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Sinsheim – Drei Stunden Bewegung in der Woche statt drei Stunden Fernsehen am Tag!

Sinsheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Sinsheimer Diabetes-Experten informierten über Prävention, Diagnose und Therapie des Diabetes mellitus – Bild(Quelle:GRN) “Orga-Gruppe” des Diabetes-Tages (von links nach rechts): Brigitte Burbach (Diabetesberaterin in der Praxis Dr. Daikeler), Roberto Dell’Anna (Diabetesberater in der GRN-Klinik Sinsheim), Gabriele Buchholz (Diabetesberaterin in der Praxis Dr. Daikeler), Martin Hildenbrand (Betriebsleiter der GRN-Klinik), Silke Trauth (Oberärztin in der GRN-Klinik), Dr. med. Sylke Waibel (Diabetologin DDG), Dr. med. Ulrike Liebl (Oberärztin in der GRN-Klinik), Dr. med. Johannes Berentelg (Chefarzt Innere Medizin der GRN-Klinik Sinsheim)

„Der einzig schlimme Diabetes ist der, der nicht behandelt wird!“ So lautete eine der wichtigsten Botschaften des zweiten Sinsheimer Diabetes-Tages am vergangenen Samstag [10. März 2012]. Aus einer Fülle von Informationen, die Experten der Abteilung für Innere Medizin (Chefarzt: Dr. med. Johannes Berentelg) an der GRN-Klinik Sinsheim sowie aus den beiden diabetischen Schwerpunkt-Praxen Dr. med. Richard Daikeler und Dr. med. Sylke Waibel in Vorträgen und Workshops lieferten, kristallisierte sich vor allem eine weitere wesentliche Erkenntnis heraus: Wer an Diabetes erkrankt, sollte sich nicht allein auf Ärzte und Medikamente verlassen, sondern selbst Verantwortung übernehmen; dazu gehört vor allem, sich viel zu bewegen und ausgewogen zu ernähren. Ein Gesundheitsparcours, bei dem Interessierte unter anderem Blutzucker- und Fettwerte messen lassen, den Body Mass Index (BMI) ausrechnen und sogar einen Ultraschall von der Halsschlagader – als Kontrolle für den Zustand eines der wichtigsten Blutgefäße – machen lassen konnten, rundete das ganztägige Programm auf dem Gelände des GRN Gesundheitszentrums Rhein-Neckar in der Alten Waibstadter Straße ab. Die positive Resonanz der zahlreichen Besucherinnen und Besucher bekräftigte die eingangs getroffenen Feststellung von GRN-Klinikleiter Martin Hildenbrand, die Stadt Sinsheim könne in der Region durchaus als Kompetenzzentrum in Sachen Diabetes gelten.
Diabetes-Patienten, deren Angehörige und andere am Thema Interessierte erhielten in den vormittäglichen Vorträgen detaillierte Informationen zur Entstehung, Symptomatik und Behandlung des Diabetes mellitus. Silke Trauth, auf Diabetes spezialisierte Oberärztin an der GRN-Klinik und Hauptorganisatorin der Veranstaltung, erklärte die Bedeutung des Insulins für den Abbau von Zucker im menschlichen Körper. Unter anderem kam dabei der Unterschied zwischen Diabetes Typ 1, bei dem die Bauchspeicheldrüse gar kein Insulin produziert, und Typ 2 zur Sprache, bei dem zwar Insulin gebildet wird, dieses aber seine Wirkung nicht voll entfalten kann. Das Tückische an der Krankheit sei, so hatte es bereits Chefarzt Dr. Johannes Berentelg in seiner Begrüßung formuliert, dass Betroffene lange Zeit keine eindeutigen Symptome haben, aber die Spätfolgen – wie etwa Schädigung der Nieren und Augen sowie das diabetische Fußsyndrom – äußerst unangenehm und sogar lebensbedrohlich sein können. Silke Trauth wies daher auf typische Anzeichen für eine Diabetes-Erkrankung hin: verstärktes Durstgefühl, anhaltende Müdigkeit und Lustlosigkeit, Ausscheiden großer Harnmengen sowie Harnwegsinfekte, ungewollter Gewichtsverlust und schlecht heilende Wunden. All diese Symptome könnten auch andere Ursachen haben, aber wer einige davon in Kombination an sich beobachte, solle beim Hausarzt die Blutzucker- und Fettwerte untersuchen lassen.
