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Heidelberg – Erwin-Schrödinger-Preis 2018: Prostatakrebs besser erkennen und behandeln!

Verleihung des Erwin-Schrödinger-Preises 2018 auf der
Helmholtz-Jahrestagung. Auf der Bühne (v. l. n. r.): Prof. Dr. Otmar D.
Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft; Prof. Dr. Dirk Heinz
(Wissenschaftlicher Geschäftsführer HZI), Prof. Dr. Matthias Eder
(Universitätsklinikum Freiburg, DKTK und DKFZ), Prof. Michael Eisenhut
(DKFZ, emeritiert), Prof. Dr. med. Uwe Haberkorn (Universitätsklinikum
Heidelberg und DKFZ) und Prof. Dr. rer. nat. Klaus Kopka (DKFZ) sowie Thomas
Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für
Bildung und Forschung.
Bild: Helmholtz / Boris Kramarić

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak/pm Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg) – Der Erwin-Schrödinger-Preis geht in diesem Jahr an ein interdisziplinäres Forscherteam aus Heidelberg. Die Wissenschaftler Matthias Eder, Michael Eisenhut, Uwe Haberkorn und Klaus Kopka haben gemeinsam eine Methode entwickelt, mit der sich Prostatakrebs nicht nur zuverlässiger diagnostizieren, sondern auch gezielt bekämpfen lässt.

Der mit 50.000 Euro dotierte Erwin-Schrödinger-Preis wurde am 11. September
bei der Helmholtz-Jahrestagung an die diesjährigen Preisträger Matthias Eder
(Biotechnologe, Universitätsklinikum Freiburg, Deutsches Krebskonsortium und
Deutsches Krebsforschungszentrum DKFZ), Michael Eisenhut (Chemiker, DKFZ,
emeritiert), Uwe Haberkorn (Nuklearmediziner, Universitätsklinikum
Heidelberg und DKFZ) und Klaus Kopka (Radiopharmazeutischer Chemiker, DKFZ)
überreicht. Die Wissenschaftler erhielten die Auszeichnung für die
Entwicklung eines Moleküls, das spezifisch Prostatakrebszellen aufspüren und
sowohl die Diagnostik als auch die Therapie verbessern kann.

“Die vier Preisträger haben eindrucksvoll gezeigt, wie Translation gelingen
kann: Nur in der engen und gut eingespielten Zusammenarbeit von
Naturwissenschaftlern verschiedener Disziplinen mit Klinikern lassen sich
Entwicklungen aus dem Labor so schnell in die klinische Anwendung bringen.
Die PSMA-Wirkstoffe können in Zukunft weltweit Patienten mit Prostatakrebs
helfen – diese herausragende Gemeinschaftsleistung hat den Schrödinger-Preis
hoch verdient”, sagt Michael Baumann, Vorstandvorsitzender des Deutschen
Krebsforschungszentrums.

“Ich gratuliere den Preisträgern von ganzem Herzen. Sie haben mit ihrer
Methode nicht nur die Bildgebung von Prostatakrebszellen revolutioniert,
sondern auch einen Durchbruch in der Tumortherapie erzielt”, sagt
Helmholtz-Präsident Otmar D. Wiestler. “Ich bin mir sicher, dass dadurch in
Zukunft vielen Prostatakrebspatienten geholfen werden kann. Dies zeigt
eindrucksvoll, was die Wissenschaft bewegen kann, wenn sie über
Disziplingrenzen hinaus zusammenarbeitet.”

Der Erwin-Schrödinger-Preis würdigt jedes Jahr innovative Leistungen, die in
den Grenzgebieten verschiedener Fächer der Medizin, Natur- und
Ingenieurwissenschaften entstehen. Er wird abwechselnd vom Stifterverband
und Helmholtz vergeben.

Ausgangspunkt für die Entdeckung der preisgekrönten Wissenschaftler ist das
Prostata-spezifische Membran-Antigen – kurz PSMA. Es ist auf der Oberfläche
gesunder Prostatazellen vorhanden, vermehrt allerdings auf
Prostatakrebszellen. Im restlichen Körper kommt PSMA kaum vor. Die
Wissenschaftler haben ein kleines Molekül namens PSMA-11 entwickelt, das an
diesen Antigenen andocken kann und sich mit verschiedenen radioaktiven
Substanzen – so genannten Radionukliden – markieren lässt. Dank dieser
Markierungen können Ärzte bei Patienten selbst kleinste Ansammlungen von
Prostatakrebszellen bei einer Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
erkennen. Das war mit bisherigen Untersuchungsmethoden in dieser Genauigkeit
nicht möglich. Die Methode ist mittlerweile weltweit bei Patienten im
Einsatz, um Prostatakrebszellen ausfindig zu machen.

Darauf aufbauend entwickelten die Forscher einen ähnlichen Wirkstoff namens
PSMA-617. Er wird mit einem stärker strahlenden Radionuklid markiert, so
dass eine therapeutisch wirksame Substanz entsteht. Diese zerstört die
Prostatakrebszellen, sobald sich das Molekül an sie angedockt hat. Die
ersten Ergebnisse waren so erfolgreich, dass die Wissenschaftler ihre
Entdeckung an ein US-amerikanisches Pharmaunternehmen lizensiert haben.
Derzeit wird eine klinische Studie durchgeführt, an der weltweit mehr als 80
Krebszentren in neun Ländern teilnehmen. In einigen Jahren, so ist die
Hoffnung der Wissenschaftler, soll die Behandlung nach allen Testläufen von
den Gesundheitsbehörden zugelassen sein.

Von den ersten Arbeiten zum Thema im Jahr 2011 könnten dann nur rund zehn
Jahre vergangen sein. “Die Kombination unterschiedlicher Fachrichtungen hat
unsere Arbeit erst möglich gemacht – und den Durchbruch in dieser kurzen
Zeit”, urteilen die beteiligten Forscher.)

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