Worms/Metropolregion Rhein-Neckar – Die Ausbildungsbeteiligung in Migrantenbetrieben zu erhöhen und damit bisher unversorgten Jugendlichen eine berufliche Perspektive zu eröffnen, ist das Ziel einer zwischen dem Mainzer „Institut zur Förderung von Bildung und Integration (INBI)“ und der Stadt Worms geschlossenen Kooperationsvereinbarung. Im Rahmen des Projektes „Begleitung in Ausbildung (BiA) sind dabei nicht nur gemeinsame Veranstaltungen zu ausbildungsrelevanten Themen geplant, sondern es werden auf Wunsch auch Betriebe in Worms direkt vor Ort beraten und unterstützt.
Bei seinen Firmenbesuchen wird der städtische Beschäftigungsentwickler Daniel Scheirich insbesondere von Migrantenbetrieben häufig darauf angesprochen, ob sie in ihrem Betrieb ausbilden dürfen. Daniel Scheirich erläutert dazu: „Ein Betrieb darf ausbilden, wenn er die formalen Voraussetzungen dazu erfüllt. Neben der Eignung der Ausbildungsstätte nach Art und Einrichtung muss im Betrieb eine Person vorhanden sein, die die persönlichen und fachlichen Voraussetzungen zur Ausbildung erfüllt. Die berufliche und arbeitspädagogische Eignung kann mit dem AdA- Schein nachgewiesen werden.“
„Insbesondere in Unternehmern mit Migrationshintergrund ist es kaum bekannt, dass sie die Voraussetzungen zur Ablegung der Ausbildereignung besitzen und sie nach dessen Erwerb zukünftig in ihrem eigenem Betrieb zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses selbst Jugendliche ausbilden dürfen“, so Scheirich.
Zur Aufklärung der Betriebe besuchten deshalb aktuell die INBI-Mitarbeiter Markus Stasch und Christoph Feick sowie die Integrationsbeauftragte Sabine Müller und der städtische Beschäftigungsentwickler Daniel Scheirich mehrere Firmen in Worms.
Ein Thema der Gespräche mit Herrn Bülent Ünlüer von der „Bün Dienstleistungsgruppe GmbH“ sowie Herrn Serdar Uzatmaz, ortsansässiger AWD-Handelsvertreter, war der Erwerb des Ausbilderscheins.
„INBI bietet den Unternehmen die Möglichkeit, sich im Rahmen eines Workshops kostenlos auf die Eignungsprüfung bei der Kammer vorzubereiten“, informierte Christoph Feick von INBI. Bülent Ünlüer und Serdar Uzatmaz waren von diesem Angebot begeistert und meldeten sich daraufhin spontan mit je zwei Mitarbeitern für den AdA-Lehrgang an. Darüber hinaus boten sich beide Unternehmer an, dieses Angebot bei weiteren Migrantenunternehmen bekannt zu machen, da sie beide über sehr gute Kontakte zu anderen Betrieben und Migranten-Vereinen haben.
Weitere Gesprächsthemen waren die Unterstützung von Auszubildenden während der Ausbildung – sowohl fachlich, pädagogisch und organisatorisch- und die Unterstützung der Betriebe bei der Schaffung neuer oder zusätzlicher Ausbildungsplätze
Durch die fortlaufende Ausbildungsbetreuung und fachliche Betreuung durch INBI wird das Ziel verfolgt, Ausbildungsabbrüche zu verhindern und Betriebe allgemein bei der Durchführung einer Ausbildung zu entlasten.
Die umfassende Unterstützung von Migrantenfirmen kann INBI durch das Projekt BIA deshalb leisten, da dieses Projekt – ebenso wie der Beschäftigungsentwickler- durch das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie (MSAGD) aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes gefördert wird.
Die Integrationsbeauftragte Sabine Müller ergänzte: „ Bei genügend Anmeldungen könnten die Kurse zur Ablegung des AdA-Scheins hier in Worms angeboten werden, was für Firmeninhaber einen Zeitvorteil bietet, da diese Ausbildung neben der normalen Berufsausübung absolviert wird. Deshalb können sich noch weitere Interessenten bei uns melden“.
Unternehmen, die gerne den Ausbilderschein machen möchten oder einfach Fragen rund um das Thema Berufsausbildung haben, können sich jederzeit melden bei: Stadtverwaltung Worms, Marktplatz 2, 67547 Worms, Beschäftigungsentwickler Daniel Scheirich, Tel. 06241-853-5003 oder Integrationsbeauftragte Sabine Müller, Tel. 06241-853-7102 sowie bei INBI – Institut zur Förderung von Bildung und Integration; Ansprechpartnerin: Peimaneh Nemazi-Lofink, Wallaustraße 113, 55118 Mainz, Tel.: 06131 – 61 72 97, Fax: 06131- 6172990, E-Mail: institut@inbi-mainz.de