Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar.
Die öffentliche Darstellung der Stadt zu der Kritik der FWG an den baulichen Mängeln an der Anna-Freud-Schule am 21.11.2018 ist der eigentliche Skandal in dieser Woche. Das Gebäudemanagement glaubt wohl, dass sie die marode Unterrichtsbaracke ohne sanitäre Einrichtungen, die eher an die Zeit vor 1945 erinnert und alles andere als ein Ort für ein zeitgemäßes modernes pädagogisches Handeln darstellt, den Schülern/innen und Studienräten weiterhin zumuten könne. Mit einem verantwortungsvollen Verwaltungshandeln und mit einer Fürsorgepflicht für die Schüler/innen und Lehrkräfte sind diese öffentlichen Aussagen aus dem Gebäudemanagement absolut nicht hinterlegt.
(Bild MRN News zum Ausstieg im Brandfall/Rettungsfenster)
Keiner der Handelnden aus dem städtischen Verwaltungsbereich würde seine eigenen Kinder in eine solche marode Unterrichtsbaracke freiwillig zum Unterricht schicken. Von daher strotzt die öffentliche Darstellung der Stadt absolut von Zynismus. Auch die Darstellungen aus dem Gebäudemanagement zu den acht Flucht- und Rettungsfenstern an dem Flügelgebäude zur Roonstraße, die im Brandfall im Flügelgebäude für ca. 200 Schülern/innen von der Feuerwehr zeitgleich (die jeweils bei den vier Etagen direkt untereinander angeordnet sind) für das Rettungshandeln der Schüler/innen in kürzester Zeit angesteuert werden müssen, stellt für das Gebäudemanagement immer noch keine Gefahr für die betroffenen Schüler/innen dar, obwohl ein zweiter Auf- und Abgang in diesem Teilgebäude fehlt. Auch dies ist aus der Sicht der Anna-Freud-Schule ein Skandal.
Dass die Feuerwehr an der Seite zur Pfalzgrafenstraße gar nicht an vier dieser Rettungsfenster überhaupt herankommt, weil an der Pfalzgrafenstraße sich davor öffentlich ausgewiesene Parkplätze und ein Sicherheitszaun befinden, das wird der Öffentlichkeit erneut vom Schulträger in der Rheinpfalzdarstellung bewusst verschwiegen. Dass die ca. 200 Schüler/innen im Brandfall aus den acht Rettungsfenstern in dem Flügelgebäude erst einmal die Heizung überwinden müssen, bevor sie auf die Rettungsleiter der Feuerwehr klettern können, wird ebenfalls verschwiegen. Dass die ca. 200 Schüler/innen aus den jeweils vier direkt übereinander befindlichen Rettungsfenster der vier Etagen im Schulhof zeitgleich über eine Leiter gefahrlos gerettet werden können, das glaubt in der Schulgemeinde dem Schulträger absolut keiner mehr, weil eine Feuerwehrleiter immer nur an einer Etage andocken kann, um die ca. 30 Schüler/innen pro Klassensaal aus dem jeweiligen Rettungsfenster zu befreien. Muss erst in Ludwigshafen etwas passieren, bevor die Stadtverwaltung handelt???
Video MRN-News von 2017 “Unbeschreibliche Zustände an der Anna Freud Schule”:
Die Darstellungen der Zahlen des Schulträgers über die bereits erfolgten Investitionen in den letzten zehn Jahren erscheinen auch bei der Schulgemeinde in einem eigenartigen Licht. Die Aussage, dass das Dach in den letzten zehn Jahren für 450.000 Euro saniert wurde, daran kann sich der Schulleiter, der selbst elf Jahre an der Schule mit Leitungsaufgaben wirkt, nicht erinnern. Vielleicht meint auch die Stadtverwaltung damit die Dach- und Brandschutzsanierung an dem direkt der Anna-Freud-Schule sich anschließenden Nachbargebäude der BBS Wirtschaft I. Der angeblichen Sanierung widersprechen auch die Fakten, da es gerade nach den Herbstferien – trotz des außergewöhnlichen Sommers ohne viel Regen – im Obergeschoss des Hauptgebäudes in einen Klassensaal hineinregnete. Dass das Flügelgebäude zur Roonstraße vor ca. sieben bis acht Jahren eine Fassadensanierung erhalten hat, das ist korrekt. Viele überraschte Beobachter der Fassadensanierung sprachen aber damals ausschließlich davon, dass die Stadt den neu gegenüber in der Roonstraße eingezogenen BASF-Mitarbeitern den schäbigen Anblick des Flügelgebäudes der Anna-Freud-Schule ersparen wollte. Als der Schulleiter OStD Detlef Krammes im Schnittstellenstellengespräch 2013 zwischen Stadt und den sechs Ludwigshafener BBS’en nachfragte, wann denn nun das Hauptgebäude ebenfalls die Fassadensanierung erhalte, bekam er von den städtischen Vertretern die Auskunft: Im kommenden Jahr! Jetzt haben wir Ende 2018. Bis heute ist nichts dergleichen geschehen! Neuerdings befindet sich im Lehrerzimmer in der Anna-Freud-Schule (mittlere Etage im Stammhaus) sogar eine Schimmelecke. Dies ist der wirkliche Zustand der Gebäude der Anna-Freud-Schule, den die Stadt immer wieder schönredet. Der Schulträger behandelt die Anna-Freud-Schule in ihrem Verwaltungshandeln weiterhin nur als die „Aschenputtel-Schule“ in Ludwighafen. Für die Schulgemeinde ist dies der eigentliche Skandal.
Quelle Text Anna Freud Schule