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Walldorf – „Dachlandschaft“ für Drehscheibe

Walldorf / Metropolregion Rhein-Neckar – Gemeinderat stimmt konkretisierter Planung für Dienstleistungszentrum zu – Die geänderte und schon „weit gediehene“ Planung für das Dienstleistungszentrum an der „Drehscheibe“, für das sich die Walldorfer Bürgerinnen und Bürger mit einem klaren Votum im April ausgesprochen haben, stellte Stadtbaumeister Dieter Astor in seiner letzten öffentlichen Gemeinderatssitzung Ende Juli vor. Mit 16 „Ja-Stimmen“ bei fünf Enthaltungen stimmten die Mitglieder des Gemeinderats dem Entwurf zu, der sich, wie Astor erklärte, auch mit dem Meinungsbild aus dem Bürgerentscheid auseinandergesetzt habe. Als Resultat präsentierte Astor den von den Architekten Jöllenbeck und Wolf erstellten Entwurf für ein nun auf drei Geschosse begrenztes Gebäude mit Dachaufbau, unter dem technische Installationen für Energie, Heizung, Be- und Entlüftung sowie Klimatisierung Platz finden. Das „bewegte Dach“ werde auch optimiert für Photovoltaik- und Solarthermieanlagen, so Astor, der auch hervorhob, dass der Neubau die Dominanz der Evangelischen Kirche noch stärker respektiere und der Übergang zur Johann-Jakob-Astor-Straße nun harmonischer verlaufe.

Grenzen sind gesetzt

Astor machte deutlich, dass die Variationsmöglichkeiten für die Drehscheibenbebauung massiv eingeschränkt seien durch das „enge und verzackelte Grundstück“. Auch die benötigte Platzgröße und Form für den elliptischen Verkehrsplatz fordere ihren Tribut. Außerdem sei für die Nutzungen im Ärztebereich eine Gebäudetiefe von mindestens zwölf Metern vorgeschrieben. Was die Grenzen im östlichen und südöstlichen Bereich angehe, müsste zudem der gebührende Abstand zu den Nachbargebäuden berücksichtigt werden.

Was unverändert bleibe, so Astor, seien die Tiefgarage und das Erdgeschoss mit Flächen für den Einzelhandel. Wie geplant nehme der Hauptmieter eine Fläche von rund 750 Quadratmetern ein und erhalte damit seine Wunschgröße. Drei weitere Flächen stünden im Erdgeschoss außerdem noch für Geschäfte zur Verfügung. Wie Bürgermeister Heinz Merklinger und Stadtbaumeister Dieter Astor bestätigten, seien die Planungen und Abstimmungen für das erste und zweite Obergeschoss in Abstimmung mit den interessierten Fachärzten bereits weit gediehen. Das zweite Geschoss erhalte einen L-förmigen Aufbau, in dem auch ein „Patientengarten“ vorstellbar sei. Mit senkrechten Lamellen, die im Wechsel geschlossen und verglast seien, solle eine markante Fassade entstehen. Je nach Stellung der Spiegelscheiben könnten hier besondere Effekte entstehen, erklärte Astor. Er wies darauf hin, dass die Fassade die Materialien der gegenüberliegenden Kirche und des Alten Schulhauses (JUMP) aufnehme. Er könne sich auch vorstellen, eine der Fassadenflächen noch künstlerisch gestalten zu lassen, dies vielleicht in einem Künstlerwettbewerb.

Sensible Umgebung

„Ein Stockwerk weniger tut dem Gebäude in dieser sensiblen Umgebung gut“, meinte Stadtrat Dr. Gerhard Baldes (CDU). Die Dachlandschaft erschien ihm allerdings noch etwas zu hoch und auch mit Kupfer als Material der Wahl tat er sich schwer. Schön fand Baldes die „Durchlässigkeit“ des Gebäudes. Die Wände böten sich für Kunst am Bau geradezu an, meinte Baldes, der auch zu bedenken gab, dass Walldorf bald keinen Festplatz mehr habe. Er regte an, die neue Drehscheibe multifunktional zu gestalten, um den Platz auch für große Feste nutzen zu können. Dr. Günter Willinger (FDP) lobte ebenfalls die gewählten Materialien und die reduzierte Höhe. Er forderte eine „zügige Darstellung des Kostenplans“, dies auch in Hinblick auf das Energiekonzept. Was die Ärzte anging, sprach er sich für Synergieeffekte, „eine Ergänzung und keine Konkurrenz“ aus. Das finanzielle Risiko müsse man geringhalten. Bei der Vermietung, über die schließlich der Gemeinderat entscheide, dürften nicht nur Leute von außerhalb berücksichtigt werden. Dass es nun kein Flachdach mehr geben solle, begrüßte auch Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD), die sich aber dafür aussprach, die Farbgebung und Proportionalität des Daches nochmals zu überdenken. Ansonsten lobte sie, dass der Platz nun eingefasst werde, ohne die Kirchendominanz oder den Charakter des JUMP-Gebäudes zu beeinträchtigen. Dringend forderte sie für die Drehscheibe einen Projektsteurer. Dies sagte Bürgermeister Merklinger zu. Wilfried Weisbrod (Bündnis 90/Die Grünen) stellte den Antrag zu prüfen, ob das Gebäude im Passivhausstandard gebaut werden könne, was ebenfalls zugesagt wurde. Das grüne Dach wertete Weisbrod als „Hommage an die Grünen“, denn er verbuchte die reduzierte Gebäudegröße als Erfolg seiner Fraktion. Insgesamt enthielte sich seine Fraktion jedoch der Stimme, da sie meinte, keine Verbesserung der ärztlichen Versorgung erkennen zu können. Von der FDP enthielt sich Stadtrat Fredy Kempf, der das Projekt insgesamt zwar befürwortete, sich jedoch mit der gewählten Architektur nicht einverstanden erklärte. Die aus seiner Sicht notwendige Diskussion von Alternativen habe er vermisst.
 

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