Schwangau/ Mannheim/ Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Adelsdynastie schuf Deutschlands attraktivste Tourismusziele
– Staufer, Salier, Ottonen oder Karolinger – welche europäische Dynastie hat in Deutschland die eindrucksvollsten Baudenkmäler hinterlassen? Viele der historisch besonders bedeutsamen Sehenswürdigkeiten stehen in unmittelbaren Bezug zur Geschichte eines der großen Adelshäuser. Der Aachener Dom etwa wäre ohne das Wirken Karls des Großen ebenso wenig denkbar wie die Gelnhausener Kaiserpfalz ohne Friedrich Barbarossa.
Wenn es nach den ausländischen Besuchern geht, hat Deutschland jedoch keiner anderen Fürstenfamilie so viele attraktive Kulturreiseziele zu verdanken, wie dem bayerisch-pfälzischen Adelsgeschlecht der Wittelsbacher. Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) hat 18.000 ausländische Gäste nach ihren Lieblingsreisezielen in Deutschland gefragt. In der nun veröffentlichten Auswertung der Befragung belegen wittelsbachische Königs- und Fürstenschlösser die obersten Ränge. Allein in der TOP 10 sind mit dem Heidelberger Schloss, Schloss Neuschwanstein (Schwangau/Füssen) und dem Schloss Schwetzingen drei von den Wittelsbachern errichtete Baudenkmäler vertreten.
Das Heidelberger Schloss wurde in mehreren Bauphasen von den wittelsbachischen Pfalzgrafen und Kurfürsten geschaffen, die seit 1214 fast 600 Jahre die Kurpfalz regierten. Bauherr von Neuschwanstein war der bayerische König Ludwig II., der mit dem Schloss ab 1869 seine Vorstellung einer idealen Ritterburg verwirklichte. Das Schwetzinger Schloss wiederum erhielt seine heutige Form Ende des 17. Jahrhunderts auf Befehl des wittelsbachischen Kurfürsten Johann Wilhelm. Dessen Nachfolger, die Pfalzgrafen Carl Philipp und Carl Theodor diente die prachtvolle Schlossanlage als Sommerresidenz.
Keine Sehenswürdigkeit ist bei ausländischen Gästen beliebter als der, seit den Zerstörungen im 17 Jahrhundert als Ruine erhaltene, idyllisch über dem Neckartal gelegene Heidelberger Schlossbau. Neuschwanstein steht in der Beliebtheitsskala an zweiter Stelle, das Schwetzinger Schloss landete im Ranking auf Platz 9. Mit dem Mannheimer Schloss auf Platz 55 findet sich innerhalb der 100 beliebtesten Reiseziele sogar noch ein weiterer Schlossbau der Wittelsbacher.
Die Befragungsergebnisse unterstreichen auch die touristische Bedeutung eines großen kulturellen Vorhabens. Für 2013 bereiten die Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen gemeinsam die Ausstellung „Die Wittelsbacher am Rhein. Die Kurpfalz und Europa“ vor, die die 600-jährige Herrschaft der Dynastie am Rhein mit hochkarätigen originalen Kunstobjekten im Mannheimer Museum Zeughaus der Reiss-Engelhorn-Museen und im Barockschloss vorstellen soll. Über 30 süddeutsche Orte feiern parallel dazu das „Wittelsbacherjahr 2013“.
Für Projektleiter Dr. Alexander Schubert sind die Ergebnisse der DZT „eine Steilvorlage“: „Die Wittelsbacher haben die Region im Südwesten Deutschlands wie kein anderes Herrscherhaus über viele Jahrhunderte geprägt. Mit der Ausstellung und dem Festjahr werden wir den Touristen nicht nur zeigen können, wie es zu den berühmten Schlossbauten kam, sondern welche Kostbarkeiten noch aus dieser Zeit erhalten sind“. Neben Mannheim, Heidelberg und Schwetzingen beteiligen sich unter anderem auch die Residenzstädte Weinheim, Zweibrücken und Simmern mit ihren Fürstenschlössern am Wittelsbacherjahr 2013. www.wittelsbacher2013.de;http://www.germany.travel/de
DZT: Die Top 10 der beliebtesten Reiseziele im Deutschland-Tourismus
1 Schloss Heidelberg Baden-Württemberg
2 Schloss Neuschwanstein Schwangau/ Füssen Bayern
3 Kölner Dom Nordrhein-Westfalen
4 Brandenburger Tor Berlin
5 Frauenkirche Dresden Sachsen
6 Hamburger Hafen/Fischmarkt Hamburg
7 Loreley / Oberes Mittelrheintal St. Goarshausen / Rheinland-Pfalz
8 UNESCO-Welterbe Schloss Sanssouci Potsdam /Brandenburg
9 Schloss Schwetzingen/ Baden-Württemberg
10 UNESCO-Welterbe Museumsinsel Berlin
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