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Heidelberg – Hoffnung für Leukämiepatienten – José Carreras Leukämie-Stiftung fördert drei Forschungsprojekte in Heidelberg

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Drei neue Forschungsprojekte am Deutschen Krebsforschungszentrum sowie am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Heidelberg geben Leukämiepatienten Hoffnung für mehr Lebenszeit und -qualität. Der wissenschaftliche Beirat der José Carreras Leukämie-Stiftung hat sich deshalb dafür ausgesprochen, diese Projekte mit insgesamt 525.150 Euro zu fördern.

Dr. Gabriele Kröner, Geschäftsführender Vorstand der José Carreras Leukämie-Stiftung: „Leukämie muss heilbar werden. Immer und bei jedem. Das ist das große Ziel unseres Stifters José Carreras. Seit über zwanzig Jahren unterstützt die Deutsche José Carreras Leukämie- Stiftung deshalb Forschungsprojekte zur Bekämpfung von Leukämie und anderen bösartigen Bluterkrankungen. Die drei neuen Forschungsprojekte in Heidelberg können möglichweise mit dazu beitragen, die Überlebenswahrscheinlichkeit und die Lebenssituation von Leukämiepatienten weiter zu verbessern und werden deshalb von uns gefördert.“

Konkret verteilen sich die Fördermittel sich auf die folgenden Projekte:

 

Prof. Christoph Plass

Deutsches Krebsforschungszentrum, Abteilung Epigenomik und Krebsrisikofaktoren

Forschungsthema: Epigenetische Veränderungen in der juvenilen myelomonozytären Leukämie

Fördersumme: 268.200 Euro

Beschreibung: Juvenile myelomonozytären Leukämie (JMML) ist eine seltene hämatologische Erkrankung, die vorwiegend im Kindesalter auftritt. Die einzige erfolgreiche Behandlung besteht zurzeit in der Stamm-Zell-Transplantation, die aber auch nur bei ca. 60% der Kinder erfolgreich ist.  In JMML findet man häufig eine Deregulierung der RAS Signalkaskade, aber therapeutisch konnte dieser Befund noch nicht umgesetzt werden. Vor kurzem konnten die Wissenschaftler um Prof. Christoph Plass zeigen, dass DNA Methylierung in regulatorischen Regionen von Genen verändert ist und zu veränderter Transkription führt. In diesem Projekt wird die Hypothese verfolgt, dass aberrante DNA Methylierungsmuster den Verlauf der Krankheit vorhersagen können. Diese Hypothese soll in einer großen Europäischen Kohorte getestet werden. Des Weiteren werden Experimente vorgeschlagen, die darauf abzielen, die molekularen Mechanismen zu verstehen, die zu den epigenetischen Veränderungen führen. Die Wissenschaftler erhoffen sich von diesen Studien verbesserte Biomarker für die Prognose von JMML und neue Wege für therapeutische Ansätze.

 

Dr. Michael D. Milsom

Deutsches Krebsforschungszentrum, Abteilung Stammzellen und Krebs

Forschungsthema: Mechanismen der DNA Mutagenese in normalen hämatopoietischen Stammzellen als Ursache Leukämischer Transformation

Fördersumme: 129.000 Euro

Beschreibung: Leukämien entstehen durch Veränderungen des Erbgutes in Stammzellen des blutbildenden Systems, welche zu einer unkontrollierten Vermehrung dieser normalen Stammzellen führen. Die Auslöser dieser Veränderungen, auch Mutationen genannt, sind derzeit größtenteils unbekannt. Im Rahmen des Forschungsprojektes ist geplant, die Art und Anzahl der Mutationen, die mit steigendem Lebensalter in diesen Zellen auftreten, zu analysieren. Ein wichtiger Aspekt, der untersucht werden soll, ist der Einfluss von Infektionen, von denen vermutet wird, dass sie die Anzahl der Mutationen dramatisch erhöhen. Das Ziel ist es aufzuzeigen, wie Stressfaktoren für das blutbildende System, die Entstehung von Leukämien begünstigen.

 

Patrizia Jensen

Nationales Centrum für Tumorerkrankungen

Forschungsthema: Identifizierung synthetisch lethaler Interaktionen im Kontext von CDK6-Inhibition bei der MLL-rearrangierten akuten myeloischen Leukämie

Fördersumme: 127.950 Euro

Beschreibung: Bei der MLL-rearrangierten akuten myeloischen Leukämie (AML) handelt es sich um eine besonders aggressive Form der Leukämie. Die Prognose ist trotz langjähriger Forschung schlecht, die Überlebenschance erwachsener Patienten mit MLL-rearrangierter AML liegt bei ca. 10 %. Charakteristisch sind Veränderungen des Mixed Lineage Leukemia (MLL)-Gens, welche die Produktion von MLL-Fusionproteinen zur Folge haben, die zur unkontrollierten Vermehrung unreifer weißer Blutzellen und damit zur Leukämieentwicklung führen. Die konventionelle Chemotherapie zeigt nur eine geringe Wirksamkeit, so dass neue, zielgerichtete Therapien benötigt werden.

Da ein direktes Angreifen der MLL-Fusionsproteine bislang nicht möglich ist, versucht die Arbeitsgruppe an der die Doktorandin Patrizia Jensen beteiligt ist, herauszufinden, welche weiteren Mechanismen die Leukämiezellen nutzen, um ihr stark erhöhtes Wachstum aufrecht zu erhalten. Hierbei konnte die Arbeitsgruppe das Protein Cyclin-Dependent Kinase 6 (CDK6) identifizieren – eine Entdeckung, die zur Konzeption einer klinischen Studie geführt hat, welche die Hemmung von CDK6 durch den Wirkstoff Palbociclib bei Patienten mit MLL-rearrangierter AML prüft. Untersuchungen im Labor zeigten, dass die Hemmung von CDK6 spezifisch in MLL-rearrangierten Zellen zu stark eingeschränktem Wachstum und zur Ausreifung führt. Diese Zellen überleben die Behandlung jedoch und können weiterhin eine AML-ähnliche Erkrankung in Versuchstieren hervorrufen. Daher ist das Ziel dieses Projekts, Ansätze für Kombinationstherapien mit Palbociclib zu finden, um dessen Wirksamkeit zu verstärken. Dazu wurden von der Stipendiatin mit Hilfe der RNA-Interferenz-Technologie Screenings durchgeführt, in denen alle menschlichen Proteine einzeln und in Kombination mit Palbociclib systematisch gehemmt wurden. Erfolgversprechend sind dabei die Proteine, deren Hemmung in Kombination mit Palbociclib zum Absterben der Leukämiezellen führt. Diese Kandidaten werden nun in weiterführenden Experimenten genauer untersucht, um (1) ihre Eignung als therapeutische Angriffspunkte zu überprüfen und (2) den molekularen Mechanismus ihres Zusammenwirkens mit CDK6 in der Entstehung der MLL-rearrangierten AML zu verstehen.

 

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