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Worms – Von SchUM erzählen und SchUM visualisieren

Worms/Metropolregion Rhein-Neckar. Drei Tage, fast 30 Teilnehmende aus Deutschland, Israel, Italien und Polen und damit geballte Expertise für Diskussionen in einem Workshop zu künftigen Vermittlungsaktivitäten zu den jüdischen Monumenten und der jüdischen Vergangenheit in SchUM. Die Einladung an Expertinnen und Experten u.a. aus dem Pädagogischen Landeszentrum in Speyer, jüdischen Einrichtungen, Museen und der pädagogischen Praxis sollte dazu dienen, kreative, innovative und multiperspektivische Zugänge zu SchUM zu diskutieren. Nicht alleine schulische und außerschulische Bildung, auch Museen und noch nicht existente Besucherzentren standen im Fokus der inspirierenden Debatten. Erste Ergebnisse werden in das Bewerbungsdossier an die UNESCO einfließen und im Managementplan skizziert. Dr. Dorothea Parak (MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln) unterstreicht: „An authentischen Orten kann in den SchUM-Städten ein Fokus auf die Geschichte des deutsch-jüdischen Mittelalters gelegt werden, eine Epoche, die bisher in der Vermittlungsarbeit, in Schulbüchern oder Filmen, vergleichsweise selten vorkommt.

Die Menschen in den mittelalterlichen jüdischen Gemeinden haben sich mit Fragen beschäftigt, die uns auch heute bewegen, etwa die Stellung der Frau oder Ehe und Partnerschaft. Über zahlreiche Geschichten und Biografien lässt sich ein Bezug zur Gegenwart und zur Realität von Jugendlichen herstellen. Damit wird SchUM auch für uns heutige Menschen aktuell und relevant.“ Dr. Kamila Dabrowska repräsentiert das Warschauer Museum POLIN zur Geschichte der polnischen Juden: „Ich erachte das SchUM-Projekt nicht nur für das jüdische und das deutsche Erbe, sondern auch für die gesamte europäische und weltweite Kultur von entscheidender Bedeutung. Die Einzigartigkeit der drei Städte (Mainz, Worms und Speyer) und ihrer jüdischen Geschichte unterstreichen die Bedeutung kultureller, religiöser und ethnischer Vielfalt. Die vorhandenen baulichen Strukturen sind Erinnerungsorte der jüdischen Präsenz in der Region. Sie bieten eine überwältigende Erfahrung durch das Eintauchen in die Vergangenheit und bezeugen, dass diese Vergangenheit existierte und sie in der Gegenwart beachtet werden. Sowohl die Vergangenheit, die als Koexistenz von verschiedenen Religionen und ethnischen Gruppen verstanden wird, als auch die Gegenwart schaffen einen reichen und dichten Raum, der als einzigartiges Tor dient, um über Geschichte und Toleranz zu lehren und zu lernen.

Ich sehe das Potenzial von SchUM-Initiativen (Museen, Besucherzentren und verschiedene Projekte) als Raum, um neue Standards für die Aufklärung über Vergangenheit und Gegenwart zu schaffen.“ Alexander Schöner vom Katharinen-Gymnasium Ingolstadt zeigt sich erfreut über das Potenzial von SchUM: „Für unsere Schülerinnen und Schüler reduziert sich im Unterricht die reichhaltige jüdische Geschichte in Deutschland auf 12 Jahre deutscher Geschichte im NS. Die Geschichte der Juden vor der Shoah erscheint lediglich als eine Geschichte von Verfolgung und Ausgrenzung. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Jugendliche jüdisches Leben in Deutschland in seiner Reichhaltigkeit und seinen vielen Facetten kennenlernen. SchUM eignet sich hierfür besonders, weil es zahlreiche Objekte und Geschichten bietet, die Schülerinnen und Schülern einen sehr lebendigen, interessanten und lebensweltlich nahen Zugang zu jüdischem Leben in einer seiner Blütezeiten in Deutschland erlaubt.“ Das Katharinen-Gymnasium wird ein Modellprojekt zu SchUM im Sommer 2018 beginnen. Irmtraud Rehwald und Frank Kühn vom PL Speyer richten den Blick nach Rheinland-Pfalz: „Die jüdische Geschichte ist in vielfältiger Hinsicht eng mit der deutschen Geschichte verbunden.

Gerade in den SchUM-Städten Speyer, Worms und Mainz ist diese bis ins Mittelalter zurückreichende gemeinsame Vergangenheit spürbar und für Rheinland-Pfalz damit von besonderer Bedeutung. Die Zusammenarbeit zwischen SchUM-Städte e.V. und dem Pädagogischen Landesinstitut Rheinland-Pfalz soll durch die Sensibilisierung der rheinland-pfälzischen Lehrkräfte für die Thematik dazu beitragen, auch der heutigen Schülergeneration diese christlich-jüdische Vergangenheit bewusst und greifbar zu machen. Aus heutiger Sicht kann ein vertiefter Einblick in das Thema SchUM bei den Schülerinnen und Schülern zum grundlegenden Ausbau ihres Kulturverständnisses und zur Förderung gegenseitiger Toleranz beitragen.“

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