Worms/Metropolregion Rhein-Neckar. Schon seit 2011 ziert die Sammlung des früheren südamerikanischen Diplomaten Dr. Dr. Eugen Klee das Museum Heylshof. Nach derzeitigem Kenntnisstand handelt es sich dabei um die einzige größere zusammenhängende Sammlung barocker Kunst aus Ecuador in einem deutschen Museum. Was die Besonderheit der einzelnen Objekte ausmacht und wie Klee in ihren Besitz kam, veranschaulicht ein jetzt neu erschienener Katalog im kompakten Taschenbuchformat. Herausgegeben von Olaf Mückain finden sich darin Beiträge der promovierten Ethnologin und Kunsthistorikerin Claudia Kalka, der Fotografin Ilona Rikpe sowie von Marie-Elisabeth Klee. Das Werk trägt den Titel „Hoch geschätzt für ihre Perfektion, Feinheit und Eleganz – Barocke Kunst aus Quito, Ecuador. Die Sammlung Dr. Dr. Eugen Klee“ und ist für zwölf Euro im Museum oder über den Worms Verlag sowie im allgemeinen Buchhandel erhältlich. Die ISBN lautet 978-3-944380-62-9.
„Hoch geschätzt für ihre Perfektion, Feinheit und Eleganz“ so der Titel des neuen Katalogs und so bezeichnete 1771 der italienische Jesuit Mario Cicala die Kunst aus Quito. 10.000 Kilometer von Mitteleuropa entfernt entwickelte sich diese ecuadorianische Stadt zum wichtigsten und berühmtesten Zentrum lateinamerikanischer Barockschnitzerei. Sakralfiguren in höchster Qualität entstanden in zumeist indigenen Werkstätten und wurden bis nach Europa exportiert.
Die im Katalog vorgestellte Sammlung barocker Kunst des Sammlers Dr. Dr. Eugen Klee, die sich im Museum Heylshof in Worms befindet, ist einzigartig in Mitteleuropa. Sie gibt nicht nur einen Überblick über die koloniale (Kunst-)Geschichte des Landes, sondern sie kann auch den kreativen Widerstand der Indigenen zeigen, die voreuropäische Traditionen in neuem Gewand weiterführten. Der Katalog der Sammlung umfasst neben kleinformatigen Ordensheiligen, Kreuzigungsgruppen, vielfältigen Mariendarstellungen, Krippen und Engeln auch koloniales Mobiliar, unter anderem von Kampfgefährten des lateinamerikanischen Befreiers Simón Bolívar und zeigt, wie sich wachsendes Nationalbewusstsein auch in religiöser Kunst niederschlug. Zusätzlich werden in drei Kapiteln einzelne christliche Kunstwerke vertieft dargestellt und auf ihre indigenen Lesarten hin untersucht.
Service
Museum Heylshof, Stephansgasse 9, 67547 Worms Öffnungszeiten: dienstags bis samstags 14–17 Uhr, sonn- und feiertags 11–17 Uhr Eintrittspreise: Erwachsene: 3,50 Euro, Kinder und Jugendliche: 1 Euro, Familienkarte: 5 Euro, Gruppenkarte: 2,50 Euro
Katalog „Hoch geschätzt für ihre Perfektion, Feinheit und Eleganz – Barocke Kunst aus Quito, Ecuador. Die Sammlung Dr. Dr. Eugen Klee“, Worms Verlag, ISBN 978-3-944380-62-9, 12 Euro.
Der Worms Verlag
Seit der 2003 von Kulturkoordinator Volker Gallé initiierten Gründung publiziert der Worms Verlag Literatur zu den Nibelungen, zu regionalen und jüdischen Themen, aber auch zur Kunst. Die Bandbreite reicht dabei von Fachliteratur bis hin zu Kinderbüchern. Innerhalb des städtischen Netzwerks realisiert der Verlag Publikationen zu vielfältigen Anlässen und Veranstaltungen. Das Vertriebsnetz hat seinen Schwerpunkt zwar in der Region, erreicht aber über das Internet und das Buchhandelsnetz Kunden in ganz Deutschland sowie der Schweiz und Österreich. Alle Titel des Worms Verlags sind auch im Buchhandel erhältlich. Weitere Informationen und den Online-Shop findet man unter www.worms-verlag.de