Risikofaktoren für Diabetes Typ 2, dies betonten alle Referentinnen und Referenten des Tages, sind beispielsweise Bewegungsmangel, einseitige, zu fett- und zuckerhaltige Ernährung und – überraschenderweise – sowohl zu wenig (unter fünf Stunden) als auch zu viel (über neun Stunden) Schlaf; ideal seien sieben bis acht Stunden. Mehr als drei Stunden Fernsehen am Tag sind alles andere als gesundheitsförderlich, vor allem dann, wenn sie von Chips- und Biergenuss in unbeweglicher Sitzposition begleitet sind. Moderater Kaffeekonsum von etwa drei Tassen täglich, so haben Studien ergeben, wirken sich hingegen positiv auf den Fettstoffwechselhaushalt aus, der in der Entstehung der Diabetes ebenfalls eine wichtige Rolle spielt.
Die genannten und weitere Erkenntnisse zur Ernährung fasste Diabetesberater Roberto Dell’Anna in seinem Vortrag mit dem Hinweis zusammen, dass es heutzutage nicht nötig sei, eine spezielle Diabetes-Diät einzuhalten; vielmehr komme es für jeden Menschen darauf an, sich vielseitig und ausgewogen zu ernähren. Seine Empfehlung: mediterrane Kost. Das bedeute nicht, ausschließlich Pizza, Pasta und Tiramisu zu sich zu nehmen, sondern viel Gemüse und Obst zu essen, mit Öl zu kochen, Speisen langsam zu garen und das Essen zu genießen. Dr. med. Ulrike Liebl, ebenfalls Oberärztin an der GRN-Klinik, empfahl den Zuhörerinnen und Zuhörern, sich mindestens drei Stunden in der Woche aktiv zu bewegen; eine große Rolle spiele dabei die Regelmäßigkeit der körperlichen Ertüchtigung. Es sei schon ein Anfang, einfach mal das Auto stehen zu lassen und die täglichen Einkäufe zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu machen. Sport müsse den individuellen körperlichen Voraussetzungen angemessen sein und vor allem Spaß machen; denn jeglicher Stress wirke sich wiederum negativ auf den Blutzuckerspiegel aus.
Die niedergelassene Diabetologin Dr. med. Sylke Waibel stellte in ihrem Vortrag Einzelheiten zum diabetischen Fußsyndrom vor, bei dem es, bedingt durch Nervenschädigungen, Durchblutungsstörungen, Fußfehlstellungen und andere Risikofaktoren zu nicht heilenden Wunden bis hin zur Amputation des betreffenden Fußes kommen kann. Vorbeugen können Diabetiker dieser Spätfolge ihrer Krankheit beispielsweise durch die Vermeidung von Fußverletzungen, tägliche Fußkontrolle und schonendes Schuhwerk. Stellvertretend für ihren Praxisleiter Dr. med. Richard Daikeler präsentierte Diabetesberaterin Gabriele Buchholz zum Abschluss der Vortragsserie moderne Therapien der Zuckerkrankheit, die heute ganz individuell zugeschnitten von der Tabletteneinnahme bis zur Insulinpumpe reichen können. Auch sie betonte die Eigenverantwortung der Betroffenen und ermutigte die Anwesenden, sich in regelmäßig angebotenen Schulungen zu richtiger Ernährung, Sportangeboten und medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten zu informieren. „Der Umgang mit der Diabetes-Erkrankung ist kein Spaziergang“, so ihr Fazit, „er ähnelt vielmehr einer Bergwanderung“, und das gelte für Ärzte ebenso wie für Patienten. Doch, und das war auch der Gesamteindruck, den der Diabetestag bei Organisatoren wie Besuchern hinterließ: Die Mühe lohnt sich!

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