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Ludwigshafen – Feuerwehr Stabsrahmenübung “1883”

Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Die Berufsfeuerwehr Ludwigshafen stellt sich einem Jahrhundert-Hochwasser – ein Echtzeit-Szenario

“Jahreswende 1882/1883: Edigheim wurde von Hochwasser bedroht. Aufgrund der Schneeschmelze stieg der Rhein um 6,60 Meter und der Damm brach. Oppau und Edigheim wurden überflutet. Menschen und Tiere mussten sich auf die Dächer flüchten.”

Im statistischen Mittel ereignet sich alle 100 Jahre ein Hochwasser, das alle erwartbaren Pegelstände übersteigt. Der Oberrhein und somit auch die Stadt Ludwigshafen sind seit dem Jahrhunderthochwasser im Jahre 1883, also seit 127 Jahren, von wirklich großen Überflutungen verschont geblieben. Umso wichtiger ist es, auf den Ernstfall vorbereitet zu sein. Ernstfall heißt: Der Rhein führt soviel Wasser, dass der Rheinpegel Mannheim über 9 Meter steigt. Der bauliche Hochwasserschutz der Stadt Ludwigshafen ist ausgereizt. Die höchste Alarmstufe wird ausgelöst. Analog zum Elbhochwasser 2002 werden dann Katastrophenschutzeinheiten – Hunderte von Hilfskräften – aus ganz Deutschland nach Ludwigshafen beordert, unter anderem auch Einheiten der Bundeswehr. Die zivil-militärische Zusammenarbeit ist daher ein großer Schwerpunkt der dreitägigen Stabsrahmenübung, die in der Zeit von Donnerstag, 15. April, bis Samstag, 17. April 2010, auf dem Truppenübungsplatz in Daaden (Westerwald), stattfindet. Die Stabsrahmenübung “1883” ist eine realitätsnahe Übung, unterstützt durch das Simulationsprogramm SIRA der Bundeswehr. Das Computerprogramm ist detailliert gefüttert mit geografischen Daten der Stadt Ludwigshafen, der Zahl der Einsatzkräfte, wo diese im Einsatz sind, welche Fahrzeuge zur Verfügung stehen, wie viel Baumaterial vorhanden ist, etc.

Das Szenario zu Übungsbeginn:

Es arbeiten bereits 380 Einsatzkräfte seit fünf Tagen gegen das steigende Hochwasser an. Dann erreicht der Rheinpegel in Mannheim den Stand von neun Metern. Von dieser Alarmstufe ausgehend werden dem übenden Stab minutiös immer neue Aufgaben gestellt. Jede Entscheidung des übenden Stabes kann das Programm in Echtzeit berechnen und optisch darstellen. Das Si-mulationsprogramm SIRA zeigt plausibel die Wirkung jeder einzelnen Maßnahme. Ziel ist es die Alarm- und Einsatzpläne der Stadt Ludwigshafen auf den neuesten Kenntnisstand zu bringen. Die Führungskräfte aller beteiligten Organisationen können realitätsnah erleben, welch große Logistik nötig ist, um eine Hochwasser-Katastrophe zu bekämpfen. Denn Aufgabe ist es, die “Chaosphase”, die bei jeder Großschadenslage unweigerlich entsteht, so kurz wie möglich zu halten. Ermöglicht und finanziert wird die Stabsrahmenübung “1883”, das Pilotprojekt für Rheinland-Pfalz, durch das Ministerium des Inneren und für Sport sowie der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule Rheinland-Pfalz, gemeinsam mit dem Landeskommando der Bundes-wehr in Mainz. Die Stabsrahmenübung “1883” ist eine gemeinsame Übung von mehr als 80 Kräften der Feuerwehr, des THW und der Hilfsorganisationen aus Ludwigshafen sowie der Bundeswehr. Als Vorlage für die Übung dient das Elbhochwasser 2002, bei dem auch Mitarbeiter der Ludwigshafener Feuerwehr im Einsatz waren und selbst hautnah die Folgen eines Jahrhunderthochwassers erlebt haben: Plünderungen, Versorgungsengpässe, Gefahrguttransporte um Firmen-gelände zu räumen, schwimmende Heizöltanks etc. Das letzte große Hochwasser in Rheinland-Pfalz und am gesamten Mittel- und Niederrhein ereignete sich in den Weihnachtstagen des Jahres 1993. Damals führte die Mosel einen Pegel von bis dahin unbekanntem Ausmaß. Der Rheinpegel Koblenz stieg auf 9,52 Meter. Dem höchsten Stand seit 1784. Das Jahrhunderthochwasser von 1993 richtete am gesamten Oberrhein einen Schaden von etwa 450 Millionen Euro an.
 

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