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Weinheim – Neue Folgen einer Erfolgsgeschichte

Weinheim / Rhein-Neckar – „Weinheimer Modell zur Sprachförderung und Elternbeteiligung“ wird fortgeführt – Bilanz der ersten vier Jahre
Es war das richtige Thema zum richtigen Zeitpunkt, manche sagen heute Weitsicht dazu. Und deshalb gilt das „Weinheimer Modell zur Sprachförderung und Elternbeteiligung“ heute als beispielhaftes Projekt, als Grundlage für Integration durch Förderung. Bei einer Feierstunde im Weinheimer Hermannshof würdigten jetzt (Montag, 19.10.09) alle Partner das „Weinheimer Modell“ in seiner Vorbildfunktion und sprachen die Empfehlung aus, es auf weitere Kindergärten und Schulen des Landes auszuweiten.     
Rückblick: Im Schuljahr 2004 ergriff die in Weinheim ansässige Freudenberg-Stiftung die Initiative und suchte das Gespräch mit dem baden-württembergischen Kultusministerium. Die Stiftung regte an, intensive individualisierte sprachliche und fachliche Fördermaßnahmen für Kinder mit Migrationshintergrund und Förderbedarf im Kindergarten und der Grundschule zu erproben. Im Kultusministerium und bei der Stadt Weinheim stieß die Stiftung auf offene Ohren und weiteres Engagement, so dass im Oktober 2005 das „Weinheimer Modell für Sprachförderung und Elternbeteiligung“ in
die Projektphase gehen konnte. Im „Weinheimer Modell“ setzten in diesen ersten vier Jahren Kindergärten und Grundschulen der Stadt im Verbund mit einem Netzwerk aus weiteren Stiftungen, Wissenschaft und Politik zahlreiche Projekte um, und bildeten eine „Weinheimer Bildungskette“, die schon bundesweit auf Fachkongressen für Aufsehen gesorgt hat. „Das Schlagwort Integration durch Sprach- und Bildungsförderung“, bekräftigte jetzt Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard, „ist zu einem Schwerpunktthema in dieser Stadt geworden“. Das Land Baden-Württemberg spricht dem „Weinheimer Modell“ mittlerweile eine Vorbildfunktion für die gesamte Bildungslandschaft zu. „Heute, nach vier Jahren Erfahrung“, fasste Kultus-Staatssekretär MdL Georg Wacker (CDU) zusammen, „kann man zu der geleisteten Arbeit hier in Weinheim nur gratulieren“. Er könne mit Überzeugung sagen, dass das „Weinheimer Modell“ zur Sprachförderung „beispielhaft ist und weit über Weinheim hinaus Auswirkungen auf die schulische Sprachförderung und auf die Gestaltung der Zusammenarbeit der Schule mit den Eltern haben wird“.
Zum Abschluss der vierjährigen Projektphase trafen sich die Ideengeber, Förderer und Beteiligten am Montag zu einer Feierstunde mit Ausblick. Denn angesichts der Erfolge in der Projektphase waren sich alle Partner einig, dass dieses „Weinheimer Modell“ unbedingt weitergeführt und sogar ausgebaut werden soll. Es habe an Notwendigkeit und Dringlichkeit nichts verloren, hieß es – auch vor dem Hintergrund aktueller bundespolitischer Diskussionen um Integrationswillen und –fähigkeit der Migranten in Deutschland.  Staatsekretär Wacker bekräftigte, das Weinheimer Anliegen, die Erfahrungen auch auf die Klassenstufen Drei und Vier ausweiten zu dürfen, sei „nachvollziehbar und sinnvoll“. Das Kultusministerium werde die Freudenberg Stiftung und die Weinheimer Grundschulen bei der Fortführung unterstützen. Unter anderem soll in den dritten und vierten Klassen die intensive Begleitung durch die Eltern der Kinder im so genannten „Rucksack“-Projekt fortgesetzt werden. Integration in einem umfassenden Sinn sei ein Schwerpunktthema für die Politik des Kultusministeriums in der zweiten Hälfte der Legislaturperiode. Ziel sei die möglichst weitgehende Herstellung von Chancengleichheit für alle Kinder durch Fördern und Fordern. Die Förderung der Sprache, so Wacker, stehe dabei an erster Stelle, denn Sprachfähigkeit sei die Grundvoraussetzung für eine gelingende Bildungsbiographie und damit für die Integration in diese Gesellschaft.
Auch Weinheims OB Heiner Bernhard betonte: „Wenn ich sehe, wie weit wir heute mit unserem Weinheimer Modell und der Weinheimer Bildungskette gekommen sind, wie viel näher unserem gemeinsamen Ziel, dass kein Kind verloren gehen darf, so war die Gründung des Weinheimer Modells im Jahr 2005 die Initialzündung.“ Mit dem Gesamtkonzept der Weinheimer Bildungskette stehe Weinheim nun für ein ganzheitliches Bildungsverständnis auf kommunaler Ebene, bekannte Bernhard und verdeutlichte dies mit konkreten Projekten und Stichworten wie „Griffbereit“, „Lebenswelt Schule“, „Individuelle Lernweggestaltung“, „Übergangsmanagement Schule-Beruf“, „Mehrgenerationenhaus“, „Integration Central“ oder auch der Bündelung der Bereiche Bildung und Betreuung in einem Fachamt. Lob und Anerkennung betrachte die Stadt nicht nur als Bestätigung, sondern als Ansporn, Motivation und weitere Herausforderung. Der OB sprach auch einen volkswirtschaftlichen Aspekt der Integration an: „Mehr Kinder und ihre Familien müssen eine demokratische Teilhabe und Chancengerechtigkeit erfahren, damit sie nicht zuletzt auch zu leistungsfähigen und leistungsbereiten Mitgliedern einer produktiven Gesellschaft werden.“  
Die Einigkeit über die Fortführung des Projektes freute nicht zuletzt Dr. Reinhart Freudenberg, den Kuratoriumsvorsitzenden der Freudenberg-Stiftung, der sich besonders darüber freute, weitere Stiftungen als Partner gewonnen zu haben: namentlich die Hertie-Stiftung, die Jacobs Foundation und die Deutsche Kinder- und Jugenstiftung. „Es ist uns bewusst, dass wir eine gute Strecke des Weges hinter uns haben, aber natürlich haben wir noch einiges vor uns, bis wir geschafft haben, wozu wir angetreten sind: den Kindern die sprachlichen Fertigkeiten zu vermitteln, die sie brauchen, um sich in Schule und im Leben zurecht finden zu können“, beschrieb er. „Mit Genugtuung“ höre er, dass die Abschlussveranstaltung der ersten Projektphase zugleich ein Signal für das Weitermachen geben soll.“

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