Ludwigshafen / Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Anlässlich der Aktionstage “Black Friday” am 24. November und “Cyber Monday” am 27. November, an denen zahlreiche Online-Shops mit attraktiven Angeboten Bürgerinnen und Bürger zum Einkaufen ins Internet locken, hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die Bürger befragt, wie es um ihr Sicherheitsbewusstsein beim Online Shopping bestellt ist.
Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage zeigen, dass das Sicherheitsbewusstsein bei Online-Einkäufern zwar in Teilen vorhanden, aber verbesserungsfähig ist. So sind sich knapp Dreiviertel (72,7 Prozent) der Befragten darüber im Klaren, was einen sicheren Online Shop ausmacht und achten beim Einkauf meistens oder immer darauf. Bei der Abfrage objektiver Kriterien für sicheres Online Shopping wird jedoch deutlich, dass diese Selbsteinschätzung nicht immer tragfähig ist. So achtet nur knapp über die Hälfte (55,3 Prozent) der Befragten beim Online-Einkauf auf eine verschlüsselte Internetverbindung, um sensitive Daten vor Missbrauch zu schützen. Nur 43,6 Prozent meiden öffentliche WLAN-Netze zur Abwicklung von Einkäufen.
Um die Seriosität und Sicherheitsvorkehrungen eines Online-Shops einzuordnen, nutzt mehr als jeder zweite Befragte die Bewertungen anderer Einkäufer (51,2 Prozent), knapp die Hälfte (48,6 Prozent) achtet darauf, ob Angaben zu AGB, Widerrufs- und Rückgaberecht vorhanden sind. Für 45,3 Prozent der Befragten ist die Möglichkeit der verschlüsselten Übertragung persönlicher Daten beim Einkauf ein Kriterium für die Seriosität des Anbieters.
Dabei fallen Unterschiede in den verschiedenen Altersgruppen auf: Während Befragte im Alter von 55 bis 64 Jahren häufiger auf eine verschlüsselte Datenübertragung achten (56,1 Prozent) und seltener auf Bewertungen anderer Einkäufer (43,9 Prozent), ist es bei den 16- bis 24-jährigen umgekehrt: Bewertungen anderer Einkäufer beachten 60,4 Prozent, eine sichere Datenübertragung hingegen weniger als ein Viertel (23 Prozent).
Checkliste des BSI für sicheres Online Shopping
- Online Shopper sollten dafür sorgen, dass ihr Computer ausreichend abgesichert ist. Nur so kann man sicher stellen, dass sich keine Schadprogramme auf den Rechner einschleusen können, die Passwörter, Kontodaten oder andere sensitive Daten auslesen.
- Unabhängig vom Online-Shop gilt: Kunden sollten immer darauf achten, dass alle Daten verschlüsselt werden, die sie an einen Online-Shop übermitteln. Eine verschlüsselte Verbindung ist u.a. erkennbar an dem “s” hinter den Buchstaben “http” in der Adresszeile des Browsers. Bei vielen Browsern erscheint außerdem im unteren Bereich oder in der Adresszeile ein kleines, geschlossenes Vorhängeschloss.
- Für den Zugang zu einem Online Shop sollte ein sicheres Passwort verwendet werden. Dabei sollten Anwender für verschiedene Shops auch verschiedene Passwörter nutzen.
- Anstatt einen Shop über Links oder Werbebanner aufzurufen, sollten Kunden die URL direkt in die Adresszeile des Browsers eingeben oder eigenhändig gesetzte Lesezeichen nutzen, um nicht auf gefälschte Webseiten geleitet zu werden.
- Vor jedem Kauf sollten Anwender den Online Shop genau überprüfen, bzw. solche Shops nutzen, bei denen man bereits gute Erfahrungen gemacht hat. Prüfpunkte sind dabei unter anderem, ob der Händler eine vollständige Anbieterkennzeichnung inklusive Gewerberegister- und Umsatzsteuer-Identifikationsnummer bietet, ob die allgemeinen Geschäftsbedingungen, Angaben zum Widerrufsrecht und Rückgaberecht sowie Informationen zu Datenschutz und Datensicherheit verfügbar sind, und ob der Anbieter eine verschlüsselte Übertragung der Kundendaten ermöglicht. Weitere Prüfpunkte sind Gütesiegel sowie die Bewertungen und Erfahrungen anderer Nutzer.
Ausführliche Informationen und Empfehlungen zum sicheren Online Shopping hat das BSI hier zusammengestellt.
Die genannten Zahlen sind Ergebnis einer repräsentativen Befragung durchgeführt von KANTAR TNS, Befragungszeitraum 26.-30.10.2017, n=1.016.