwendigen Anträge und fragt die daraus resultierenden Angaben ab. Erforderliche Zusatzdokumente lassen sich als Datei direkt ins System hochladen. Außerdem können eventuell anfallende Bearbeitungsgebühren überwiesen werden.
Für den einheitlichen Ansprechpartner steht die Unterstützung der Fallbearbeitung im Vordergrund. Bestätigt er die Vollständigkeit der eingereichten Unterlagen, erzeugt das System automatisch die Folgeaktivitäten für die jeweils zuständigen Behörden. Sind die Unterlagen in Ordnung, erteilt der Sachbearbeiter in der zuständigen Behörde die entsprechende Genehmigung. Der einheitliche Ansprechpartner sowie der Antragsteller werden automatisch informiert. Außerdem kann der Antragsteller im Prozess den Bearbeitungsstand seines Antrags einsehen.
„Die SAP-Lösung für die Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie ist Teil der SAP E-Government-Strategie und fest verankert im SAP-Gesamtkonzept für eine serviceorientierte Verwaltung“, erläutert Dr. Ralph-Peter Rembor, Geschäftsbereichsleiter Öffentliche Verwaltung bei der SAP Deutschland. „Wir freuen uns, dass wir mit Bielefeld einen Pionierkunden gewonnen haben, der Wirtschaftsförderung als zentrale Aufgabe der Kommunalverwaltung erkannt hat und konsequent unterschiedlichste Infrastruktur-Projekte auf dieses Ziel hin ausrichtet.“
Mehr zum Thema: www.sap.com