Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Ulm und der GER Stuttgart – Zusammenarbeit zahlt sich aus
Anfang Mai diesen Jahres gelang es Ermittlern des Polizeipräsidiums Ulm, 100 kg Marihuana sicherzustellen. Gegen zwei 28 und 42 Jahre alte mutmaßliche Rauschgifthändler aus dem Landkreis Göppingen wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ulm Untersuchungshaft angeordnet. Durch die weiterführenden Ermittlungen konnten deren mutmaßlichen Hintermänner und Lieferanten der Drogen identifiziert und lokalisiert werden.
Aufgrund der festgestellten internationalen Verbindungen der Tätergruppierung wurde zur effizienten Ermittlungsfortführung eine Ermittlungskooperation zwischen dem Polizeipräsidium Ulm und der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift / GER Stuttgart vereinbart.
In enger Zusammenarbeit mit dem PP Ulm gelang es im Juni 2014, weitere 39 kg Marihuana in Frankreich abzufangen, die für den Drogenmarkt in Baden-Württemberg bestimmt waren. Das Rauschgift war in einer LKW-Ladung Wassermelonen versteckt. Der 49-jährige südosteuropäische LKW-Fahrer wurde in Frankreich festgenommen.
Zur Sicherstellung dieses Transportes war die direkte Zusammenarbeit der Deutschen Zollverwaltung mit dem spanischen sowie dem französische Zoll im Rahmen der EU Verträge maßgeblich. Als besonders hilfreich erwiesen sich hierbei die guten internationalen Kontakte zur französischen Verbindungsbeamtin in Berlin sowie der deutschen Zollverbindungsbeamtin in Madrid.
Die Ermittler gehen davon aus, dass ein 45-jähriger Mann aus Ludwigshafen/Pfalz die beiden Rauschgiftlieferungen organisiert hat, wobei er unter dem Deckmantel des seriösen Gemüsehändlers aufgetreten sei. Selbst durch die Sicherstellung der insgesamt 140 kg Marihuana und die Festnahme seiner mutmaßlichen Tatbeteiligten habe er sich nicht von weiteren Taten abhalten lassen. Anfang August konnten nach weiteren intensiven Ermittlungen, in die auch EUROPOL eingebunden wurde, durch eine Spezialeinheit der Polizei in der Nähe von Pforzheim der 45-Jährige sowie ein 66-jähriger ungarischer LKW-Fahrer und ein weiterer 34-jähriger Mitbeschuldigter festgenommen werden. Bei dieser Gelegenheit wurden weitere 10 kg Marihuana, 5000 Ecstasy-Tabletten und 4,5 kg Amphetamin sichergestellt, die mittels LKW aus den Niederlanden nach Baden-Württemberg transportiert wurden. Auch in diesem Fall diente als Tarnung ein gewerblicher Transport. Das Rauschgift war in einem LKW versteckt, der Viehfutter von den Niederlanden nach Ungarn transportieren sollte. Gegen die drei Beschuldigten erließ auf Antrag der Ulmer Staatsanwaltschaft der zuständige Haftrichter jeweils Haftbefehl und ordnete die Untersuchungshaft an.
Zusatzinformation:
Die GER Stuttgart wurde bereits im Jahr 1993 als spezielle Ermittlungseinheit zur Bekämpfung des internationalen organisierten Rauschgifthandels eingerichtet. Ihre Hauptaufgabe ist es, international agierende Rauschgifthändler zu identifizieren und die durch sie gebildeten Strukturen zu zerschlagen. In dieser Einheit, die durch Zoll- und Polizeibeamte gebildet wird, werden zu diesem Zweck die Ermittlungskompetenzen des Zollverwaltung und der Polizei gebündelt.
Im Zuge der Polizeireform wurden seit 01.01.2014 die Gemeinsamen Ermittlungsgruppen Rauschgift an den Standorten Karlsruhe und Stuttgart konzentriert und bei der Polizei organisatorisch unter dem Dach des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg angebunden.