Walldorf / Metropolregion Rhein-Neckar – Ausländerauschuss bestätigt – Wahlbeteiligung enttäuschend
Der Walldorfer Ausländerausschuss ist komplett. In seiner Sitzung am 2. März hat der Gemeinderat offiziell das Wahlergebnis vom 7. Februar bestätigt und damit auch die sachkundigen Mitglieder des Ausschusses. Kenan Alandag, Tacettin Cetin, Fatih Bilir, Orhan Tokdemir, Maria Ermakova, Panagiotis Chatzipurganis und Georgios Zampetakis bilden damit gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinderatsfraktionen den Ausländerausschuss.
Die Freude über die neuen Ausschussmitglieder wurde jedoch durch die äußerst geringe Wahlbeteiligung von 8,16 Prozent getrübt. „Ich bin sehr enttäuscht“, meinte Bürgermeister Heinz Merklinger. Die Verwaltung habe die Wahlberechtigten sehr intensiv informiert, sogar mit Anschreiben in den jeweiligen Landessprachen. Auch Stadträtin Hannelore Blattmann (CDU) zeigte sich erschrocken über die niedrige Wahlbeteiligung und stellte die Frage: „Hat der Ausschuss noch Zukunft?“ Sie meinte auch, dass es eigentlich in letzter Zeit keine Themen mehr gegeben habe, wobei die Wahl aber für die Verwaltung mit sehr viel Aufwand und Zeit verbunden gewesen sei. Man könne die Sache aber auch positiv sehen, denn offensichtlich gebe es ein gutes Miteinander. Petra Tognino (FDP) gab zu bedenken, dass viele Menschen keine Lust hätten, sich zu engagieren. Man habe Zeit sich Gedanken zu machen, wie man die ausländischen Mitbürgerinnen und –bürger besser aktivieren könne. Auch könnten sich diejenigen, die inzwischen die deutsche Staatsbürgerschaft hätten, für den Gemeinderat aufstellen lassen. Klaus Winnes (SPD) hob als positiv hervor, dass durch die neuen Regularien für die Wahl nun mehrere Nationalitäten im Ausländerausschuss vertreten seien. Wilfried Weisbrod (Bündnis 90/Die Grünen) schlug vor, Ursachenforschung zu betreiben und dann neue Strukturen zu schaffen. Gremien wie dem Ausländerausschuss oder auch dem Jugendgemeinderat, müsse man mehr Verantwortung geben. „Wir sollten uns Beispiele suchen, wo es gut gelaufen ist.“
Bürgermeister Heinz Merklinger stellte in Aussicht, noch in seiner Amtszeit eine Bürgerversammlung speziell für Mitbürgerinnen und Mitbürger ausländischer Herkunft einzuberufen.