Heidelberg Bahnstadt / Metropolregion Rhein-Neckar – Verlängerter Querbahnsteig schafft direkte Verbindung von der Bahnstadt in den Hauptbahnhof – Investitionen von über 3,2 Millionen Euro
Heidelbergs Zukunftsstadtteil Bahnstadt hat einen direkten Zugang zum Heidelberger Hauptbahnhof. Der verlängerte Querbahnsteig wurde am Dienstag, 16. August 2011, von Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner, Eckart Fricke, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für Baden-Württemberg, sowie Sven Hantel, Leiter des Regionalbereichs Südwest der DB Station&Service AG, in Betrieb genommen.
„Die Heidelberger Bahnstadt ist ein Stadtteil, in dem Klima- und Umweltschutz großgeschrieben werden. Die hervorragende Verkehrsanbindung an den Schienenverkehr, die wir dank des neuen Zugangs geschaffen haben, ist ein wichtiger und überzeugender Standortvorteil für diesen Zukunftsstadtteil“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Würzner. Eckart Fricke von der Deutschen Bahn ergänzte: „Wir freuen uns über diese neue Verbindung, bei deren Gestaltung wir uns eng an der vorhandenen, denkmalgeschützten Querbahnsteighalle des Heidelberger Hauptbahnhofs orientiert haben. Dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit der Stadt Heidelberg konnten wir die Maßnahme in einer Bauzeit von nur acht Monaten realisieren.“
Neuer Bahnhofszugang ist behindertengerecht
Für die Realisierung des Querbahnsteigs und der Verkehrsanlagen wurden mehr als 3,2 Millionen Euro investiert, die Stadt Heidelberg übernahm 2,4 Millionen Euro, das Land gewährte Fördermittel in Höhe von rund 800.000 Euro.
2,6 Millionen Euro kostete der Querbahnsteig, der bislang vor Gleis 10 endete und in südlicher Richtung um 16,20 Meter im Stil der vorhandenen Architektur verlängert wurde. Bei der Erstellung der rund 20 Meter breiten, selbsttragenden Stahlkonstruktion wurden 200 Tonnen Stahl und 260 Kubikmeter Beton verbaut. „Mit einem Aufzug ist der neue Teil des Querbahnsteigs von der Heidelberger Bahnstadt auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen barrierefrei erreichbar“, sagte Sven Hantel. Eine besondere Herausforderung war die Umsetzung der Baumaßnahme unter vollständiger Aufrechterhaltung des Bahnbetriebs.
Realisiert wurden zudem zwei Treppenabgänge sowie ein Park & Ride-Platz für 105 Autos und Stellplätze für 130 Fahrräder in unmittelbarer Nähe des neuen Zugangs. Erreichbar sind sie über den Czernyring. Zur Bushaltestelle Czernyring wurde ein Treppenaufgang und damit eine direkte Busanbindung geschaffen. Bahnfahrer und Pendler erreichen künftig auch von Süden kommend den Hauptbahnhof besser. Diese Verkehrsanlagen kosteten 635.000 Euro.
Die Park & Ride- und Bike & Ride-Anlage sind Provisorien, bis das Gelände nach dem Abzug der amerikanischen Streitkräfte endgültig bebaut werden kann. Möglich wird der neue Bahnhofszugang dadurch, dass die US Army der Stadt Heidelberg ein Nutzungsrecht auf einem Teil ihres Grundstücks eingeräumt hat.
Die Heidelberger Bahnstadt
In zentraler Lage von Heidelberg entsteht derzeit mit der Bahnstadt ein neuer Stadtteil mit einer Mischung aus Wohnen, Wissenschaft und Gewerbe. In dem Areal sollen künftig 5.000 Menschen wohnen und 7.000 Menschen arbeiten, vor allem in Forschung und wissenschaftsbasierten Unternehmen. Rund zwei Milliarden Euro, so die Schätzungen, werden in den Stadtteil fließen. Das Areal ist mit 116 Hektar größer als die Heidelberger Altstadt. Es liegt auf dem Gelände des früheren Güterbahnhofs.
Die Bahnstadt setzt auch Zeichen beim Klimaschutz mit seiner wegweisenden Energiekonzeption. Alle Gebäude werden nach Passivhaus-Standards errichtet. Die Bahnstadt wird damit zu einer der weltweit größten Passivhaussiedlungen. Der verbleibende Energiebedarf wird fast vollständig aus regenerativen Energien gedeckt. Eine neue Straßenbahnlinie, der direkte Bahnanschluss und eine fahrradfreundliche Verkehrsplanung erlauben es, das Auto stehen zu lassen.