Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Über 30 Jugendliche aus 14 Nationen haben bei der internationalen Jugendbegegnung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. vom 6. bis zum 20. August 2011 die Gräber von Gefallenen des 1. und 2. Weltkriegs auf dem Heidelberger Ehrenfriedhof gepflegt. Bei der Abschlussveranstaltung in der Kapelle des Bergfriedhofs am Donnerstag, 18. August, erinnerten die Jugendlichen noch einmal an das Motto „Gemeinsam für Frieden und Versöhnung“ und schilderten den Gästen, unter anderem Regierungspräsident Dr. Rudolf Kühner sowie Vertreter/-innen des Volksbundes, der Bundeswehr und der Stadt Heidelberg, ihre Erlebnisse.
Die Teilnehmer/-innen kamen aus folgenden Ländern: Belarus, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Italien, Mazedonien, Polen, Rumänien, Türkei, Russland, Ukraine, Litauen, Ungarn und Tansania. In Heidelberg haben internationale Jugendbegegnungen des Volksbundes zuletzt in den Jahren 1990 und 2000 stattgefunden. Die Betreuung vor Ort erfolgte durch das städtische Landschafts- und Forstamt.
„Signal der Freundschaft“
Bürgermeister Wolfgang Erichson dankte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihre Engagement: „Es ist ein Signal der Freundschaft, wenn Jugendliche aus dem Ausland Gräber deutscher Soldaten pflegen.“ Der evangelische Militärpfarrer und Beisitzer im Landesvorstand des Volksbunds Baden-Württemberg, Dr. Martin Michel, betonte: „Dank Ihrer Hilfe präsentiert sich die Stätte wieder in gutem Zustand. Sie haben nicht nur Namenssteine wieder lesbar gemacht, sondern sich dabei auch mit Einzelschicksalen fremder Menschen auseinandergesetzt.“
Vorurteile abbauen, Verständnis wecken
Ziel der Jugendbegegnung ist es, den Austausch zwischen jungen Menschen zu ermöglichen und zu fördern, um so Vorurteile abzubauen, gegenseitiges Verständnis und Vertrauen zu schaffen und Interesse an den unterschiedlichen Ländern und Kulturen zu wecken. Während ihres Aufenthaltes in Deutschland leben die jungen Menschen in einer multinationalen Gruppe zusammen und lernen dadurch, dass kulturelle, religiöse und sprachliche Unterschiede sie nicht trennen, sondern eine Bereicherung für jeden Einzelnen darstellen.
Aufenthalt in Heidelberg mit Mehrwert
Eng mit der Arbeit am Kriegsgrab verbunden war das Thema Bildung. Die Jugendlichen waren mit Zeitzeugen im Gespräch, besuchten das Europaparlament, das Dokumentationszentrum für Sinti und Roma sowie ein ehemaliges KZ-Außenlager. Workshops zum Thema Demokratie und Frieden rundeten die thematische Arbeit ab.
Auf dem Freizeitprogrammm stand unter anderem eine Stadtbesichtigung in Heidelberg sowie der Besuch von Museen, des Zoo, eines Kletterparks und eines Schwimmbades. Die Jugendlichen lernten Strassburg, die schöne Landschaft des Rhein-Neckar-Kreises und den Dom von Speyer kennen.
Hintergrund:
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. – Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ist eine humanitäre Organisation, die sich im Auftrag der Bundesregierung der Erfassung, der Erhaltung sowie der Pflege von Gräbern deutscher Kriegstoter im Ausland widmet. Der Volksbund betreut Angehörige in Fragen der Kriegsgräberfürsorge, er berät öffentliche und private Stellen und unterstützt die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kriegsgräberfürsorge.
Zu den vielseitigen Aufgaben des Volksbunds gehört seit 1953 auch die Jugendarbeit.
Die Begegnung junger Menschen zu fördern ist eine der wichtigsten Aufgaben der Jugendarbeit des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. – Über 20.000 Jugendliche werden jährlich durch die vielseitigen Projekte und die volksbundeigenen Jugendbildungs- und Begegnungsstätten erreicht. Unter dem Motto „Arbeit für den Frieden – Versöhnung über den Gräbern“ wird ein Beitrag zur Völkerverständigung und zum europäischen Friedensprozess geleistet. Informationen im Internet gibt es unter www.volksbund.de.
MEHR AKTUELLE TOPMELDUNGEN
