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Heidelberg – Hoher Drogenkonsum vor Inhaftierung

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Professor der SRH Hochschule Heidelberg erforscht die Ursachen für straffälliges Verhalten bei Jugendlichen – Diebstahl, Körperverletzung oder Sachbeschädigung – wenn Menschen Straftaten begehen, stellt sich oft die Frage nach dem warum. Umso mehr Ratlosigkeit herrscht, wenn die Täter noch nicht einmal volljährig sind.

Die Gründe für straffälliges Verhalten von Jugendlichen untersucht Prof. Dr. Denis Köhler an der SRH Hochschule Heidelberg gemeinsam mit dem Zentrum für Integrative Psychiatrie der Universität Kiel. Die Ursachen für die Delikte sind dabei meist so vielfältig wie die begangenen Straftaten selbst: Falsche Freunde, ein gestörtes familiäres Umfeld oder auch der Kontakt mit Drogen sind nur einige davon.

Letzterem widmet sich Köhler ganz besonders: Seine Studie ist die erste deutschlandweit, die verstärkt den Drogenkonsum vor der Inhaftierung in Augenschein nimmt. „Diese jungen Menschen hatten auffällig häufig und intensiv Kontakt mit Drogen. Über Dreiviertel der untersuchten Straftäter haben täglich Cannabis und mehr als ein Viertel davon täglich Alkohol konsumiert“, so Köhler, Professor an der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der SRH Hochschule Heidelberg.

Angesichts dieser Erkenntnis übt er vor allem Kritik am deutschen Justizsystem und dem politischen Umgang mit dieser Problematik: „Es wird viel über die Neugestaltung oder Errichtung von Jugendarrest und -strafanstalten diskutiert. Dabei wäre es bei der steigenden Kriminalitätsrate angebrachter, sich erst einmal intensiv mit den dort untergebrachten Jugendlichen zu beschäftigen.“

Eine Forschungslücke besteht in diesem Bereich nach Köhler ohnehin: „Wir wissen überhaupt nicht, mit welchen Problemlagen diese jungen Menschen im Vorfeld konfrontiert wurden. Wenn wir nicht wissen, was die Ursache für ihr Fehlverhalten war, ist es nahezu unmöglich, sie von ihrem dissozialen Entwicklungsverlauf abzubringen.“

Damit sich das ändert, schlägt er ein mehrstufiges Behandlungskonzept vor: „Bei jedem neu Inhaftierten sollte zunächst eine ausführlichen Eingangsdiagnostik durchgeführt werden. Je nach Befund kommen dann gezielte Behandlungsmodelle in Betracht. Das kann beispielsweise eine Suchtbehandlung sein oder auch ein Anti-Aggressionsstraining.“

Mit dem neuen Konzept könnte ein Beitrag dazu geleistet werden, dass bisherige Verhaltensmuster abgelegt und mögliche Folgestraftaten verhindert werden.

Die Studie ist im aktuellen Heft der Praxis der Rechtspsychologie des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen veröffentlich worden.

 

 

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