Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Die Stadt Heidelberg und die RNV GmbH investieren auch in diesem Jahr weiter in den Öffentlichen Personennahverkehr: Seit Anfang Januar rollen sieben neue Busse auf den Linien in der historischen Stadt am Neckar. Die neuen Linienbusse der RNV setzen bei der Barrierefreiheit, beim Umweltschutz und bei der Fahrgastinformation Maßstäbe.
„Moderne und attraktive Fahrzeuge sind eine der Grundvoraussetzungen für einen zeitgemäßen öffentlichen Nahverkehr. Wenn der Reisekomfort, die Fahrgastinformationen und der Klimaschutz stimmen, sind die Kunden mit dem Angebot zufrieden“, lobte Dr. Eckart Würzner, Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg, die Neuanschaffung der RNV am Rande der offiziellen Vorstellung am Donnerstag, 19. Januar, im RNV-Betriebshof Heidelberg.
Die Lieferung umfasst vier 12 Meter lange Solo- und drei 18 Meter lange Gelenkbusse. Alle stammen aus der „Citaro“-Familie der Daimler-Tochter Evobus und wurden in Mannheim gefertigt. Zusammen mit der ersten niederflurig ausgebauten und modernisierten Bahn vom Typ M8C, die bereits Ende letzten Jahres in Betrieb ging, wird die Modernisierung des Heidelberger Fahrzeugparks weiter fortgesetzt. „Der Kunde erwartet von einem attraktiven ÖPNV komfortable und umweltfreundliche Fahrzeuge“, betonte Martin in der Beek, technischer
Geschäftsführer der RNV, bei der Präsentation der jüngsten Neuzugänge im Fahrzeugpark und ergänzt: „Mit den neuen Bussen werden wir diesem Anspruch in besonderem Maße gerecht. Davon profitieren nicht nur unsere Kunden, sondern alle Bürger der Stadt, da der ohnehin umweltfreundliche ÖPNV noch klimafreundlicher unterwegs ist.“ „Hinzu kommt, dass alle Anstrengungen für einen noch energieeffizienteren Betrieb angesichts künftig weiter steigender Energiepreise von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung für ein Verkehrsunternehmen sind. Gleichzeitig setzen wir mit den neuen Fahrzeugen die Modernisierung des RNVFuhrparks konsequent fort“, ergänzte Andreas Kerber, kaufmännischer Geschäftsführer der RNV.
Abgasreinigung
Die neuen Linienbusse der RNV setzen sowohl beim Umweltschutz als auch bei der Fahrgastinformation auf die modernste Technik. Alle Busse erfüllen die Euro-5-Abgasnormen. Dies wird durch den Einsatz der von Mercedes-Benz entwickelten „BlueTec“-Dieseltechnologie ermöglicht. „BlueTec“ reduziert bei den RNV-Bussen den Ausstoß von Feinstaub und Stickoxiden auf ein Minimum, so dass der Stickoxidanteil im Abgas um durchschnittlich 43 Prozent unter den aktuell gültigen Grenzwerten liegt. Einem täglichen Einsatz der Busse in der Heidelberger Umweltzone steht daher auch künftig nichts entgegen. Herzstück von „BlueTec“ ist ein SRC-Katalysator, in den der Zusatzstoff „AdBlue“, eine wässrige Harnstofflösung, eingespritzt wird. Durch die Hitze der Auspuffgase entsteht aus dem Harnstoff Ammoniak, der wiederum mit den Stickoxiden reagiert. Als für die Umwelt vollkommen unschädliche Endprodukte entstehen bei dieser Reaktion Stickstoff und Wasserdampf. Das „BlueTec“-System ermöglicht höhere Verbrennungstemperaturen, wodurch wiederum die besonders gefährlichen Mikropartikel weitestgehend eliminiert werden.
Ausstattung
Optisch sind die Busse im RNV-Design gestaltet. Viel mehr als das äußere Erscheinungsbild werden die Fahrgäste jedoch die inneren Werte der sieben neuen Fahrzeuge der RNV zu schätzen wissen: Die rund 18 Meter langen Gelenkbusse bieten beispielsweise 43 Sitz- und 95 Stehplätze, des Weiteren sind zwei Plätze nur für Rollstühle vorgesehen. Freundliches Blau dominiert im Innenraum. Dank der sogenannten „Kneeling“-Technik – die Busse machen an der Haltestelle bei Bedarf einen einladenden Knicks – lässt sich selbst an nicht mit Hochbahnsteigen ausgestatteten Haltestellen bequem einsteigen. Für Rollstuhlfahrer sind eine schnell und einfach zu bedienende und zuverlässig funktionstüchtige Klapprampe sowie
Rollstuhllifte vorhanden. Der Innenraum ist dank durchgängigerNiederflurtechnik eben; für Kinderwagen ist reichlich Platz. Das Fahrzeug ist voll klimatisiert. So lässt es sich bei jedem Wetter angenehm reisen. Weil die Fahrzeuge dauerhaft einladend sauber sein sollen, wurde eine Kamera installiert. Bei akuten Vorkommnissen, etwa Vandalismus, können die Bilder
ausgewertet werden.
Fahrgastinformationssystem
In den neuen Fahrzeugen ermöglichen jeweils bis zu vier 12-Zoll-TFT-Bildschirme eine schnelle und umfassende Fahrgastinformation. So sehen die Kunden anhand einer „Perlenschnur“ die jeweils nächsten drei Haltestellen und dazu das Fahrziel der Linie. Eine weitere Verbesserung der Fahrgastinformation stellen die neuen Zielfilme mit LED-Anzeigern dar. Gegenüber der alten „Flip-Dot“-Technik ist die Lesbarkeit der Anzeiger deutlich besser, außerdem sinkt die Störanfälligkeit. Auch das RNV-Fahrpersonal hat Grund zur Freude über die Neuanschaffungen. Sie verfügen über einen optimal ergonomisch gestalteten Arbeitsplatz und eine separate Klimaanlage. 300 Pferdestärken erlauben selbst bei vollbesetztem Fahrzeug ein flottes Vorankommen. Das automatische Sechs–Gang–Getriebe unterstützt das angenehm ruhige Fahrverhalten. Das Urteil der Lenkrad–Profis ist rundum positiv. Jetzt hoffen
sie, dass auch die Fahrgäste die neuen Busse schätzen werden.
Kosten und Finanzierung
In die neuen Busse hat die RNV insgesamt rund 2,4 Millionen Euro investiert, davon werden rund 170.000 Euro vom Land Baden-Württemberg bezuschusst. Die übrigen Kosten werden durch die Verrechnung in den Betriebskosten von der Heidelberger Straßen- und Bergbahn GmbH (HSB) im Konzern der Stadtwerke Heidelberg GmbH (SWH) getragen. „Ich freue mich, dass es uns trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation der HSB gelungen ist, die Finanzierung der neuen Busse sowie den Umbau der M8CWagen zu ermöglichen und somit zur weiteren Steigerung der Attraktivität des ÖPNV in Heidelberg beizutragen“, so Michael Jäger, Geschäftsführer der Heidelberger Straßen- und Bergbahn GmbH (HSB).
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