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Bayern – Erste Wahlanalyse Ende einer Ära

Mannheim – Erste Wahlanalyse der Forschungsgruppe Wahlen – Das Ende einer Ära: CSU verliert nach 46 Jahren absolute Mehrheit

Nach ihrem Ausnahme-Ergebnis von 2003 muss die CSU bei der Landtagswahl in Bayern heftige Einbußen hinnehmen, sinkt weit unter die 50 Prozent-Marke und steht sogar vor dem Verlust der absoluten Mehrheit. Seit 46 Jahren wird die CSU erstmals wieder auf einen Koalitionspartner angewiesen sein. Die SPD liegt nahe bei ihrem Ergebnis von vor fünf Jahren, das bis dahin schlechteste in Bayern. Profitieren konnten dagegen die kleinen Oppositionsparteien: neben den Grünen, die ihr bestes Ergebnis erzielten, sind jetzt zum ersten Mal die Freien Wähler und nach 14 Jahren auch wieder die FDP im Landtag vertreten. Auch wenn das endgültige Ergebnis in Bayern noch nicht feststeht, lassen sich bereits wesentliche Faktoren der Wahlentscheidung festhalten.

So fällt die Leistungsbilanz der CSU wesentlich schwächer aus als vor fünf Jahren. Für ihre Arbeit in der Regierung erhält die CSU jetzt einen Wert von 1,0 auf der +5/-5-Skala, 2003 wurde sie noch mit 1,8 beurteilt. Die SPD konnte sich leicht verbessern auf jetzt 0,2 (2003: minus 0,2) und die Grünen verbesserten sich ebenfalls von minus 0,6 auf nun 0,0.

Neben der Zufriedenheit mit der Regierungspolitik ging aber auch die Zufriedenheit mit dem Führungspersonal zurück: Zwar bescheinigten 62 Prozent der Stimmberechtigten Günther Beckstein eine gute Arbeit in seinem ersten Jahr als bayerischer Ministerpräsident, bei seinem Vorgänger Edmund Stoiber waren dies 2003 aber 80 Prozent. Auch wurde Beckstein auf der +5/-5-Skala mit einem Durchschnittswert von 1,4 zwar besser als sein Herausforderer Franz Maget (SPD) mit 0,9 bewertet, aber auch schlechter als Stoiber vor der letzten Wahl (2003: 2,1). In der Woche vor der Wahl sprachen sich 55 Prozent für Beckstein als Ministerpräsidenten aus, nur 25 Prozent für Maget. Auch beim Persönlichkeitsprofil schnitt Beckstein insgesamt besser ab als sein Kontrahent, bei der Eigenschaft Sachverstand (Beckstein: 27 Prozent; Maget: 10 Prozent) sahen aber 38 Prozent und in punkto Glaubwürdigkeit (Beckstein: 22 Prozent; Maget: 13 Prozent) 48 Prozent keinen Unterschied zwischen beiden.

Als wichtigste Themen vor dieser Wahl nannten die Befragten in Bayern zuerst Schule und Bildung (32 Prozent), gefolgt von der Lage auf dem Arbeitsmarkt (21 Prozent) und dem Komplex Kosten, Preise und Löhne (13 Prozent). Gerade beim Schlüsselthema Schul- und Bildungspolitik hat die CSU deutlich an Kompetenz verloren: Nur noch 32 Prozent der Wahlberechtigten sagten in der Woche vor der Wahl, die CSU könne die Probleme der Schul-/Bildungspolitik am besten lösen, 27 Prozent nannten die SPD. Die größere Arbeitsmarkt- sowie die Wirtschaftskompetenz wurden zwar nach wie vor eindeutig bei der CSU gesehen, doch scheinen diese Probleme den Wählern nicht mehr so brisant.

Die CSU verlor in allen Altersgruppen stark und besonders stark bei den Wählern zwischen 30 und 59 Jahren. Genau dort konnten die Freien Wähler die höchsten Zugewinne verzeichnen. Bei den 30- bis 44-Jährigen kam die CSU nur noch auf 36 Prozent und bei den 45- bis 59-Jährigen auf 37 Prozent. Lediglich bei den Wählern ab 60 Jahren erzielte sie eine absolute Mehrheit mit 52 Prozent.

Die erdrutschartigen Verluste der CSU haben ihre Ursache fast ausschließlich im Land: Das Ansehen der CDU im Bund hat sich seit 2003 nicht geändert (1,5 auf der +5/-5-Skala), dagegen erhält die CSU in Bayern jetzt nur noch einen Imagewert von 1,6, im Jahr 2003 lag dieser noch bei 2,4. Das Ansehen von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Bayern ist mit 1,8 höher als das des bayerischen Ministerpräsidenten. Beides wäre in der Vergangenheit fast undenkbar gewesen. Zudem geben 68 Prozent an, dass die politische Lage im Land für ihre Wahl entscheidend gewesen ist und nur 28 Prozent nennen hier primär die Bundespolitik.

Die Zahlen basieren auf einer telefonischen Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen unter rund 1.688 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten in Bayern in der Woche vor der Wahl sowie auf einer Befragung von 8.485 Wählern am Wahltag.

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